Abschied von der Katholischen Pfarrgemeinde Stieldorf nach 25 Jahren Kirchenmusiker Peter Hartung geht in den Ruhestand

Stieldorf · 25 Jahre war er der „K.O.CH“ in der katholischen Kirchengemeinde Stieldorf, nämlich Küster, Organist und Chorleiter: Peter Hartung. Am Sonntag wird Hartung, dessen Neuauflage der Passionsspiele Furore machte, mit einer Festmesse an seiner langjährigen Wirkungsstätte in den Ruhestand verabschiedet.

 Musik ist sein Leben: Organist und Chorleiter Peter Hartung wird in den Ruhestand verabschiedet.

Musik ist sein Leben: Organist und Chorleiter Peter Hartung wird in den Ruhestand verabschiedet.

Foto: Frank Homann (Archiv)

Er war in der katholischen Kirchengemeinde in Stieldorf der „K.O.CH“, auch wenn er mit Küchenarbeit so rein gar nichts zu tun hatte. Vielmehr hat Peter Hartung statt eines Kochlöffels den Taktstock geschwungen – und das 25 Jahre lang. Am Sonntag, 10. Oktober, wird der ehemalige Küster, Organist und Chorleiter - kurz eben „K.O.CH“ – um 11 Uhr in einer Festmesse in der Kirche Sankt Margareta Stieldorf offiziell in den Ruhestand verabschiedet.

Umzug in die Heimatregion

Aus seiner alten Dienstwohnung im Pfarrhaus ist Hartung bereits vor einigen Wochen ausgezogen. Der Umzug nach Bendorf dürfte ihm nicht schwergefallen sein, schließlich ist der 64-Jährige ganz in der Nähe, in Koblenz, geboren worden. Als Sohn eines Küsters erlebte er schon als Kind eine besondere Nähe zur Kirche. Seine Mutter hat ihm die Leidenschaft für die Musik mit in die Wiege gelegt. Im Alter von sechs Jahren lernte er zunächst Klavier, mit 14 Jahren Orgel spielen. Bereits zwei Jahre später begleitete er in seiner Heimatgemeinde die Gottesdienste musikalisch – der Grundstein für seinen beruflichen Werdegang war gelegt.

Über Euskirchen kam Hartung dann 1996 als Kirchenmusiker nach Stieldorf. Hier stellte er mit Bedauern fest, dass es zwar einen „erwachsenen“ Kirchenchor und auch einen Kinderchor, aber keinen Jugendchor gab – was er schnell änderte. Zur ersten Probe im August 1996 kamen auf Anhieb zehn Jugendliche. Die Gruppe etablierte sich und wurde rasch zu einem festen Bestandteil im Leben der katholischen Pfarrgemeinde. Viele seiner Chorkinder hat er heranwachsen sehen. Und vielen hat er so viel Freude am Singen vermittelt, dass sie heute noch im Kirchenchor aktiv sind.

Chorleiter auch in Oberpleis

Auch Hartung hat die Arbeit mit den Sängerinnen und Sängern stets große Freude bereitet. Kein Wunder, dass er die Chorarbeit als Ruheständler „schon irgendwie vermisst“. Nicht nur in Stieldorf war er als Kirchenmusiker und Chorleiter tätig, sondern auch in Oberpleis. Wo auch immer seine Chöre auftraten, ernteten sie Begeisterung. Besonders in Erinnerung bleiben dürften vielen Menschen in der Region die Musicals, die Hartung mit dem Jugendchor einstudiert hat, und vor allem die modernisierte Aufführung der Passionsspiele 2014. Idee war damals, „mal wieder etwas Besonderes mit dem Chor zu machen. Warum also nicht die Passionsspiele?“ Dass diese exakt 125 Jahre zuvor erstmals in Stieldorf aufgeführt worden waren, war Hartung tatsächlich erst später aufgefallen. Seine moderne Version war ein großer Erfolg und wurde als „Brückenschlag in die Vergangenheit“ gefeiert.

„Haltestellen“-Gottesdienste

Besonders am Herzen liegen Hartung die „Haltestellen“-Gottesdienste, die er vor zwei Jahren initiiert hat. Dabei kommen Menschen ohne Anwesenheit eines Priester zur Andacht und zum Gebet zusammen, dazu gab es stets ein besonderes musikalisches Angebot. Sein großer Wunsch ist, dass dieses Angebot in der Gemeinde auch künftig weitergeführt wird. So ganz ohne Kirchenmusik soll es auch für ihn nicht weitergehen. „Mal sehen, ob ich nicht hin und wieder die Orgel spielen kann.“

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