Rheinisches Lesefest Käpt’n Book im Siebengebirge Autoren machen ihre Bücherhelden lebendig

Siebengebirge · Der Titel „Käpt’n Book“ steht für das größte Lesefestival für Kinder und Jugendliche in Deutschland. Mit Lesungen und Aktionen beteiligen sich auch Institutionen in Bad Honnef und Königswinter an den Veranstaltungen, die die Welt der Bücher näherbringen.

 Mit Geschichten aus seinem Buch „Lucas und der Zaubertrank“ verzaubert Autor Stefan Gemmel die Kinder. 

Mit Geschichten aus seinem Buch „Lucas und der Zaubertrank“ verzaubert Autor Stefan Gemmel die Kinder. 

Foto: Frank Homann

Käpt’n Book hat am Wochenende im Rahmen des „Rheinischen Lesefestivals“ auch in Königswinter und Bad Honnef Station gemacht und ist mit einer Menge kleiner Leseratten durchs weite Büchermeer geschippert. Bei spannenden Lesetouren konnten die Kinder unter anderem mit „Zippel, dem wirklich wahren Schlossgespenst“, mit „Käpt’n Piet“ und „Gwendolin Giraffenkind“ Bekanntschaft machen, und Autoren wie Nadine Schubert, Bärbel Oftring, Hans-Christian Schmidt oder Andreas Német kennenlernen.

Im Haus Heisterbach hatten Gerd Katzer und seine Frau Grazia mit einem großen Team ehrenamtlicher Helfer die Lesung von Autor Stefan Gemmel am Freitag zu einem richtigen Fest gemacht – mit Waffeln, Getränken und Spiel, Spaß und Spannung rund um die Geschichte von „Lucas und der Zaubertrank“. So waren an allen Ständen geheimnisvolle Schriftzeichen zu finden, die mit Hilfe eines Runen-Alphabets entschlüsselt werden konnten.

Für die erfolgreichen Entschlüsselungskünstler gab es ein Tütchen mit Zauberkeksen – mit denen konnte man zwar keinen verzaubern, sie schmeckten aber, da selbstgebacken, zauberhaft gut. An „Lucas Wurfbude“ konnten die Kinder ihre Treffsicherheit unter Beweis stellen. Katzer hatte die Bude selbst gebaut und passend zum Buch gestaltet: Die Wurfbeutelchen galt es in eine Höhle im Zauberwald zu befördern, die von zwei Baumwesen bewacht wurden.

Da war selbst der Autor begeistert: „Ich fühle mich, als würde ich durch ihn in meine eigene Welt gehen.“ In der Lesung selbst ließ Gemmel mit mitreißender Mimik und Gestik seine Bücherhelden lebendig werden. Er krächzte, fiepste und brummte, knarzte und kicherte. Selbst die Erwachsenen hingen an seinen Lippen. Zum dritten Mal hatte sich das Haus Heisterbach am Lesefestival beteiligt und freute sich, an beiden Veranstaltungstagen mit 40 beziehungsweise 60 jungen Gästen „Full House“ im eigens aufgebauten Zelt zu haben. Katzer über „Lucas und der Zaubertrank“: „In der Geschichte geht es darum, wie ein Kind vor besondere Herausforderungen gestellt wird und wie es diese meistert. Das passt auch gut zu Haus Heisterbach, das seit über 25 Jahren Hilfe für schwangere und alleinerziehende Frauen und ihre Kinder in Not bietet“.

Am Sonntagnachmittag geisterte „Zippel, das wirklich wahre Schlossgespenst“ durch den Garten von Haus Heisterbach. Zuvor hatte Autor Stefan Rühle sein Buch bereits im Adenauerhaus in Rhöndorf vorgestellt. Dieses war am Sonntag ebenfalls fest in der Hand junger Lesepiraten. „Wir sind ja auch eine Bildungsinstitution und stellen unser Haus gerne zur Verfügung, damit Kinder die Möglichkeit haben, sich Literatur anzunähern“, so Museumspädagogin Claudia Waibel. Alle vier Lesungen seien ruckzuck ausgebucht gewesen. „Wir hätten das Zehnfache an Plätzen vergeben können“, so Waibel. Wegen Corona war die Teilnehmerzahl begrenzt.

Insektenwissen und allerlei Drumherum

Auf dem Lesungsprogramm standen mit „Grüne Helden – Ohne Plastik geht es auch“ und „Insekten-Wissen und allerlei Drumherum“ auch spannende Sachbücher. Diese wiederum waren eine perfekte Ergänzung zu Rühles „Zippel“-Buch, was gewissermaßen auch ein Sachbuch ist – „nämlich eines über Gespenster“, wie der Autor augenzwinkernd verriet. Bei einer Lesung in der Stadtbücherei Bad Honnef ging es um „Kung-Fu im Turnschuh“. Autor Michael Petrowitz begrüßte die Viertklässler der Sankt Martinus-Schule und der Löwenburgschule auf Chinesisch, wie sie im Kung Fu üblich ist. Zusätzlich zur Lesung gab es eine Kung-Fu-Prüfung. Natürlich bestanden alle mit Bravour und sind nun „Turnschuh-Shaolin-Anwärterin oder -Anwärter“. Auch bei der Einführung in die Meditation waren die Kinder begeistert dabei. „Ich finde es toll, dass wir einen Autor hier haben“, freute sich Büchereileiterin Stephanie Eichhorn.

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