Leben der Trapper und Indianer Auf den Spuren von Winnetou und Old Shatterhand

KÖNIGSWINTER · Von Winnetou, dem edlen Indianer, und Old Shatterhand, dem perfekten Trapper, hatten die meisten Kinder schon gehört. Aber bei der Exkursion des Verschönerungsvereins für das Siebengebirge (VVS) unter dem Motto "Wie die Trapper und Indianer lebten" erfuhren sie noch viel mehr Interessantes über die Bewohner des "Wilden Westens" von Diplom-Biologin Monika Dierichs, die mit den Mädchen und Jungen sogar nach Bärenspuren im Siebengebirge suchte.

 Ein Büffel? Oder doch ein Wildschwein?Mit selbstgebasteltem Kopfputz bereiteten sich die Kinder auf ihre Exkursion vor.

Ein Büffel? Oder doch ein Wildschwein?Mit selbstgebasteltem Kopfputz bereiteten sich die Kinder auf ihre Exkursion vor.

Foto: Frank Homann

Aber zunächst präparierten sich die Kinder perfekt für ihre Rollen. Klara und Meike (beide sechs Jahre) waren ganz stolz auf ihren selbstgebastelten Indianer-Kopfputz mit bunten Federn und ihrem Indianer-Namen an der Stirnseite. Klara nannte sich "Mirija", und Meike hatte sich den Namen "Mirijam" ausgesucht.

"Augen auf" hieß es dann beim Rundgang. Da lagen plötzlich Pfeile im Wald, Wollfasern hingen an Baumzweigen. Und was war das? Ein recht verfallenes Tipi, hier musste früher mal ein Indianer gewohnt haben. Große Überraschung: An der Behausung fanden die Kinder nicht nur weitere Pfeile, sondern auch einen Schatz: eine Blechdose mit Lollis. Für jedes Kind gab es einen Lutscher. "Aber von Indianern kann das nicht sein, denn die Lollis haben Plastikstäbe. Die gab es nicht", klärten die Teilnehmer der Veranstaltung Monika Dierichs auf.

Und die schlauen Mini-Trapper bemerkten auch gleich die ausgelegten Zeichen: ein Blatt am nicht dazu passenden Baum oder ein Farnkraut am Stamm. Auch Walnüsse fanden sie. "Eichhörnchen könnten die Nüsse wegmopsen. Dann ist das Zeichen verschwunden", meinten die Trapper. Solche Spuren hätten Winnetou und Old Shatterhand bestimmt auch nicht hinterlassen.

Bei ihrer Tour Richtung Nasseplatz vom Forsthaus am Lohrberg aus bemerkten die Kinder in der "Prärie" auch drei "Büffel" - Kühe aus dem Siebengebirge. Da hieß es, auf leisen Sohlen heranschleichen. Die Indianer robbten sich schließlich aber auch an einen Trapper heran, dem die Augen verbunden waren. Er durfte scharf schießen, sobald er von den Indianern angetippt wurde - allerdings mit der Wasserpistole, was bei dieser Hitze sehr erfrischend wirkte. Und jeder Indianer, der nass wurde bei diesem Spiel, schlüpfte selbst in die Rolle eines Trappers.

Nicht verwunderlich, dass dabei ein Kind einer Brennnessel zu nah herankam. Das brannte unangenehm. Aber die Indianer wissen, wie sie mit Hilfe der Natur heilen können. Monika Dierichs suchte Breitwegerich, zerrieb das Blatt. Der Saft kam auf die betreffende Stelle. "Der hilft auch bei Schürfwunden oder Insektenstichen", erfuhren die Kinder. Wer nun auch lernen möchte, wie ein Indianer mit Pfeil und Bogen umzugehen, kann das bei einer weiteren VVS-Veranstaltung.

Eine Einführung ins Bogenschießen gibt es beim VVS am 16. und 17. August. Die Teilnahme ist für Jugendliche ab zwölf Jahren, die in Begleitung ihrer Eltern sein dürfen. Telefon 0 22 23/27 99 33; E-Mail: info@naturpark-siebengebirge.de; Weitere Infos auch im Internet unter www.naturpark-siebengebirge.de

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort