Siebengebirge Beim "Wander-Tweetup" die Region aus anderer Sicht entdecken

SIEBENGEBIRGE · Dass Menschen, die den Kurznachrichtendienst Twitter nutzen, sich nicht zwingend nur im Internet treffen müssen, sondern auch gemeinsam wandern können, soll der erste "Wander-Tweetup" im Siebengebirge zeigen. Soledad Sichert von bonntouren.de und Jakob Sieger von siegerstreifzuege.de veranstalten diesen am Freitag, 14. März.

Der Drachenfels mit dem Schloss Drachenburg ist das Ziel des ersten "Wander-Tweetups" im Siebengebirge.

Der Drachenfels mit dem Schloss Drachenburg ist das Ziel des ersten "Wander-Tweetups" im Siebengebirge.

Foto: Frank Homann/Archiv

Was kann man sich unter dem "Wander-Tweetup" im Siebengebirge vorstellen? Blasse Computer-Nerds, die zum ersten Mal den Drachenfels erklimmen?
Soledad Sichert: Es geht darum, unsere schöne Region einmal aus einer ganz anderen Sicht zu entdecken und zu erleben. Blogger und Twitterer sind eingeladen, das Siebengebirge mit ihren Mitteln, nämlich durch Fotos und Tweets auf Social-Media-Kanälen, festzuhalten. Im Gegensatz zu konventionellen Wanderungen steht hier der Wanderer und seine Sichtweise im Mittelpunkt.

Demnach ist die Zielgruppe eine andere?
Sichert: Jein. Zwar sind auch hier Siebengebirgsenthusiasten die Zielgruppe, aber vornehmlich eben jene mit einem Twitter-Account. Zumal auch die Einladungen und Anmeldungen zu der Veranstaltung ausschließlich über Twitter verlaufen. Die Idee ist, dass Blogger, die vermeintlich nur vor dem Rechner sitzen, wandern und ihr persönliches Siebengebirge entdecken.

Wie läuft die Wanderung ab?
Sichert: Auch bei uns geht es darum, den Teilnehmern Informationen zum Drachenfels und zur Drachenfelsbahn zu bieten. Man kann sich die Führung jedoch interaktiver vorstellen. Es werden zum Beispiel öfter Pausen eingelegt, um Fotos zu schießen und Tweets hochzuladen. Wir werden auch die Werkstatt der Bahn besuchen. Es ist durchaus erwünscht, dass die Teilnehmer sich selber mit den Handwerkern und Bahnfahrern vor Ort unterhalten. Wir als Wanderführer rücken dann in den Hintergrund, unsere Funktion ist somit vergleichbar mit der eines Moderators.

Kann man behaupten, der "Wander-Tweetup" ist auch eine Strategie, Werbung für die Region neu zu erfinden?
Sichert: Absolut! Fällt Ihnen ein Marketing Konzept ein, das ähnlich persönlich ist und im Prinzip nichts kostet? Jeder einzelne Teilnehmer wirbt aus seiner individuellen Perspektive und durch seine Fotos und Tweets für das Siebengebirge.

Gab es denn Ihrer Meinung nach Mängel, die Region aus einer modernen Sichtweise heraus zu präsentieren?
Sichert: Um ehrlich zu sein, schon. Man sollte die Macht der sozialen Netzwerke - und das meine ich positiv - nicht unterschätzen. Sowohl die Drachenfelsbahn als auch das Schloss Drachenburg haben beispielsweise einen eigenen Twitter-Account. Aber diese Seiten müssen entsprechend gepflegt werden. Der letzte Tweet des Schlosses war im November. Wenn man etwa auf Kommentare nicht in Echtzeit reagiert, macht es wenig Sinn, sich überhaupt einen Account anzuschaffen. Mit Hilfe sozialer Netzwerke kann man Erstaunliches kreieren - ohne etwas zu zahlen.

Haben Sie Gradmesser dafür, wann Sie die Tweetup-Aktion für gelungen einstufen?
Sichert: Ich bin überaus glücklich, dass die Drachenfelsbahn sich so aufgeschlossen und kooperativ gezeigt hat. Die Idee ist ja doch recht verrückt oder zumindest mal unkonventionell. Wir haben etwas Kreatives gewagt, das nah am Zeitgeist ist. Wenn nur zwei Blogger am 14. März teilnehmen, freue ich mich auch über diese zwei - mitsamt ihrer Tweets und Fotos über das Siebengebirge.

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