Giftanschläge auf Bäume 2.000 Euro Belohnung für Hinweise ausgesetzt

Königswinter · Nachdem am Königswinterer Rheinufer vier Bäume vergiftet worden sind, hat die Stadt Königswinter gemeinsam mit einem Baumpflegeunternehmen 2000 Euro Belohnung für Hinweise auf den Täter ausgesetzt.

 Die Bohrlöcher sind nun versiegelt, wie Theo Krämer (l.) und Ulrich Reins erklären. FOTO: HOMANN

Die Bohrlöcher sind nun versiegelt, wie Theo Krämer (l.) und Ulrich Reins erklären. FOTO: HOMANN

Foto: Frank Homann

Nachdem am Königswinterer Rheinufer vier Bäume vergiftet worden sind, hat die Stadt Königswinter gemeinsam mit einem Baumpflegeunternehmen 2.000 Euro Belohnung für Hinweise auf den Täter ausgesetzt. Zwei der betroffenen Bäume mussten bereits gefällt werden, für zwei Bäume, die vermutlich erst dieses Frühjahr vergiftet wurden, gibt es wenig Hoffnung. Wer hinter den Anschlägen steckt, ist völlig unklar.

Zunächst hatte der bislang unbekannte Täter eine Eiche und eine Platane an der Rheinallee auf dem Stück zwischen Clemens-August-Straße und Hubertusstraße beschädigt. Wie Ulrich Reins, Geschäftsbereichsleiter Stadtgrün bei der Stadt Königswinter, am Mittwoch erläuterte, bohrt der Unbekannte, vermutlich nachts, die Bäume in Bodennähe an, vermutlich mit einem Akkuschrauber mit Bohraufsatz.

In die Weinkorken-dicken Löcher fülle er dann eine Chemikalie – welche genau das ist, darüber schweigt die Stadt lieber. „Aber sie ist, obwohl mittlerweile verboten, leicht erhältlich und erfordert keine große Recherche“, so der Technische Dezernent der Stadt Königswinter, Theo Krämer.

Anfang März wurden nun zwei weitere angebohrte Bäume entdeckt – ein Ahorn und eine mächtige, rund 80 Jahre alte Platane. „Das tut mir in der Seele weh, wenn ein so stolzer Baum beschädigt wird“, so Krämer, der sichtlich erschüttert über das Treiben ist. „Diese alten Bäume haben nicht nur einen grundsätzlichen Wert, sie sind auch ein Stück Lebensgefühl. Das Vorgehen des Täters hat uns extrem geschockt.“

Um wen es sich handelt, darüber kann Krämer nur spekulieren. Dass nicht alle von den großen Bäumen begeistert sind, wissen die Verwaltungsexperten. „Wir bekommen immer wieder Anträge, einen Baum fällen zu lassen, weil er beispielsweise die Aussicht versperrt oder seine Wurzeln Geh- oder Radwege beschädigen“, so Reins.

Es sei nicht auszuschließen, dass jemand nach einem ablehnenden Bescheid zur „Selbsthilfe“ gegriffen habe. Wie schwer die Bäume geschädigt sind, werde sich vermutlich endgültig erst im Frühjahr zeigen. „Wir befürchten aber, dass sie nicht mehr austreiben werden.“ Die Bohrlöcher haben die städtischen Mitarbeiter inzwischen mit Wachs verschlossen, viel mehr können sie für die Bäume nicht mehr tun. Zudem hat man Anzeige bei der Polizei erstattet. „Wir – und auch das Ordnungsamt – sind verstärkt in diesem Bereich unterwegs“, fügt Reins hinzu.

Aber man könne eben nicht 24 Stunden die Bäume bewachen. Daher hofft die Verwaltung, dass durch die Belohnung die Bürger besonders wachsam sind und Hinweise aus der Bevölkerung auf den Straftäter kommen.

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