Umleitungen durch das Siebengebirge Drachenbrücke auf B42 am Wochenende voll gesperrt

Siebengebirge · Die Fahrt durch das Siebengebirge dürfte am Wochenende zur Geduldsprobe für Autofahrer werden: Der Landesbetrieb Straßen NRW sperrt am Wochenende die Drachenbrücke an der B42 in beide Richtungen.

 De Baustelle an der Drachenbrücke.

De Baustelle an der Drachenbrücke.

Foto: Frank Homann

Vor rund fünf Monaten hat die Sanierung der Drachenbrücke an der B42 oberhalb der Königswinterer Altstadt begonnen. Bislang hatten die Bauarbeiten des Landesbetriebs Straßen NRW kaum Auswirkungen auf die Zehntausenden Auto- und Lastwagenfahrer, die täglich die Verbindungsstrecke zwischen Bonn und Bad Honnef passieren.

Das allerdings dürfte sich an diesem Wochenende ändern: Von Samstag, 7 Uhr, bis Montag, 5 Uhr, sperrt der Landesbetrieb die Brücke in beide Richtungen. Die Umleitungen sind weiträumig, insbesondere für Lastwagenfahrer. Straßen NRW weist darauf hin, dass auch ortskundige Autofahrer die Königswinterer Altstadt umfahren sollten.

Sanierung dauert rund ein Jahr

Rund ein Jahr hat der Landesbetrieb für die Ertüchtigung des rund 650 Meter langen Brückenbauwerks aus dem Jahr 1962 vorgesehen, die Kosten werden mit rund 3,8 Millionen Euro veranschlagt. Die Sanierung war notwendig geworden, nachdem Nachrechnungen der Drachenbrücke gemäß der aktuellen Richtlinien starke statische Defizite ergeben hatten. Seit September 2018 läuft der Verkehr daher nur noch einspurig in jede Fahrtrichtung. Nach der Sanierung soll der Verkehr sowohl Richtung Norden als auch Süden wieder zweispurig rollen.

„Nach einigen Startschwierigkeiten läuft die Baumaßnahme jetzt nach Plan“, sagt Klaus Otto, der die Bauüberwachung Königswinter des Landesbetriebs Straßen NRW leitet. Die Sanierung ist aufwendig und in mehrere Schritte unterteilt. So werden etwa mit Wasserhöchstdruck insgesamt 3300 Schlitze in den Brückenhohlkörper an der Unterseite geschossen. Dort hinein kommen Stahlbügel, die Stellen werden im Anschluss mit Spritzbeton wieder aufgefüllt.

Zwei je etwa fünf Meter lange Stahlträger an der Unterseite des Hohlkastens werden als zusätzliche Verstärkung mit einem Querträger verbunden. Und schließlich werden rund 320 Meter lange Stahlseile zwischen Ankerblöcke gespannt, die als Widerlager betoniert werden.

Acht Ankerblöcke werden betoniert

Und um eben jene Ankerblöcke geht es am kommenden Wochenende, so Otto. Acht der insgesamt 16 Ankerblöcke werden am Samstag betoniert. „Im Anschluss muss der Beton einige Zeit erschütterungsfrei abbinden“, erklärt er. Daher sei die Vollsperrung der Drachenbrücke unumgänglich. Auto- und Lastwagenfahrer sollten am Wochenende in beide Fahrtrichtungen jedenfalls deutlich mehr Zeit einplanen.

Die Umleitungsstrecken, die Straßen NRW für die auf 46 Stunden veranschlagte Vollsperrung vorsieht, trifft insbesondere den Schwerlastverkehr, der aus dem Süden in Richtung Bonn unterwegs ist. Für ihn erfolgt die Umleitung – ausgeschildert mit einem roten Punkt – bereits ab Linz beziehungsweise Unkel von der B42 in den Bergbereich bis zur Autobahnauffahrt Bad Honnef/Linz auf die A3.

Am Kreuz Bonn/Siegburg führt die Ausweichstrecke über die A 560 bis zum Dreieck Sankt Augustin-West und über die A 59 zurück nach Königswinter. In Fahrtrichtung Nord-Süd wird der Schwerlastverkehr von der B42 an der Ausfahrt Königswinter über die L 331 durch Ittenbach bis zur A3, Auffahrt Siebengebirge, geleitet und über die Schmelztalstraße (L144) wieder zurück ins Tal.

 Die Umleitungen.

Die Umleitungen.

Foto: GA-Grafik

Königswinterer Altstadt weiträumig umfahren

„Die Umleitungen für die Lastwagen gestalten sich schwierig und sind weitläufig“, gesteht Otto zu. Doch es sei nicht anders machbar: So habe die Unterführung „Am Steinchen“ in Rhöndorf an der L193 nur eine Durchfahrtshöhe von 3,50 Meter. Zudem sei die Schmelztalstraße bergauf tonnagebeschränkt, was bergab auch für die L331 gelte.

Auch für Autofahrer gilt: Die Königswinterer Altstadt sollte möglichst weiträumig umfahren werden. Die offiziellen Umleitungsstrecken sind mit gelben Tafeln gekennzeichnet. Aus Richtung Bonn kommend wird der Pkw-Verkehr an der Ausfahrt von der B42 abgeleitet und über die Rheinallee (L193) in Richtung Rhöndorf und dort wieder auf die B42 geführt. Für den Autoverkehr in Fahrtrichtung Bonn erfolgt die Umleitung von Rhöndorf aus über die Hauptstraße, Drachenfels-, Wilhelm- und Bahnhofstraße wieder zur B42 in Königswinter.

Wenig glücklich über die Umleitungsstrecken durch die engen Straßen der Altstadt ist der Technische Dezernent Theo Krämer. „Aber: Die Sperrung der Brücke ist alternativlos.“ Mit umfangreichen Kanalarbeiten und dem Bau einer Fußgängerunterführung an der Drachenfelsstraße stünden der Altstadt in den nächsten Jahren allerdings Bauprojekte mit erheblichen Auswirkungen auf den Verkehr bevor.

Die sind auch der Grund, warum bei der zweiten Vollsperrung der Drachenbrücke – voraussichtlich im Frühjahr 2021 – eine Umleitung durch die Altstadt vom Tisch sein dürfte.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort
Missglückter Start
Kommentar zur Ratssitzung in Königswinter Missglückter Start