Zirkus-Ferienaktion 94 Kinder aus Königswinter werden Manege-Stars

NIEDERDOLLENDORF · Einfach zauberhaft! "Hier zum ersten Mal - in Deutschland, in der Welt, im ganzen Universum: die Flaschen-Clowns!" Direktorin Raquel vom "Circus Soluna" kündigte die neue Sensationstruppe an.

 Keine Höhenangst: Unter dem blauen Zirkuszelt zeigt Anastasia ihre akrobatischen Kunststücke am Trapez.

Keine Höhenangst: Unter dem blauen Zirkuszelt zeigt Anastasia ihre akrobatischen Kunststücke am Trapez.

Foto: Frank Homann

Unter dem blauen Zirkuszelthimmel mit den gelben Sternen zeigten die Clowns ihr Kunststück mit einer Flasche. Aber Raquel ist noch nicht ganz zufrieden: "Ab mit Euch hinter den Vorhang und geübt!"

Die lustige Show ist nur eine Nummer eines bunten Programms, das 94 Kinder aus Königswinter einstudieren. Und auch Raquel als Direktorin ist eine der Teilnehmerinnen der Zirkus-Ferienaktion, die von der Katholischen Jugendagentur Bonn (KJA) als Trägerin der Häuser der Jugend in Niederdollendorf und Oberpleis in dieser Woche ausgerichtet wird. Dafür hat die KJA den "Circus Soluna" engagiert. Das Zirkusteam um den echten Zirkusdirektor Bürger Koch schulte außerdem 16 ehrenamtliche Trainerinnen, die nun ebenso wie die Pädagogen vom Haus der Jugend beim Einstudieren der Kunststücke tatkräftig helfen. Denn am Samstag werden die Sechs- bis 14-Jährigen zwei Aufführungen im 350-Mann-Zelt hinter dem Haus der Jugend geben. "Herrrrreinspaziert, liebes Publikum!"

Bis dahin wird aber noch eifrig geübt. Jeder Schüler studiert zwei Nummern ein. Bei einem Schnuppertag entschieden sich die Ferienkinder jeweils für zwei von insgesamt 14 Disziplinen. Jeden Tag zeigen die kleinen Zirkuskünstler nun ihren Kollegen unter dem Motto "Manegen-Kostproben", was sie bereits gelernt haben.

Ines spannte den Schirm auf und tanzte über das Seil. Noch an der Hand der Betreuerin, aber bis zur Generalprobe schafft sie das womöglich auch ohne Hilfe. Eva lief über das Seil und hob mit dem Fuß gekonnt ein Tuch auf. Und Felix legte auf dem Seil den Rückwärtsgang ein. Natürlich gehörte auch die tiefe Verbeugung zu diesem Auftritt. Eindrucksvoll auch die Nummer mit dem Vertikaltuch, bei der sich die Artistin im Tuch reckte und streckte.

"Meine ganze Familie kommt zur Vorstellung", erzählte Marius aus Rauschendorf. Sie wird den Sohn als Jongleur und Trampolinspringer erleben. Hannah aus Oberdollendorf ist schon ein "alter Zirkushase". Sie schnupperte bereits in den vergangenen Jahren Zirkusluft bei der KJA. Zum ersten Mal dabei sind Vincent, Amelie und Laura aus Thomasberg, Jule aus Oberdollendorf sowie Tiago, Celine und Macia aus Königswinter. Laura hatte sich für Jonglage entschieden: "Ich habe einen Teller zu Hause, aber hier habe ich erst den Trick erlernt, wie ich den Teller auf einem Stock tanzen lassen kann. Das geht ganz einfach - aus dem Handgelenk." In der Manege lieferte sie postwendend den Beweis.

Die Zirkusbesucher dürfen jedenfalls gespannt sein - auch auf Trapez-, Diabolo- oder Pois-Nummern, auf die Auftritte der Feuerspucker, Zauberer oder Akrobaten. "Es ist erstaunlich, was die Kinder bereits nach kurzer Zeit leisten", meinte Norbert Lehr, der pädagogische Leiter der Häuser der Jugend. Und auch Alexandra Sorg, Bereichsleiterin für die Offene Kinder- und Jugendarbeit der KJA, stimmte in das Loblied ein. Am Zirkuswagen steht die Aufschrift: "Bei uns seid Ihr die Sterne!"

Die Vorstellungen im "Circus Soluna" finden am Samstag, 26. Juli, 10.30 und 13.30 Uhr statt. Das Zelt steht auf der Wiese hinter dem Haus der Jugend in Niederdollendorf. Erwachsene zahlen vier, Kinder zwei Euro Eintritt.

Große Unterstützung

Vor allem sind Norbert Lehr und Alexandra Sorg auch bei dieser dritten Zirkusaktion der Katholischen Jugendagentur Bonn erfreut über die Unterstützung. Wie in den Vorjahren halfen viele Ehrenamtler zum Beispiel beim Aufbau des Zeltes. Erika Brähler und Sina Spagnuolo, die eigentlich als OGS-Betreuerinnen der Schnitzenbusch-Schule in Oberdollendorf ihre Ferien genießen könnten, sorgen als tolles Küchenteam für die Verpflegung der großen Zirkustruppe. "Auch die Unterstützung durch die Stadt Königswinter ist super. Das fängt beim Aufstellen von Verkehrsschildern an. Jugendpfleger Stefan Schmied ist jeden Tag hier und hilft uns enorm", so Norbert Lehr. Auch Zuschüsse gab es von der Kommune. Finanziert wird das Projekt durch Beiträge der Eltern, aber auch durch Spenden der Rhenag, der Volksbank Bonn Rhein-Sieg und der Kieferorthopädie Terbrüggen in Oberpleis.

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