Speed-Debating in Oberpleis Austausch im Vier-Minuten-Takt
OBERPLEIS · Warum kontrolliert die Polizei Ausländer häufiger als Deutsche? Wie geht es mit dem Königswinterer Hallenbad weiter? Und weshalb können die Busse nicht häufiger fahren? Schüler kommen in Oberpleis mit Experten aus Politik, Verwaltung, Wirtschaft und Vereinen ins Gespräch.
Es gibt viele Anliegen, die den Königswinterer Jugendlichen auf der Seele brennen - beim vierten Speed-Debating im Oberpleiser Schulzentrum hatten sie Gelegenheit, sich mit den Verantwortlichen über ihre Gedanken und Wünsche auszutauschen.
19 Experten aus Politik, Verwaltung und weiteren Einrichtungen stellten sich am Dienstag in der Aula jeweils für vier Minuten dem Dialog mit den Schülern, neben Bürgermeister Peter Wirtz waren dies unter anderem Mitglieder der Ratsausschüsse sowie Verantwortliche aus Sportvereinen und Verkehrsbetrieben, der Polizei und der Jugendeinrichtungen.
Ziel ist vor allem ein "Ins-Gespräch-Kommen" zum beiderseitigen Informationsaustausch. Zudem sollen den jungen Leuten kommunale Zusammenhänge verständlich gemacht werden. Alle weiterführenden Schulen des Stadtgebietes hatten dazu eine kleine Abordnung nach Oberpleis geschickt. Mit im Gepäck hatten die 43 jungen Leute ab Klasse zehn die Fragen und Anregungen ihrer Mitschüler.
"Ich habe viele super interessierte und gut vorbereitete Jugendliche angetroffen", lobte Sportausschussvorsitzender Norbert Mahlberg die Jugendlichen - eine Meinung, die er mit allen Experten teilte. Besonders gefallen hat ihm unter anderem die Anregung, "Sponsoren und Paten für unsere Sportplätze zu finden".
Polizeikommissar Gerd Mainzer nimmt nach eigenen Angaben "die Sorge vieler Jugendlicher um die Sicherheit im Zusammenhang mit den Anschlägen in Paris sowie um die Jugendkriminalität mit". Hans-Peter Giesen, Geschäftsbereichsleiter Schule, Sport und Jugend, hat "interessanterweise erfahren, dass es im Schulzentrum immer wieder Netzprobleme im PC-Raum gibt".
Vielfach angesprochen wurde auch das Thema Flüchtlinge. Norbert Lehr von der Katholischen Jugendagentur Bonn freute sich darüber, dass sich Schüler bereit erklärten, Jugendlichen aus den Flüchtlingsunterkünften die Häuser der Jugend zu zeigen: "Das ist eine super Idee." Auch Wilfried Thomas vom Werbekreis Oberpleis fand die Veranstaltung rundum gelungen: "Wann hat man sonst schon mal Gelegenheit, mit unseren Jugendlichen über Globalisierung und die Öffnungszeiten der Oberpleiser Geschäfte zu sprechen."
