Konzert in Niederdollendorf Becherbacher Kirchenchor besuchte früheres Mitglied und heutige Kantoristin

NIEDERDOLLENDORF · Melancholisch und temperamentvoll: Zigeunerlieder und ungarische Tänze gab's beim Sommerkonzert im Evangelischen Gemeindezentrum.

 Viel Melancholie zeichnete die Lieder des Becherbacher Kirchenchores aus, der im Gemeindezentrum auftrat.

Viel Melancholie zeichnete die Lieder des Becherbacher Kirchenchores aus, der im Gemeindezentrum auftrat.

Foto: Roswitha Oschmann

"Hochgetürmte Rimaflut, wie bist du so trüb, an dem Ufer klag ich laut nach dir, mein Lieb. Wellen fliehen, Wellen strömen, rauschen an dem Strand heran zu mir. An dem Rimaufer lass mich ewig weinen nach ihr." Diese traurige Weise sangen die Mitglieder des Chores der Evangelischen Kirchengemeinde Becherbach bei Kirn: Es handelt sich dabei um Johannes Brahms? Zigeunerlied op. 103 Nummer. Dieser Titel bildete auch das Motto der Veranstaltung: "Hochgetürmte Rimaflut". Die Rimava ist ein Fluss in der Slowakei, auf Ungarisch heißt er Rima.

Aber wie kamen die Sänger aus dem 400-Seelen-Dorf in Rheinland-Pfalz nach Königswinter? Stephanie Dröscher, seit zweieinhalb Jahren Kantorin der evangelischen Gemeinde Oberkassel/Dollendorf, war selbst acht Jahre lang bis zum Abitur Mitglied des Chores ihrer Heimatgemeinde. Durch das Studium und ihre neue berufliche Aufgabe musste sie ihr Engagement dort beenden. Die Verbindung aber blieb. So führte der Jahresausflug 25 Sängerinnen und Sänger ihres ehemaligen Chores nun nach Königswinter, an ihren Wirkungsort.

Seit über vier Jahrzehnten existiert dieser Kirchenchor, der insgesamt 35 Mitglieder hat. Von Beginn an wird er von der Gründerin Mechthild Mayer geleitet - und die Kantorin aus Becherbach gab auch bei diesem Konzert den Ton an. Katharina Büttner begleitete die Sänger dabei am Klavier. Und vierhändig spielte sie mit Stephanie Dröscher. Neben den Zigeunerliedern von Brahms wurden auch seine ungarischen Tänze vorgetragen und das "Zigeunerleben" von Robert Schumann. Viel Beifall gab es für die Gäste, die dann auch den Sonntagsgottesdienst musikalisch gestalteten. Bevor es gestern Abend nach Hause ging, besuchte der Chor noch Schloss Drachenfels.

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