Vom Walzer bis zu Pop und Soul Bergklänge begeistern auf Schloss Drachenburg

Königswinter · Der Musikzug Bergklänge spielt sein drittes Sommerkonzert auf Schloss Drachenburg – und begeistert das Publikum mit einem abwechslungsreichen Programm.

 Konzert mit Ausblick: Die „Bergklänge“ auf Schloss Drachenburg mit Blick ins Rheintal.

Konzert mit Ausblick: Die „Bergklänge“ auf Schloss Drachenburg mit Blick ins Rheintal.

Foto: Frank Homann

Ein musikalischer Gipfelsturm. Der Musikzug Bergklänge aus Heisterbacherrott hat eben alles drauf – vom Marsch über den Walzer bis hin zu Pop und Soul. Und diese Vielseitigkeit stellten die Bergklänge auch bei ihrem dritten Sommerkonzert auf Schloss Drachenburg gekonnt unter Beweis. Die Ouvertüre „Alpine Inspirations“ des jungen Komponisten Martin Scharnagl, mit dem die Musiker um Dirigentin Caroline Neusser in der ausverkauften Kunsthalle starteten, beschreibt eine Wanderung in den Tiroler Bergen bis hoch zum Gipfel mit atemberaubenden Panorama.

Und genau diese Romantik hatten die Besucher auch direkt vor der Schlosstür. Während der Pause bei einem Glas Wein konnten sie den Traumblick ins Rheintal von der Terrasse aus genießen, ehe sie von den Trompetern Malte Gilka und Christian Wienke von den Zinnen herab zurück in den Konzertsaal gerufen wurden.

Vorsitzender Gerd Mainzer berichtete charmant über die ausgewählten Stücke. Die Zuhörer erlebten ein kraftvoll-energisches, zugleich gefühlvolles Spiel des großen Orchesters des Musikzuges, das Instrumentalisten unterschiedlicher Generationen in sich vereint.

Junge Musiker erlebten ihre erste Bewährungsprobe und wirkten an der Seite altgedienter Künstler wie Matthias Krämer und Josef Kill, die mit bereits mehr als acht Lebensjahrzehnten über einen reichen Erfahrungsschatz verfügen. Dass die Bergklänge für Qualität stehen, zeigte sich bereits beim Vorverkauf. Mit Schloss Drachenburg wählte das Orchester natürlich auch erneut ein exquisites Ambiente.

Eine Liebeserklärung an die Musik stellte der Titel „Music was my first love“ dar. Und auch einen Walzer hatten die Bergklänge im Repertoire. Allerdings keine Komposition von Johann Strauß, sondern von Otto Schwarz, ebenfalls einem Österreicher, der diese Musikform sehr zeitgemäß und modern, leicht verspielt, aber nicht so machtvoll wie die Stücke des Walzerkönigs darstellte. Als Solisten traten hier Malte Gilke und Jugendorchesterleiterin Kerstin Ridder in Aktion. Ob „Sound of Silence“ oder „The Boxer“ – beim Medley von Simon & Garfunkel begann das Träumen von den 1970er Jahren.

Und bevor manche in den Ferien Italien ansteuern, konnten sie sich schon einmal der italienischen Marschmusik nähern – mit dem beliebten „Venezianischen Marsch“. Mit Musik aus dem Film „Rocky“ gefiel das Orchester genauso wie mit einem Swing- und Jazz-Medley von Roger Cicero. Solisten: Tilman Jost, Kerstin Ridder, Tiago, Maike Klein, Georg Sporckmann.

An barocken und romantischen Stilelementen konnten sich die Zuhörer bei „Adagio for winds“ von Markus Götz erfreuen. Aus dem Film „Die Eiskönigin“ dann „Music from Frozen“ – gefühlvoll und erfrischend, und das mitten im Sommer. Mit einer Hommage an Amy Winehouse endete das Konzert – einige Ohrwürmer der Popdiva wie „You know I’m no good“ begeisterten das Publikum.

Jana Rüppel, Lois Härtl und Peter Kill waren solistisch aktiv. Für Mainzer das Signal, den beiden Senioren der Truppe, Peter Kill und Matthias Krämer, ganz besonders für ihr Engagement zu danken. „Sie proben, üben und stehen auch neuer Musik positiv gegenüber.“ Mit dem „Marsch der Soldaten des Robert Bruce“ als Zugabe, bei dem Maike Klein die Piccoloflöte bediente, setzten die Bergklänge einen gekonnten Schlusspunkt. Der Applaus war ihnen sicher.

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