Beethovenjahr im Siebengebirge Auf dem Drachenfels wird Beethoven gefeiert

Königswinter · Mit Themenabenden will das Drachenfels-Restaurant Beethoven als Menschen zeigen. Auch die Drachenfelsbahn ist auf den 250. Geburtstag des Komponisten eingestellt. Dass er das Siebengebirge liebte und sich dort bei Spaziergängen erholte, ist historisch verbrieft. Ludwig van Beethovens 250. Geburtstag wird deshalb auch dort gebührend gefeiert.

 Beethoven-Programm an einem besonderen Ort: Blick auf den Drachenfels und das Restaurant im Nebel.

Beethoven-Programm an einem besonderen Ort: Blick auf den Drachenfels und das Restaurant im Nebel.

Foto: Frank Homann

Viermal in diesem Jahr wollen sie sich bei „Ein Abend mit Ludwig“ vor allem dem Menschen nähern – mit Briefen, Anekdoten, seinen Lieblingsgerichten und Musik. Christiane Klimt-Nolden will ihren Gästen den Komponisten auf einer emotionalen Ebene vorstellen – dazu gehöre auch das richtige Essen. Sie erzählt, dass er nach ihren Recherchen am liebsten Brotsuppe und Maccheroni gegessen habe. Bei der Kombination aus Kultur und Kulinarik sollen das auch die Gäste serviert bekommen, neben vielen anderen Leibspeisen.

Kulinarische Abende „mit Ludwig“

„Ein Abend mit Ludwig“ ist Teil der Reihe „Drachenfels Kultur“. Derzeit gehören dazu noch die beiden musikalischen Abende „Beziehungswaisen“. In Zukunft will Klimt-Nolden diese Reihe erweitern. Wichtig ist der Gastronomin, die außerdem Schauspielerin und Ärztin ist, auch dabei der kulinarische Teil. Deshalb setzt sie bei den Veranstaltungen ausschließlich auf Vollwertkost. „Bei dem Beethoven-Abend ist das einfach“, sagt sie, „damals gab es noch nichts anderes.“ Im Tagesgeschäft ist das für das Unternehmerpaar aber schwieriger.

Zwischen 600.000 und 700.000 Besucher waren im vergangenen Jahr auf dem Drachenfels. „Ein Rekordjahr“, sagt Hermann-Joseph Nolden. An den stärksten Tagen seien es bis zu 10.000 Besucher, die auf dem Plateau die Aussicht über das Rheintal genießen wollen. „Nicht alle kehren bei uns ein“, berichtet er.

Tausende Besucher müssen verpflegt werden

Aber die es tun, müssen möglichst zügig versorgt werden. „Tagsüber muss Fastfood sein, abends geht dann auch Slowfood“, so Nolden. Die zügige Versorgung der Tagesgäste würde er gern mit Ständen auf dem Plateau sichern. Ob er das im kommenden Sommer realisieren kann, hänge vor allem davon ab, ob er ausreichend Personal gewinnen könne.

Dass 2019 ein Besucher-Rekordjahr war, führt er neben dem günstigen Wetter darauf zurück, dass sich inzwischen herumgesprochen habe, dass der Drachenfels auch ein guter Ort für Veranstaltungen sei. 85 Veranstaltungen fanden im vergangenen Jahr hoch oben überm Rhein statt, neben den eigenen auch Firmenfeiern und private Feste. „Da ist noch Luft nach oben“, meint Nolden.

Zu den eigenen Veranstaltungen zählen neben den kulturellen Abenden auch Vorträge und Workshops zu Gesundheitsthemen – für die Ärztin Christiane Klimt-Nolden ein Herzensthema. „Drachenfels Vital“ hat sie die Reihe mit monatlichen Vorträgen genannt. „Fit in den Frühling“ will sie ihre Gäste beispielsweise im März schicken.

Zahnradbahn in besonderer Optik

Auch die Drachenfelsbahn ist gut für das Jubiläumsjahr gerüstet. Rund 250 000 Fahrgäste nahmen im vergangenen Jahr die Zahnradbahn, um zum Schloss Drachenburg oder auf das Plateau zu kommen, mehr als 2018, sagt Klaus Hacker von der Bergbahnen im Siebengebirge AG. Für das Beethovenjahr hofft er auf weiteren Zuwachs.

Denjenigen, die auf den Spuren Beethovens unterwegs sind, bietet die Zahnradbahn auch optisch etwas: Zwei der fünf Triebwagen sind mit Abbildungen zum Jubiläum versehen. Auf einem Wagen ist das Beethoven-Porträt in verschiedenen Farben zu sehen, auf dem anderen ziehen sich neben dem Konterfei und dem Schriftzug „BTHVNBAHN2020“ schwungvolle Notenlinien unter den Fenstern entlang (der GA berichtete).

Auch wer wie einst Ludwig van Beethoven Drachenfels und Siebengebirge zu Fuß erkunden will, findet Unterstützung. Mit Hilfe der Stadt Königswinter und des Rhein-Sieg-Kreises hat die Tourismus Siebengebirge GmbH den Beethoven-Wanderweg eingerichtet.

Er ist rund 15 Kilometer lang und verbindet die drei Stelen des Beethoven-Rundgangs, die im Siebengebirge stehen: auf dem Drachenfels, am Grandhotel Petersberg und vor der Zehntscheune des Klosters Heisterbach. Insgesamt 22 Stelen, die in Bonn und der Region aufgestellt sind, erläutern Leben und Wirken Beethovens in der Region.

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