Wanderung in Königswinter Auf unbekannten Pfaden durchs Siebengebirge

SIEBENGEBIRGE · Eine Wandertour ab Ittenbach bietet tolle Panoramaaussichten auf das Siebengebirge und führt durch die eher unbekannte Seite Königswinters. Wir stellen die Fünf-Bäche-Wanderung vor.

Auch im Siebengebirge gibt es sie – jene verschwiegenen Pfade, die abseits der viel frequentierten Routen verlaufen, und die Wanderern eine eher unbekannte Seite von Königswinter zeigen. Stille Bachtäler, lichte Waldlandschaften, Felder und Wiesen, tolle Panoramablicke und auch die eine oder andere Sehenswürdigkeit am Wegesrand erwarten einen bei der Fünf-Bäche-Wanderung, die von Ittenbach aus durch das Laubachtal nach Nonnenberg und Quirrenbach und dann entlang des Logebachs wieder zurück zum Ausgangspunkt führt.

Auf einsamen Pfaden zu wandeln, hat allerdings in dem Fall auch seinen Preis: Einkehrmöglichkeiten gibt es auf dem gut zehn Kilometer langen Rundweg nicht, auch die Wegbeschilderung ist eher spärlich. Also Proviant in den Rucksack packen, vielleicht auch eine Picknickdecke, die Wanderkarte nicht vergessen, festes Schuhwerk anziehen – denn gerade im Frühjahr kann es in Bachnähe schon mal matschig sein – und los kann’s gehen.

Start am Wanderparkplatz

Fünf-Bäche-Wanderung im Siebengebirge
14 Bilder

Fünf-Bäche-Wanderung im Siebengebirge

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Start zu der Frühlingswanderung ist der Wanderparkplatz am Soldatenfriedhof in Ittenbach. Es lohnt sich, der Kriegsgräberstätte einen kurzen Besuch abzustatten und einen Augenblick inne zu halten. 1871 Tote des Zweiten Weltkriegs haben hier ihre letzte Ruhe gefunden. Am Eingang steht eine kleine Gedenkhalle, in der auf einem Mosaikhintergrund die eindrucksvolle Bronzeplastik „Weisender Engel“, geschaffen vom Bildhauer Erich Elsner aus Ratingen, zu sehen ist.

Vom Parkplatz aus geht es dann erst einmal unter der Autobahn und der ICE-Strecke hindurch, über den kleinen Laagsbach und dann durch den sogenannten „Laagsbusch“ in Richtung Gräfenhohn. Hinter dem dortigen Wanderparkplatz führt die Route ein kurzes Stückchen entlang des wenig befahrenen Hüscheider Weges, bevor die Wanderer in die Stille des romantischen Laubachtales eintauchen können. Zum Ende des Tals hin gabelt sich der Weg: rechter Hand geht es weiter Richtung Nonnenberg.

Es plätschert der nächste Wasserlauf

Gleich hinter der Nonnenberger Straße, die überquert wird, plätschert der nächste Wasserlauf: der Pleisbach, der die Wanderer allerdings nicht länger begleitet. Der Weg zweigt nach rechts ab und führt dann an einer Wiese entlang, die einen schönen Blick auf den Oelberg freigibt. Durch einen lichten, hohen Laubwald, den Heisternbusch geht es weiter Richtung Hühnerberg. Hier befindet sich der einzig noch aktive Basaltsteinbruch im Siebengebirge. Seit Ende des 19. Jahrhunderts wird am sogenannten „Chicken Hill“ Basalt gefördert, jährlich zwischen 1,2 und 1,4 Millionen Tonnen.

Kurz hinter dem Wald trifft der Wanderer auf das Laufband, das die gewonnenen Steine zur Verladestation transportiert. Beeindruckender als das Förderband ist jedoch der Ausblick, der sich hier auf das Siebengebirge eröffnet. Es lohnt sich, ein Päuschen einzulegen und das Panorama ausgiebig zu genießen. Weiter geht es durch die Siedlung Hühnerberg, am Waldrand entlang der Neuenhofer Straße und dann rechts hinunter nach Quirrenbach.

Geheimnisse des Rosenkranzes

Mitten in dem beschaulichen Örtchen steht die Kapelle „Kreuzerhöhung“. Das kleine Gotteshaus wurde 1894 errichtet, seine Vorgeschichte geht aber auf das Jahr 1734 zurück. Die bunten Fenster stellen die verschiedenen Geheimnisse des Rosenkranzes dar. Von der Kapelle aus geht es auf der Quirrenbacher Straße ein kleines Stück weiter in westliche Richtung und bevor die Route nach links in die Humperdinckstraße einbiegt, der man an der T-Kreuzung nach rechts folgt. Nach etwa 250 Metern zweigt nach links ein Weg ab. Bergab geht es dann weiter zum Quirrenbach, über den eine kleine Holzbrücke führt. Einst klapperte hier auch eine Mühle, von der noch einige Gebäudeteile zu sehen sind. Die ehemalige Wassermühle, die 1493 erstmals urkundlich erwähnt wurde, hat über Jahrhunderte die Umgebung mit Mehl beliefert. Der letzte Müller, Alfons Klopsch, hat 1958 den Betrieb eingestellt.

Nach rechts geht es weiter den Finkenhardtweg bergauf, bis dann nach wenigen hundert Metern rechts ein schmaler Pfad abzweigt, weiter dem Bachlauf folgend. Der Weg endet in der Kurve der L 143, der die Wanderer ein Stück abwärts folgen müssen, um dann nach links ins Logebachtal abbiegen zu können. Leicht aufwärts geht es durch das wild romantische Bachtal, das eine interessante Fauna und Flora zu bieten hat, vorbei am Laagshof, zurück zum Ausgangspunkt der Wanderung.

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