Lange Zirkusnacht in Christophorus-Schule 120 Schüler aus Königswinter und NRW machen Aula zur Manege

Königswinter · Nach zweijähriger Coronapause konnten Kinder und Jugendliche bei der langen Zirkusnacht an der CJD Christophorusschule Königswinter in Workshops wieder Artistisches und Magisches erlernen. Bis spät in die Nacht wurde geübt und trainiert.

Bei der langen Zirkusnacht an der Königswinterer Christophorusschule wurden auch akrobatische Figuren und Formationen geübt.

Bei der langen Zirkusnacht an der Königswinterer Christophorusschule wurden auch akrobatische Figuren und Formationen geübt.

Foto: Iris Zumbusch

Schlafen wird überbewertet. Die Kinder und Jugendlichen hatten bei der 46. langen Zirkusnacht der CJD Christophorusschule in Königswinter jedenfalls alles andere im Kopf und in den Armen und Beinen, als zu schlafen.

Obwohl die mitgebrachten Schlafsäcke am frühen Abend bereits in den Klassenräumen verteilt waren, war klar: es wird spät werden, bis sich die jungen Akrobaten, Jongleure, Einradfahrer, Feuerartisten und Ballkünstler gemütlich zur Ruhe legen würden.

„Ihr werdet morgen früh nach so viel Training richtig stark sein“, begrüßte Silke Josten, Mitorganisatorin der Veranstaltung die Teilnehmenden der Zirkusnacht und verpackte mit dieser Einschätzung humorvoll den Appell, die Klassenräume samt dem Zurückrücken der schweren Tische wieder so herzurichten, wie sie vor der Zirkusnacht eingerichtet waren. „Doch das alles hat immer gut geklappt“, so die Lehrerin.

Schülergruppen geben sich ausgefallene Namen

Rund 20 Schüler und Schülerinnen von der CJD Schule waren bei der Zirkusnacht dabei. Die übrigen 100 jungen Zirkusleute kamen von verschiedenen Schulen aus dem Rhein-Sieg-Kreis und umliegenden Regionen. Die Gruppen hatten sich bereits vorab passende Namen gegeben. So hießen etwa die Teilnehmer des Kinderdorfes Bethanien aus Bergisch Gladbach „Zirkus Torkelin“ oder von einer Schule aus Wuppertal „Zirkus la Luna“. Vom Gymnasium Beuel-Pützchen kam die Gruppe „Zirkus Adellombaggine“- im Namen liegt übrigens der gelungene Wortmix von „Adelheidis“, die legendäre Äbtissin von Vilich und dem italienischen „Lombaggine“, was übersetzt „Hexenschuss“ heißt.

Doch zum Hexenschuss sollte es natürlich gar nicht erst kommen. Die meisten Kinder und Jugendlichen waren auch nicht das erste Mal da. Und die Anfänger wurden von den Trainern behutsam eingewiesen. Direkt nach der Begrüßung legten alle auch schon los mit dem freien Training. Je nach Interesse hatten die Jungartisten sich den unterschiedlichen Themengruppen zugeordnet und in der Aula verteilt. Auf der Bühne probten die Akrobaten.

Bis zu 200 Anmeldungen für Zirkusnacht in Königswinter

Zwei Workshopeinheiten gab es, in denen unterschiedliche Angebote vergeben wurden- diesmal dabei auch seltenere Künste wie Kontaktjonglage, bei der eine Kugel scheinbar magisch und schwerelos wie von Zauberhand dicht am Körper entlang gleitet und damit faszinierende Momente zaubert.

„Als wir 1997 mit der Zirkusnacht an der CJD-Schule begannen, waren es nur wenige Kinder die mitgemacht haben“, erinnerten sich Ingo Scharnbacher und Frank Taufenbach, die Initiatoren der ersten Stunden. Das hat sich grundlegend geändert. Bis zu 200 Anmeldungen gibt es für die beliebten Veranstaltungen, die zweimal im Jahr an der CJD-Schule stattfinden. Höhepunkt ist die „open stage“, die offene Bühne für alle, die mittrainiert haben und zeigen wollen, was sie können. Da wurde auch diesmal gejubelt und geklatscht. Und alles lief wieder ohne Bewertungen denn: „Mitmachen können alle die Lust haben, ganz ohne Leistungsdruck“, so Scharnbacher. Einen besonderen Gesellen konnten viele Jungartisten nach dem Zirkustraining am Freitag vermutlich am nächsten Morgen begrüßen: den Muskelkater.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort
Radikaler umdenken
Kommentar zur Zuständigkeiten im Verkehrssektor Radikaler umdenken