Haltestellen-Umbau Bahnpendler müssen in Königswinter mit Einschränkungen rechnen

Königswinter · Die SWB Bus und Bahn bauen die Bahnhaltestelle an der Clemens-August-Straße in Königswinter barrierefrei um. Die Kosten liegen bei insgesamt 6,8 Millionen Euro. Auf die Fahrgäste kommen einige Einschränkungen und Veränderungen zu.

 Bis zum September sollen die Umbauarbeiten an der Bahnhaltestelle Clemens-August-Straße in Königswinter abgeschlossen sein.

Bis zum September sollen die Umbauarbeiten an der Bahnhaltestelle Clemens-August-Straße in Königswinter abgeschlossen sein.

Foto: Frank Homann

Die Bahnhaltestelle Clemens-August-Straße an der Königswinterer Rheinallee wird modernisiert und barrierefrei umgebaut, die ersten Arbeiten haben bereits begonnen. Mit der Ankündigung der Stadtwerke Bonn (SWB) Bus und Bahn kommen auf die Fahrgäste einige Einschränkungen und Veränderungen zu. Und die werden spätestens ab Ende Februar spürbar sein.

„Es ist keine leichte Baustelle“, sagt SWB-Sprecherin Veronika John zu dem umfangreichen Projekt. Dreh- und Angelpunkt ist der Bau eines neuen, rund 90 Zentimeter hohen Mittelbahnsteigs. Die beiden alten Seitenbahnsteige werden in den kommenden Wochen abgebaut. Laut SWB müssen dazu Gleise, Gleiskreuzungen, Fahrleitungen und die Signaltechnik angepasst werden. Ebenfalls erneuert werden in diesem Abschnitt die Gleise. Über eine Rampe im Süden der Haltestelle erfolgt künftig der barrierefreie Zugang.

Neuer Bahnsteig wird überdacht

Ausgestattet wird der neue Mittelbahnsteig unter anderem mit Beleuchtungsmasten, Sitzgelegenheiten, Vitrinen mit Fahrplaninformationen und einem Fahrkartenautomaten. Auch im Regen bleibt niemand stehen: Der neue Bahnsteig erhält eine Überdachung aus einer modernen Stahl-Glaskonstruktion. Das alles hat jedoch seinen Preis: Insgesamt 6,8 Millionen Euro sind für das Projekt in Königswinter veranschlagt – allerdings inklusive der Kosten für den Bahnersatzverkehr.

Die Diskussion um die Modernisierung und den Umbau der nunmehr letzten Bahnhaltestelle in Königswinter und Bad Honnef, die noch nicht barrierefrei ist, geht Jahre, sogar Jahrzehnte zurück. Bereits 1983 wurde zwischen der Stadt Königswinter und den elektrischen Bahnen der Stadt Bonn und des Rhein-Sieg-Kreises (SSB) vereinbart, dass die Haltestellen von Longenburg bis zur Stadtgrenze nach Bad Honnef zu Hochbahnsteigen umgerüstet werden. Das Vorhaben wurde an den Haltepunkten Longenburg, Königswinter-Fähre und Königswinter-Denkmal bis zum Jahr 2007 umgesetzt.

Entscheidung fiel 2014

Anders an der Haltestelle Clemens-August-Straße, über deren Gestaltung – etwa die Frage, ob Mittel- oder Seitenbahnsteig – lange keine Einigung erzielt werden konnte. Enge Grenzen für die Gestaltungsmöglichkeiten setzt zudem die Lage des Haltepunkts in unmittelbarer Nähe zum jüdischen Friedhof, der unter Denkmalschutz steht, und der Rheinpromenade mit ihren Fußgänger- und Radwegen.

Im Jahr 2014 schließlich fiel die Entscheidung in der Königswinterer Politik, den Haltepunkt als Mittelbahnsteig auszubauen. Damalige Kostenschätzung der SSB: rund 2,2 Millionen Euro. Der Ausbau verzögerte sich jedoch erneut. Zuletzt kündigte die SWB Bus und Bahn den Baustart für Sommer 2019 an, damals ging das beauftragte Ingenieurbüro bereits von Baukosten in Höhe von 4,76 Millionen Euro aus.

Deutliche Kostensteigerung

Die abermalige deutliche Kostensteigerung führt die SWB-Sprecherin vor allem auf die deutlich gestiegenen Material- und Rohstoffpreise zurück. „Zudem brauchte es auch noch Zeit, alle Genehmigungen und Förderanträge abzuwarten“, erklärt John. „Und schließlich kam uns dann auch noch die Corona-Pandemie dazwischen.“ Nun jedoch sei alles „positiv ausdiskutiert“ und die Arbeiten könnten beginnen.

Läuft alles nach Plan, kann die neue Haltestelle „Königswinter Clemens-August-Straße“ ab Mitte August genutzt werden, alle Restarbeiten sollen bis September erledigt sein.

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