Projekt am Stadtgarten Bau neuer Wohnanlage in Königswinter könnte im Herbst 2023 starten

Königswinter · Der Bau der neuen Wohnanlage am Stadtgarten in Königswinter rückt näher. Der Standort und die Architektur der Häuser stehen nun fest.

Am Stadtgarten in Königswinter sollen zwei neue Wohnhäuser entstehen. Der Bau könnte nach dem Abriss der alten Gebäude im Herbst 2023 beginnen.

Am Stadtgarten in Königswinter sollen zwei neue Wohnhäuser entstehen. Der Bau könnte nach dem Abriss der alten Gebäude im Herbst 2023 beginnen.

Foto: Frank Homann

„Die Bauvoranfrage ist Ende Juli positiv beschieden worden“, sagt Andreas Pätz, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung- und Wohnungsbaugesellschaft (WWG) Königswinter. Es ist ein weiterer wichtiger Schritt auf dem Weg zum geplanten Bau von zwei Wohnhäusern am Stadtgarten in Königswinter.

Grund genug, in einem Bürgerdialog am 1. September im Maritim Hotel alle Königswinterer über den Fortgang und den aktuellen Stand des Projekts „Neuer Stadtgarten“ zu informieren. Allerdings gibt es nicht nur aktuelle Informationen, sondern für die Bürger erneut auch die Möglichkeit, sich mit weiteren Ideen einzubringen. Das könnten laut Pätz etwa Vorschläge für die gewerbliche Nutzung oder die Außengestaltung der neuen Wohnhäuser sein.

WWG wollte Stadtgarten ursprünglich massiver bebauen

Im März 2021 gab es bereits einen Bürgerdialog, bei dem die rund 80 Teilnehmer sich für eine von drei vorgestellten Bauvarianten aussprechen konnten. Eine Variante war die Bebauung mit drei Gebäuden ähnlich der bisherigen Bebauung. Eine Bebauung mit zwei Gebäuden, die sich jeweils aus ineinander geschobenen Quadraten zusammensetzen, sowie eine Bebauung mit einem zusammenhängenden Block parallel zur Straße waren die beiden anderen Möglichkeiten.

Das Rennen machte schließlich die Variante „Solitär“, bei der die Gebäude optisch aus zwei ineinander geschobenen Quadraten bestehen.

Dieser Entwurf des zuständigen Architekturbüros BWS Generalplaner GmbH Bonn zeigt Art, Ort und Umfang der geplanten neuen Wohnhäuser in Königswinter.

Dieser Entwurf des zuständigen Architekturbüros BWS Generalplaner GmbH Bonn zeigt Art, Ort und Umfang der geplanten neuen Wohnhäuser in Königswinter.

Foto: BWS Generalplaner GmbH Bonn/WWG

Das Bemühen der WWG um eine Bebauung des Areals am Stadtgarten war von Unwegsamkeiten gesäumt. 2018 begannen die Planungen für eine Bebauung des Areals. Ursprünglich wollte das Unternehmen zwischen Hauptstraße, Stadtgarten und B 42 fünf Neubauten mit bis zu 120 Wohnungen errichten. Doch das Vorhaben stieß auf viel Kritik. Auch, weil der kleine Stadtpark zwischen Hauptstraße und Stadtgarten dem Bau hätte weichen müssen.

Es gründete sich eine Bürgerinitiative, die ein Bürgerbegehren initiierte. Nachdem im Sommer 2020 ein Umweltgutachten den Wegfall der Parkanlage als starke Beeinträchtigung der Biodiversität und als besonders nachteilig beurteilt hatte, verwarf die WWG die Pläne und die Initiatoren des Bürgerbegehrens stellten ihre Initiative zurück. Die Bebauung wurde schließlich neu und kleiner dimensioniert geplant.

Schon jetzt Bewerbungen für geplante Wohnungen

Anfang 2023 könnten die Arbeiten voraussichtlich starten. Nach dem Abriss der derzeit dort noch befindlichen alten Wohngebäude aus den 1950er-Jahren könnte dann im Herbst 2023 der Bau der neuen Wohngebäude starten. Allerdings, schränkt Andreas Pätz ein, wäre das die Idealsituation. Mit Blick auf die aktuellen Probleme im Baubereich, was Personal, Rohstoffpreise und Zinsentwicklungen betrifft, könne es durchaus sein, dass sich der Beginn der Arbeiten nach hinten verschiebt und sich verzögert.

Zudem müsse nach wie vor eine Lösung – soll heißen: neue Wohnungen – für zwei Familien, die noch in den alten WWG-Gebäuden wohnen, gefunden werden. Für die zehn ukrainischen Flüchtlingsfamilien, die auch noch in den 1950er-Jahre-Häusern am Stadtgarten untergebracht sind, sucht die Stadt derzeit neue Unterbringungsmöglichkeiten. Eine Option könnte laut Stadt das Hotel Loreley sein, für das eine Übergangsnutzung als Flüchtlingsunterkunft vorgesehen ist; allerdings lote man auch andere, dauerhaftere Optionen aus.

Wie wichtig es wäre, dass die neuen Wohnungen am Stadtgarten fertig werden, zeige die aktuelle Nachfrage nach Wohnraum. Der Bedarf ist nach wie vor sehr hoch. Es gibt schon jetzt Bewerbungen für die Wohnungen, die am Stadtgarten geplant sind. Zudem kämen laut Andreas Pätz bei der WWG auf rund 160 Wohnungsbewerbungen nur etwa 40 Wohnungen, die durch Auszüge oder Umzüge frei werden und angeboten werden können. Dreiviertel der Wohnungssuchenden gehen also leer aus.

Die Informationsveranstaltung zum aktuellen Stand der Planungen vom „Neuen Stadtgarten“ mit Bürgerdialog findet am Donnerstag, 1. September, von 18 bis 20 Uhr im Saal Drachenfels im Hotel Maritim statt.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort
Der ÖPNV wird immer teurer, die
Es wird noch ganz hart
Kommentar zur Finanzsituation des ÖPNVEs wird noch ganz hart