Festspielhaus im Siebengebirge Beethoven-Produkte für das Festspielhaus

SIEBENGEBIRGE · Jeder Beitrag zählt: Die Festspielhaus-Förderer warben mit "Lizenzpaketen" um die Unterstützung regionaler Unternehmen.

Was Salzburg zu Ehren des 250. Geburtstags seines "Sohnes" Mozart geleistet habe, das könne man auch in Bonn für Ludwig van Beethoven auf die Beine stellen - doch um das Festjahr 2020 angemessen zu feiern, müsse etwas Außerordentliches her: Ein Aufführungsort, neben dem die jetzige Beethovenhalle verblasst. Davon ist die Genossenschaft "Förderer-Beethoven-Festspielhaus-Bonn" überzeugt. Die Finanzierung bereitet jedoch Sorgen: Mehr als 100 Millionen Euro soll das Haus kosten - und es muss komplett privat finanziert werden. Noch ist das Geld nicht zusammen.

Die regionalen Unternehmen sollen jetzt mithelfen, das Großprojekt zu realisieren. Bei einem Infoabend in der Internationalen Fachhochschule in Bad Honnef versuchten die Festspielhaus-Förderer, lokalen Gewerbevertretern ihr Projekt schmackhaft zu machen. Die Idee: Unternehmen kaufen von der Genossenschaft sogenannte "Lizenzpakete", mit denen sie das bekannte stilisierte Porträt des Bonner Komponisten exklusiv zur Kreierung eigener Beethoven-Produkte verwenden können. Außerdem dürfen die Vertragspartner die "Beethoven-Taler" verkaufen. Ziel der Genossenschaft ist es, nach einem Jahr rund 100 Lizenzverträge mit einer durchschnittlichen Jahresgewinnbeteiligung von 3 000 Euro abgeschlossen zu haben.

Der Kreativität seien keinerlei Grenzen gesetzt, betonten die Vorstandsmitglieder der Genossenschaft Wolfgang Clement, Stephan Eisel und Christoph Becker. Ob Beethoven-Socken oder Beethoven-Wein, alles sei denkbar. "Wichtig ist, dass wir jetzt Schlag auf Schlag Erfolge haben", so Staatssekretär a.D. Clement und forderte die Unternehmensvertreter auf: "Seien Sie von Anfang an dabei und zeigen Sie als Region Vertrauen in das Projekt. Sie können in der Bevölkerung eine breite Zustimmung für unser Projekt schaffen." Nur so könne das Ziel, auch vermehrt größere nationale Unternehmen als Sponsoren zu gewinnen, erreicht werden.

Das Vorhaben stieß von Seiten der Unternehmer auf Zustimmung. Schnell wurden die ersten Ideen für eigene Lizenzen vorgebracht: So könnte es etwa demnächst Beethoven-Picknickkörbe auf dem Drachenfels oder eine Beethoven-Buslinie im Siebengebirge geben. Zwei Produkte sind Vorbild: Neben den Nougattalern waren auch die knallroten Beethoven-Schals auf dem Bonner Weihnachtsmarkt der Renner.

"Von dem Festspielhaus wird die gesamte Region profitieren", versicherte Eisel. Mit dem Bau soll Anfang 2016 begonnen werden. Wenn im Jahr 2020 zum 250. Geburtstag des Komponistengroßmeisters die Weltöffentlichkeit auf Bonn schaue, dann sei das fertiggestellte Festspielhaus eine großartige Chance für internationales Standortmarketing, so Eisel.

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