Festgottesdienst zur Gemeindefusion „Ekisi“: Fusion der evangelischen Kirchengemeinden im Siebengebirge geglückt

Siebengebirge · „Ekisi“ ist Realität geworden: Dass es nun die Evangelische Kirchengemeinde Siebengebirge gibt, haben die evangelischen Christen am Sonntag in der evangelischen Kirche in Ittenbach im Beisein von Superintendentin Almut van Niekerk gefeiert.

 Einen Festgottesdienst hat die neue Evangelische Kirchengemeinde Siebengebirge am Sonntag anlässlich ihrer Gründung gefeiert.

Einen Festgottesdienst hat die neue Evangelische Kirchengemeinde Siebengebirge am Sonntag anlässlich ihrer Gründung gefeiert.

Foto: Frank Homann

Es war „ein langer Weg des Nachdenkens, Planens und Überlegens für die Zukunft der evangelischen Gemeinden im Siebengebirge“ – doch nun ist das Etappenziel erreicht: Seit vier Wochen ist die lange geplante Fusion der evangelischen Kirchengemeinden im Siebengebirge Realität.

Zum 1. Januar haben sich die Evangelische Kirchengemeinde Aegidienberg, der Bereich Ittenbach der Evangelischen Kirchengemeinde Königswinter, die Evangelische Kirchengemeinde Oberpleis und der Bereich Stieldorf-Birlinghoven der Evangelischen Kirchengemeinde Stieldorf-Heisterbacherrott zur Evangelischen Kirchengemeinde Siebengebirge – kurz Ekisi – zusammengeschlossen. Ihr gehören nunmehr 5.976 Gläubige aus den drei Städten Königswinter, Sankt Augustin und Bad Honnef an, die sich, so Pfarrerin Ute Krüger, „mutig für die Zukunft zusammengefunden haben“ – ein Anlass, der am Sonntag im Rahmen eines Festgottesdienstes in der evangelischen Kirche in Ittenbach im Beisein von Superintendentin Almut van Niekerk gefeiert wurde.

Vorfreude auf die Zukunft

„Wir freuen uns auf die Zukunft mit ihnen allen zusammen“, betonte Pfarrer Arndt Klemp-Kindermann, der gemeinsam mit seiner Kollegin Krüger das Seelsorgeteam der neuen Gemeinde leitet. Ein großer Schritt sei nun getan, wenn auch der Weg hin zu einer gemeinsamen Kirchengemeinde nicht immer leicht gewesen sei. „Nun wollen wir, verbunden unter dem Segen Gottes, Neues beginnen. Güte und Barmherzigkeit, Liebe und Hoffnung – mögen sie uns leiten bei allem, was wir hier für unsere Gemeinde aufbauen wollen.“

Sozusagen als Boten aus den vier Gemeinden berichteten vier Gemeindemitglieder vom Konfirmanden bis hin zur Seniorin von ihren Wünschen, Hoffnungen und Erwartungen an die neue Gemeinde und brachten ihre „Sehnsucht nach Beständigkeit und Sicherheit, Respekt und Toleranz, sowie nach Vertrauen, Halt und gelebter Gemeinschaft“ zum Ausdruck.

Ausdruck findet all dies auch im Siegel der neuen Gemeinde, das im Gottesdienst noch einmal vorgestellt wurde. Es zeigt das Siebengebirge, an dessen Fuß der Pleisbach und der Lauterbach zu sehen sind – „denn so weit reicht unser Gemeindegebiet“, wie Krüger erläuterte. Mitten im Zentrum des Siegels befindet sich ein Kreuz, das gestaltet ist wie ein Baum, aus dessen Mitte vier Äste wachsen – Sinnbild für die vier Gründungsgemeinden, aber auch „für die Hoffnung, dass aus diesem Stamm weiteres Wachstum entsteht“.

Zwei Jahre dauernder Fusionsprozess

In der Feierstunde im Anschluss an den Gottesdienst überbrachte Bürgermeister Lutz Wagner die Grüße der Stadt Königswinter und wünschte der neuen Gemeinde „viel Geschick, innere Gelassenheit und die Kraft, die sie aus ihrem Glauben schöpfen“. Seine Amtskollegin Jutta Bergmann-Gries, stellvertretende Bürgermeisterin der Stadt Sankt Augustin, gratulierte ebenfalls zu dem mutigen und wichtigen Schritt, sich für die Zukunft gut aufzustellen.

Superintendentin van Niekerk brachte zum Ausdruck, dass der zwei Jahre dauernde Fusionsprozess Beweis dafür sei, „wie gut Haupt- und Ehrenamt in unserer Kirche, und wie gut die Gemeinden vor Ort und der Kirchenkreis zusammenwirken können“. Der katholische Pfarrer Markus Hoitz, der sich auf eine fruchtbare ökumenische Zusammenarbeit freut, sieht Vorteile in dem Zusammenschluss zu einer großen Gemeinde: „Es fällt dadurch leichter, als christliche Kirchen die Stadt mit zu prägen und an einem Strang zu ziehen.“

Ute Wiedemeyer überbrachte für die benachbarte Emmaus-Gemeinde Heisterbacherrott/Thomasberg einen Sack Blumenerde und Saatgut für eine Schmetterlingswiese, verbunden mit dem Wunsch, „dass diese Gemeinde blüht, buntes Leben anzieht und auch über ihre Grenzen hinaus weiterverbreitet“.

Der Sitz der neuen Gesamtgemeinde ist Oberpleis, hier befindet sich auch das zentrale Gemeindebüro. Die Gemeindebüros in Aegidienberg und Stieldorf bleiben als Ansprechpartner vor Ort weiter bestehen. Bis zur Wahl eines gemeinschaftlichen Presbyteriums, deren Zeitpunkt noch nicht feststeht, werden die Geschicke der Gemeinde durch einen Bevollmächtigtenausschuss gelenkt.

Das 23-köpfige Gremium besteht aus den Presbyterinnen und Presbytern der vier Gemeindeteile und wird von Mark von Campenhausen seitens des Kreissynodalvorstands begleitet. Aufgabe ist es, „eine solide Basis für das kirchliche Leben im Siebengebirge zu bereiten und die Weichen für eine vielfältige und zukunftsorientierte Gemeindearbeit zu stellen“. Bereits online gegangen ist auch die neue Internetpräsenz. Unter www.ekisi.de kann man sich über Angebote, Termine und Veranstaltungen informieren.

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