Gymnasium am Oelberg Auf dem Weg zum Ganztag

OBERPLEIS · Jetzt fehlt nur noch die Genehmigung der Kölner Bezirksregierung, die aber wohl nur noch Formsache sein dürfte. Dann steht fest, dass das Gymnasium am Oelberg zum Schuljahr 2015/2016 den gebundenen Ganztag einführen wird.

 Aufbruchstimmung im Oberpleis. Das Foto entstand beim Schulfest im Juni.

Aufbruchstimmung im Oberpleis. Das Foto entstand beim Schulfest im Juni.

Foto: Homann

Das neue Angebot richtet sich zunächst an die Fünftklässler und wird sukzessive ausgebaut. Im kommenden Schuljahr haben die Fünftklässler an drei Tagen in der Woche bis 14.50 Uhr Unterricht. Für die älteren Schüler, die bereits jetzt das Gymnasium besuchen, ändert sich nichts.

Die Schulleitung hatte noch den einstimmigen Beschluss zur Einführung des Ganztags am Dienstagabend im Stadtrat abgewartet. Am Mittwoch präsentierte sie die Pläne erstmals der Öffentlichkeit. "Der Ratsbeschluss war die entscheidende letzte Hürde", sagte Oberstufenkoordinator Alfred Förner, der die erkrankte Schulleiterin Sonja Friedrich vertrat und das Konzept gemeinsam mit den Koordinatoren Sabine Lorek und Christoph Anthony vorstellte.

Die Schule möchte möglichst umfassend informieren, um Eltern und Schülern die Angst vor dem "Gespenst Ganztag" zu nehmen, das von Gegnern immer mal wieder bemüht wird. Dabei stieß das Projekt, mit dem sich das Gymnasium seit 2011 beschäftigt, anfänglich auch in Teilen des Kollegiums und der Schülervertretung auf Widerstand.

Inzwischen ist man in Oberpleis aber überzeugt, dass der Ganztag viele Vorteile bringt. Er entspreche dem Bedarf einer wachsenden Zahl von Eltern nach längeren Betreuungszeiten. "Die große Nachfrage nach OGS-Plätzen in den Grundschulen zeigt, dass das Angebot nachgefragt wird", so Förner.

Oder die Vernetzung mit anderen Einrichtungen wie Sportvereinen oder mit der Musikschule, mit der bereits ganz konkrete Gespräche geführt wurden. Dazu zählen vor allem aber auch "harte Faktoren", wie Förner die zusätzlichen Lehrerstellen nennt. Im kommenden Schuljahr wird das eine Stelle sein, wenn der Ganztag im Schuljahr 2019/2020 voll eingeführt ist, sogar fünf bis sechs Stellen. "Diese Stellen werden wir sehr sinnvoll einsetzen", sagt Förner.

Zum Beispiel als Doppelbesetzung beim Förderunterricht, was bisher nicht möglich ist. Zum Pflichtprogramm gehören Förderstunden im fünften und sechsten Schuljahr in der eigenen Klasse in den Kernfächern Deutsch, Mathematik, Englisch und der zweiten Fremdsprache. Am Nachmittag wird freiwillige Förderung angeboten.

Die drei Ganztage für die neuen Fünftklässler werden der Montag, Mittwoch und Donnerstag sein. Das entspricht dem vom Gesetzgeber geforderten Minimum. An diesen Tagen werden die Schüler keine Hausaufgaben bekommen. Künftig ist die Mittagspause an drei Tagen jedoch zwingend und wird zwischen der fünften und siebten Stunde liegen.

Dienstag soll der AG-Tag werden. Die freiwilligen Arbeitsgemeinschaften, die von Lehrern, Schülern oder Externen angeboten werden, finden dann in der siebten, achten oder neunten Stunde statt. Bürgermeister Peter Wirtz nannte das Konzept des Gymnasiums gestern "absolut überzeugend".

Er sei froh, neben der Gesamtschule eine weitere Schule in der Stadt mit Ganztag zu haben: "Der Zug der Zeit ist nicht aufzuhalten." Dezernentin Heike Jüngling findet die Vernetzung der Schule mit anderen Angeboten "sehr schön". Ein Sozialpraktikum im Altenheim als AG hält sie für besonders reizvoll.

Info

Am 5. November ist ein Informationsabend für Eltern der jetzigen Viertklässler geplant. Auch am Tag der offenen Tür am 15. November wird das Thema Ganztag im Vordergrund stehen.

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