Tunnel-Sanierung B42 zwischen Königswinter und Bonn wird zum Nadelöhr

Siebengebirge · Die Sanierung der drei Tunnelbauwerke an der B42 wird mindestens zwei Jahre dauern. In diesem Zeitraum soll in beiden Richtungen je eine Spur frei bleiben.

Auf die Autofahrer kommt im kommenden Jahr ein neues Nadelöhr zu: Die drei Tunnelbauwerke der Bundesstraße 42 zwischen Königswinter und Bonn werden saniert. Die Bauzeit schätzt der zuständige Landesbetrieb Straßen NRW auf mindestens zwei Jahre. In dieser Zeit wird der Verkehr einspurig in beide Richtungen an der Baustelle vorbeigeführt. Baubeginn soll im Frühjahr 2019 sein, vorbereitende Maßnahmen aber noch in diesem Jahr getroffen werden.

Dass die teilweise offenen Tunnel, die zwischen 1981 und 1984 gebaut wurden, saniert werden müssen, darüber besteht schon lange Konsens – spätestens seit 2010, als die Richtlinie für die Ausstattung und den Betrieb von Straßentunneln – kurz RABT – angepasst wurde. Damals wurde als Sofortmaßnahme das Tempo auf 80 Stundenkilometer begrenzt. Danach gab es immer wieder Sanierungspläne, doch wurden diese Jahr um Jahr verschoben. Andere Projekte wie die Nordbrücke oder der Tausendfüßler in Bonn galten als vordringlicher.

Sanierung drängt

Nun aber sollen die Arbeiten am Tunnel vorgezogen werden – und wenn möglich vor Beginn der Maßnahmen in Bonn abgeschlossen sein. „Diesmal wird es wirklich ernst“, erklärt Sabrina Kieback, Pressesprecherin von Straßen NRW. Derzeit werde an der Vervollständigung der Unterlagen gearbeitet, danach werde das Projekt im Sommer ausgeschrieben. Die Vergabe dauere dann in der Regel einige Monate.

„Wir rechnen damit, dass die ersten vorbereitenden Maßnahmen noch in diesem Jahr durchgeführt werden können.“ Diese würden jedoch noch nicht zu einer erheblichen Beeinträchtigung des Verkehrs führen. Zu diesen Vorbereitungen gehört es auch, eine Verbindung zwischen den beiden Fahrspuren herzustellen. Erschwert wird die Lage zudem dadurch, dass an einigen Stellen auch die Straßenbahnlinie 66 durch den Tunnel geführt wird.

Daher ist geplant, die Bauwerke zunächst in eine und nach Abschluss der Arbeiten in die andere Fahrtrichtung zu sperren. In der Tunnelhälfte, in der nicht gearbeitet wird, soll der Verkehr jeweils einspurig in beide Richtungen geführt werden. Dazu müssen die Leitplanken auf den Mittelinseln entfernt und ein Übergang für den Verkehr geschaffen werden. „Derzeit gehen wir davon aus, dass die Sanierung des etwa 1,5 Kilometer langen Abschnitts in einem Rutsch erfolgen wird, da sonst ja für jeden Abschnitt eine neue Überführung gebaut werden müsste“, so Kieback. Zudem sei dies an einigen Stellen auch gar nicht möglich.

Sanierungsbeginn hängt von beauftragter Firma ab

Wann genau Sanierungsbeginn ist und damit die Tunnel vor allem morgens und abends zum Nadelöhr für Pendler wird, kann Kieback noch nicht genau sagen. „Das hängt ja auch von der Firma ab, die den Auftrag erhält, und davon welche Kapazitäten die wann frei haben.“ Aber Kieback rechnet fest mit dem Frühjahr.

Die eigentliche Bauzeit hat der Landesbetrieb mit mindestens zwei Jahren angesetzt, „aber solche Arbeiten können sich natürlich aus unterschiedlichen Gründen auch verzögern“, sagt Kieback, die da auch Erfahrungen aus der Nachbarstadt Köln hat. Andererseits: Einige Projekte in Königswinter konnte der Landesbetrieb sogar schneller abschließen als geplant.

„Sobald alles vergeben ist und die konkreten Pläne stehen, werden wir detailliert über die Umsetzung der Sanierungsmaßnahme informieren“, versichert Kieback. Denn dass die Pendler während der zweijährigen Bauzeit viel Geduld aufbringen müssen, sei auch dem Straßenbetrieb klar. „Aber die Sanierung der Tunnelbauwerke ist einfach unausweichlich.“

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