Kreis Neuwied hilft Amtskollegen Schüler von der Ahr werden in Linz unterrichtet

Kreis Neuwied/Ahrweiler · Schüler des Are-Gymnasiums Bad Neuenahr können nach den Ferien am Linzer Martinus-Gymnasium unterrichtet werden. Und auch bei Förderschule gibt es Kooperationen zwischen beiden Kreisen.

 Noch Monate wenn nicht Jahre wird es dauern, bis all die Zerstörungen in Bad Neuenahr beseitigt sind.

Noch Monate wenn nicht Jahre wird es dauern, bis all die Zerstörungen in Bad Neuenahr beseitigt sind.

Foto: Victor Francke

Hilfe für die Opfer der Flutkatastrophe kommt aus dem Kreis Neuwied: So sollen schon bald Schüler aus dem Kreis Ahrweiler im Kreis Neuwied unterrichtet werden: In einem Telefonat mit seinem Ahr-Amtskollegen Jürgen Pföhler hat Achim Hallerbach, Landrat des Kreises Neuwied, am Mittwoch diese und weitere Schritte erörtert. 

Wie Ulf Steffenfauseweh, Pressesprecher des Kreises Neuwied, erklärte, hatte Hallerbach bereits nach dem verheerendem Unglück seinem Landratskollegen Amtshilfe und Unterstützung angeboten. „Zwischenzeitlich helfen wir zum Beispiel mit Personal bei der Zulassung/Abmeldung der Kraftfahrzeuge in Ahrweiler“, erklärte Hallerbach.

 Im Martinus-Gymnasium in Linz haben Schüler aus Bad Neuenahr nach den Ferien Unterricht.

Im Martinus-Gymnasium in Linz haben Schüler aus Bad Neuenahr nach den Ferien Unterricht.

Foto: Ulf Steffenfauseweh

Seit dem Wochenende sei außerdem ein 16-köpfiges Team des Kreises mit der Bearbeitung der Soforthilfen für die von der Flutwelle betroffenen Menschen beschäftigt. Eine weitere Anregung sei gewesen, rechtzeitig die Frage zu klären, wie der Schulbetrieb nach den Sommerferien für die Schülerinnen und Schüler des Ahrtals aufgenommen und von den Nachbarkreisen unterstützt werden kann?

Schüler aus Bad Neuenahr kommen an das Martinus-Gymnasium

Michael Mahlert, Erster Beigeordneter des Kreises, berichtete, dass sich die Verantwortlichen beider Kreise derzeit intensiv abstimmen, wie das Problem der zerstörten Schulen zu lösen ist. Da insgesamt 15 Schulen im Landkreis Ahrweiler durch das Wasser so schwer in Mitleidenschaft gezogen sind, dass in ihnen vorerst nicht oder nur teilweise unterrichtet werden kann, sei ein großes Raumproblem absehbar. „Wir hatten am Montag eine Videokonferenz mit der Schulaufsicht in Koblenz. Danach wird der genaue Bedarf derzeit ermittelt. Als Schulträger bieten wir gerne jede Hilfe, die uns möglich ist und die gebraucht wird“, sagte Mahlert. Federführend bei diesem Prozess ist die Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) als Schulaufsicht.

Konkret vereinbart ist bereits eine Zusammenarbeit des Are-Gymnasiums in Bad Neuenahr mit dem Martinus-Gymnasium (MGL) in Linz. So werden nach derzeitigem Stand 367 Oberstufenschüler aus dem Krisengebiet künftig nach den Ferien nachmittags in den Räumen des MGL unterrichtet. Die Schülerbeförderung werde seitens des Kreises Ahrweiler organisiert.

Die Hilfsangebote der Neuwieder Kreisverwaltung erstrecken sich auch auf entbehrliche und gut brauchbare Schulmöbel. Zudem ist in der Irlicher Realschule ein funktionsfähiges naturwissenschaftliches Labor, das gerade erneuert worden ist, vorhanden, welches den Kollegen auf der anderen Rheinseite zeitnah zur Verfügung gestellt werde. Darüber hinaus haben betroffene Förderschulen aus dem Kreis Ahrweiler bereits Absprachen mit ihren Kollegen im Kreis Neuwied getroffen. So werden derzeit zahlreiche Schülerinnen und Schüler in der Christiane-Herzog-Schule des Heinrich-Hauses in Engers und in der Landesblindenschule in Feldkirchen betreut.

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