Ungeliebte Umleitung in Oberdollendorf Autofahrer reagieren "kreativ" auf die Sperrung der Cäsariusstraße

Königswinter · Für viele Autofahrer ist sie ein großes Ärgernis: die Sperrung der Cäsariusstraße in Oberdollendorf. Viele Verkehrsteilnehmer versuchen sich deshalb an "kreativen" Alternativen.

Über ein halbes Jahr ist die Cäsariusstraße wegen des Baus eines Stauraumkanals voraussichtlich gesperrt. Bei 7000 Fahrzeugen, die normalerweise jeden Tag über die Straße fahren, scheint da das Chaos programmiert. Doch auch zwei Tage nach Beginn der Bauarbeiten suchen sich viele Verkehrsteilnehmer lieber ihren eigenen Weg statt die offizielle Umleitung über Bergstraße und Hauptstraße zum Grünen Weg zu nutzen. Ein Selbstversuch:

Donnerstagmorgen, 7.30 Uhr: Von Thomasberg aus geht es auf der L 268 über Heisterbacherrott Richtung B 42-Auffahrt am Grünen Weg. Im Heisterbacher Tal biegen alle fünf Autos vor mir auf die K 25 Richtung Vinxel ab. Sie nehmen voraussichtlich den Weg über die L 490 und Oberkassel Richtung Grüner Weg. An der Ampel für den Einbahnverkehr an der Oberdollendorfer Kirche stehen daher gerade mal zwei Autos. So wenig Verkehr ist hier sonst nicht einmal in den Ferien.

An der Kreuzung Bergstraße/Cäsariusstraße fahren erstaunlicherweise die meisten Autos rechts in die Cäsariusstraße ab, obwohl die Sperrung ab dem 9. Januar auf einem Schild an der Heisterbacher Straße angekündigt wird. Einige Autos wenden erst an der Baustelle. Andere kehren bereits am Wegekreuz um. Das gilt auch für einen Lastwagen, durch dessen Wendemanöver die Cäsariusstraße vorübergehend komplett dicht ist. Einige Autos versuchen ihr Glück dann über die Bachstraße Richtung Mühlenbruch.

Ausgeschilderte Umleitung wird ignoriert

Die meisten biegen jedoch an der großen Kreuzung in die Heisterbacher Straße Richtung Bahnübergang ein. Die ausgeschilderte Umleitung über die Bergstraße ignorieren sie erneut. Richtig verhalten sich in diesem Moment nur die Lastwagenfahrer, denen der Weg über die enge Bergstraße untersagt ist. Da die Schranke auf der Heisterbacher Straße – wie meistens – geschlossen ist, biegen einige Autofahrer in die Friedenstraße ein. Da es inzwischen kurz vor Unterrichtsbeginn in den dortigen Schulen ist und sich auf der Straße auch noch eine Baustelle befindet, geht es hier für einige Zeit überhaupt nicht mehr weiter.

Erst mal auf der Bergstraße angekommen, fließt der Verkehr dann jedoch zügig weiter. An der Kreuzung mit der Hauptstraße biegen mehr Autos rechts Richtung CJD ab als die Umleitungsstrecke Richtung Niederdollendorf zu nehmen. Der Engpass am Bredershof und die weitere Fahrt Richtung B 42 am Grünen Weg stellt daher keinerlei Problem dar. Ohne Umwege hätte die Fahrt von Thomasberg bis zu den Kreiseln nur knapp 15 Minuten gedauert. Das wäre selbst dann schnell, wenn es die Baustelle auf der Cäsariusstraße nicht gäbe.

Lange Rückstaus vor der Schranke

Mittwoch, 15.30 Uhr: Für den Berufsverkehr ist es noch zu früh. Doch auch die um diese Uhrzeit biegen viele Verkehrsteilnehmer, die von der B 42 aus Richtung Bonn kommen, in den Kreiseln gewohnheitsmäßig Richtung Cäsariusstraße ab. Weil es dort nicht mehr rechts geht, fahren mehrere Autofahrer geradeaus in die Lommerwiese nach Römlinghoven. Über die verwinkelte Flurgasse und die Oberkasseler Straße bahnen sie sich ihren mühsamen Weg in Richtung Cäsariusstraße, die sie am Wegekreuz erreichen.

Zur gleichen Zeit bildet sich auf der Heisterbacher Straße ein langer Rückstau vor der Schranke. Einmal senkt sich diese bereits nach weniger als einer Minute, so dass nicht einmal alle wartenden Fahrzeuge den Bahnübergang queren können. Die Folge: Einige wenden und suchen sich einen anderen Weg. Andere machen sich über Niederholtorf auf den Heimweg in den Königswinterer Bergbereich.

An der Kreuzung Löwenburgstraße/Ungartenstraße – noch im Bonner Stadtgebiet – staut sich der Verkehr vor einer Baustellenampel. Ärgerlich! „Hier wird in dieser Woche ein Hausanschluss an den Kanal verlegt. Am Freitag wurd die Baustelle aber wieder abgebaut“, verspricht eine Sprecherin der Stadt Bonn.

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