Schiffer und Fährleute als Figuren Bau der Heimatkrippe in Niederdollendorf beginnt

Niederdollendorf · Seit 1991 hat eine besondere Krippe in Niederdollendorf Tradition: Der Schreiner Peter Schützeichel verlegte die Geburt Jesu dabei auf die Planken eines Schiffes. Am ersten Adventssonntag beginnt wieder der Aufbau der besonderen Weihnachtskrippe.

 Die Krippe spiegelt die Tradition Niederdollendorfs als Schiffer und Fährleute wider: Ab Anfang Dezember wird sie wieder in der Kirche Sankt Michael aufgebaut.

Die Krippe spiegelt die Tradition Niederdollendorfs als Schiffer und Fährleute wider: Ab Anfang Dezember wird sie wieder in der Kirche Sankt Michael aufgebaut.

Foto: Frank Homann

Die Krippe hat in Niederdollendorf Tradition. Seit 1991: Zum Weihnachtsfest vor 27 Jahren hatte der Schreiner Peter Schützeichel nach zweijähriger Bauzeit die Heimatkrippe fertiggestellt, die die Geburt Jesu an Bord eines Schiffes verlegt – und damit bestens zu dem Königswinterer Ortsteil passt, der bis heute als Dorf der Schiffer und Fährleute bekannt ist. Als Schiffstyp wählte Schützeichel seinerzeit die „Samoreuse“, die im 17. und 18. Jahrhundert als größtes und wichtigstes Frachtschiff auf niederländischen Gewässern unterwegs war.

Um 1830 in Mondorf und Schwarzrheindorf gebaut, beförderte es als erstes Segelschiff regelmäßig Fracht und Personen zwischen Amsterdam und Köln. Das Schiff steht als Modell im Maßstab 1:25 im Kölner Stadtmuseum; Schützeichel schuf eine Nachbildung im Maßstab 1:12,5.

600 Arbeitsstunden

Rund 600 Arbeitsstunden investierte der Schreiner in sein Werk, das beachtliche Maße aufweist: Mehr als 35 Meter lang, sechs Meter breit und 24,50 Meter hoch ist die Krippe, allein die Segel umfassen 90 Quadratmeter Fläche. Rund 120 Meter Seil wurden für das Schiff verarbeitet, 680 Knoten originalgetreu nachgebaut. Die Malerarbeiten teilten sich Johann Leyendecker und Bettina Goebel aus Bockeroth.

Viele Helfer schufen in zwei Arbeitsgruppen die Krippenfiguren, die das Geschehen erst lebendig machen und dem rheinischen Geschehen angepasst wurden: Fischer, Schiffer und Fährleute, Wäscherinnen, Winzer, Küfer, Fassbinder, Holzfäller und die Großfamilie mit Eltern, Großeltern und vielen Kindern, aber auch die traditionellen Hirten und Könige sind Bestandteil der Niederdollendorfer Krippe. Die Figuren entstanden unter Anleitung von Annemarie Ohlert aus Vinxel in den Jahren 1990 und 1991. Die Köpfe und Füße bestehen aus Plastika, die Hände aus Cernit oder Fimo.

Korpus aus Draht, Korken, Bambusstäbchen und Perlen

Für den Korpus wurde ein Drahtgestell mit Korken, Bambusstäbchen und Perlen verwendet. Rund zehn Stunden dauert es, bevor etwa Maria und Josef mit dem Jesuskind, ein Fischer, eine Wäscherin oder ein Winzer fertiggestellt sind.

In diesem Jahr wird die Krippe bereits an diesem Sonntag, 2. Dezember, dem ersten Advent, zu sehen sein, allerdings nur mit der Szene zu „Maria Empfängnis“. Alle weiteren Szenen werden nach dem 12. Dezember ergänzt. Heiligabend ist die Krippe komplett. Verantwortlich für den Krippenaufbau sind Udo Odenstein, Karl Gerdhabing, Thomas Pooth und Paul Peter Schmidt, für die Gestaltung Paul Peter Schmidt. Die Gesamtleitung hat Pfarrer Dariusz Glowacki.

Die Besichtigung der Heimatkrippe in der Kirche Sankt Michael in Niederdollendorf ist ab Montag, 24. Dezember, bis einschließlich Sonntag, 27. Januar, an Sonn- und Feiertagen in der Zeit von 15 bis 17 Uhr möglich. Krippenbauer Paul Peter Schmidt bietet zudem Gruppenführungen ab zehn Personen auch an anderen Tagen nach Anmeldung unter der Rufnummer 0 22 23/2 33 75 an.

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