Bad Honnef büßt Dauerabonnement auf Pokal der besten Stadt im Kreis ein Dramatischer Einbruch bei den Sportabzeichen

Bad Honnef · Eigentlich gelten Menschen in Bad Honnef in den vergangenen Jahren als eine Art Dauerabonnent auf den Pokal der besten Stadt auf Kreisebene, was die Anzahl der absolvierten Sportabzeichen im Jahr angeht. Aber: Wegen Corona weist die Entwicklung derzeit eine ganz schöne Delle auf.

 Erfolgreiche Sportler und Vereine sowie allerhand Aktive aus den Schulen ehrten der Sportverband und die Stadt Bad Honnef gemeinsam.

Erfolgreiche Sportler und Vereine sowie allerhand Aktive aus den Schulen ehrten der Sportverband und die Stadt Bad Honnef gemeinsam.

Foto: Frank Homann

Noch 2017 rissen die sportlichen Bad Honnefer locker die Tausendermarke beim Sportabzeichen-Wettbewerb. Danach setzte beim Dauerabonnent auf den Pokal der besten Stadt auf Kreisebene ein Negativtrend ein. Nach der Corona-Pause erwarben im Jahr 2021 lediglich noch 311 Bad Honnefer ihr Sportabzeichen. Nun erfolgte die Ehrung durch den Sportverband Bad Honnef (SVB). Und die Stadt Bad Honnef würdigte gleichzeitig die besten Sportler.

„Corona hat uns noch einmal schwer gebeutelt“, bekannte SVB-Geschäftsführer Robert Heil angesichts des dramatischen Einbruchs bei den Zahlen, bevor Vorsitzende José-Marie Püllen die Vergabe der Sportabzeichen vornahm. „Es ist schön, dass wir nach zwei Jahren Corona-Pause wieder eine solche Veranstaltung haben“, meinte sie und dankte den Young Voices der Musikschule mit Johannes Weiß, „die Pep in die Veranstaltung bringen“.

Bürgermeister Otto Neuhaus war ebenfalls erfreut über „ein Stück Normalität nach zwei Jahren“, obwohl „die ganze Welt aus den Fugen geraten ist“. Die Pandemie sei auch für die Sportler mit ausfallendem oder eingeschränktem Training eine Riesenbelastung gewesen. Bewegung stehe im Vordergrund für die Gesundheit. „Dafür schaffen wir gute Voraussetzungen.“ Gerade erst sei das neue Lehrschwimmbecken in Aegidienberg eröffnet worden.

Das Deutsche Sportabzeichen erlangten 240 Schüler und 71 Erwachsene. Die Bandbreite der Disziplinen reichte vom Schwimmen über die Leichtathletik bis zum Radfahren, Inlineskaten oder Geräteturnen. Fünf Honnefer Familien mit insgesamt 19 Familienmitgliedern bestritten 2021 gemeinsam erfolgreich die Prüfungen. Jüngster Teilnehmer war diesmal Marie Brummel mit sieben Jahren, ältester war Helmut Unterstell (84). Bereits das 45. Gold erlangte Ansgar Siemes, Peter Endler holte sich zum 40. Mal das Goldene Sportabzeichen. Helmut Unterstell und Klaus Heller schafften ihr jeweils 30. güldenes Abzeichen. Rekordhalter bei den Jugendlichen war Peer Fischer mit zehn Sportabzeichen in Gold.

Beim Schulwettbewerb verteidigte die KGS Sankt Martinus Selhof Platz eins mit 80 Abzeichen – 43,71 Prozent aller Schüler hatten erfolgreich an der Aktion teilgenommen. So erhielten die Selhofer nicht nur die Siegerprämie von 100 Euro, sondern dürfen auch den Eitel-Bink-Wanderpokal behalten. Bink (1921-1997) war Sportlehrer am Sibi und engagierter Verfechter des Sportabzeichengedankens in Bad Honnef. Mit dem Pokal wird nicht nur die beste Schule, sondern auch Eitel Bink für sein Lebenswerk gewürdigt. Auf Platz zwei landete die Gesamtschule Sankt Josef mit 15 Prozent (96 Abzeichen) und das Gymnasium Schloss Hagerhof mit zehn Prozent (58 Abzeichen).

Verein bieten Ukraine-Flüchtlingen kostenlose Sportkurse an

Neuhoff überreichte den Jubilaren der Sportabzeichenaktion Urkunden und Sachpräsente. Außerdem ehrte er etliche erfolgreiche Sportler aus Honnefer Vereinen. Zum Beispiel den Sieger bei den Deutschen Rudersprintmeisterschaften im Männer-Einer, Moritz Witten vom WSVH, oder dessen Vereinskamerad Thies Fischer für seinen ersten Platz im Jungeneiner beim NRW-Landesentscheid, oder den Deutschen Seniorenmeister im Tischtennis, Karl-Heinz Dum von den Tischtennisfreunden.

Bürgermeister Otto Neuhoff lobte ferner die Sportvereine, die den ukrainischen Kriegsflüchtlingen kostenlose Sportangebote machen. Über 200 der rund 230 Flüchtlinge, die in Bad Honnef bisher angekommen sind, wären in Honnefer Familien aufgenommen worden. „Wir brauchten bisher keine Sporthallen zu belegen. Ich bin so stolz auf meine Stadt“, so Neuhoff.

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