Freiwillige Feuerwehr Niederdollendorf Am Anfang vor 115 Jahren standen 36 Ledereimer

NIEDERDOLLENDORF · Die Freiwillige Feuerwehr Niederdollendorf feierte ihren 115. Stiftungstag. Am 26. April 1899 versammelten sich "zwölf willige Bürger" im "Erschfelder Hof", dem späteren Gasthaus "Am alten Brunnen", um eine eigene Feuerwehr für Niederdollendorf ins Leben zu rufen.

 Ehrungen und Beförderungen bei der Wehr: (von links) Udo Blaskowski von der Stadt Königswinter, Michael Bungarz, Martin Müller, Martin Schwabe, Thilo Hoffmann und Michael Dahm.

Ehrungen und Beförderungen bei der Wehr: (von links) Udo Blaskowski von der Stadt Königswinter, Michael Bungarz, Martin Müller, Martin Schwabe, Thilo Hoffmann und Michael Dahm.

Foto: Frank Homann

Im Jahr darauf hatte sich die Mitgliederzahl bereits verdoppelt. 115 Jahre nach der Gründung setzte die Niederdollendorfer Freiwillige Feuerwehr nun eine besondere Idee um. Sie feierte ihren Stiftungstag und wird das künftig immer so handhaben, um dann auch Beförderungen und Ehrungen vorzunehmen.

Die Pfarrerin der Evangelischen Kirche schaute verblüfft, als die Löscheinheit geschlossen, mit Einheitsführer Martin Schwabe und seinem Vize Thilo Hoffmann an der Spitze, am Sonntag nach dem gemeinsamen Frühstück zum Gottesdienst anrückte. Anschließend besuchten die Feuerwehrleute in ihren funkelnagelneuen Uniformen den Friedhof. Auf den Gräbern ihrer verstorbenen Kameraden legten die Feuerwehrmitglieder je eine weiße Rose ab.

Bürgermeister Peter Wirtz begleitete sie dabei und dankte den Männern und Frauen bei der anschließenden Festversammlung im Domizil der Feuerwehr für die Bereitschaft, sich in den Dienst ihrer Nächsten zu stellen. "Ich bin froh, dass die Idee der Freiwilligen Feuerwehr 115 Jahre nach der Gründung noch immer trägt."

Martin Schwabe erinnerte an die Anfänge. Als sich 1899 zwölf Männer zusammenschlossen, verfügten sie über 36 Ledereimer, eine alte Druckspritze von 1794 und ein Feuerwehrhaus aus dem Jahre 1891, in dem auch eine Arrestzelle eingerichtet war, in der schon mal Landstreicher festgesetzt wurden.

In den Jahrzehnten zuvor hatte es immer wieder Bestrebungen gegeben, eine Feuerwehr zu installieren. 1807 erließ das Großherzogtum Berg eine Feuerordnung, wonach die Hauseigentümer Löscheimer bereithalten mussten. Im Ernstfall griff die Nachbarschaftshilfe.

1833 wurde eine Feuerlöschkompanie auf der Longenburg aufgestellt, die sich aber 1888 auflöste. Nun hatte Niederdollendorf zwar ein Spritzenhaus, aber keine Feuerwehr. Bei einem Brand kamen die unterdessen gegründeten Löschgruppen aus Oberkassel, aus der Altstadt und aus Oberdollendorf zu Hilfe.

Kameraden aus diesen Orten waren nun auch beim Stiftungsfest dabei. Michael Bungarz, Leiter der Freiwilligen Feuerwehr Königswinter, lobte die gute Zusammenarbeit und hob die stetig steigenden Anforderungen an die Wehr heraus. 32 aktive Kameraden hat die Niederdollendorfer Löscheinheit, 16 Jugendliche um Jugendwart Martin Leischner sind dabei, sechs Kameraden gehören der Ehrenabteilung an, von denen Willi Gassen und Karl-Rudolf Hoffmann das Stiftungsfest besuchten und sichtlich Spaß daran hatten.

109 Mal musste die Niederdollendorfer Löscheinheit 2013 ausrücken, viele Stunden investierte sie wieder in ihre Ausbildung. So hatte Martin Schwabe am Institut der Feuerwehr NRW in Münster einen ABC-II-Lehrgang besucht und erhielt nun aus den Händen von Michael Bungarz die Urkunde.

Der Einheitsführer selbst beförderte Martin Müller zum Oberfeuerwehrmann und überreichte ihm außerdem das Zertifikat über die erfolgreiche Teilnahme am Maschinisten-Lehrgang. Beide mussten dann auch nach alter Tradition die Glocke läuten. Und das war dann auch schon das Signal für die Küchenmannschaft, das Festmahl zu diesem Stiftungsfest aufzutischen.

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