Konzertreihe "Nie wieder Krieg" endet Berührende Friedensbotschaft im Siebengebirgsmuseum

KÖNIGSWINTER · Der Königswinterer Verein Pro Klassik schließt seine Konzertreihe unter dem Motto „Nie wieder Krieg“ mit einer Kombination aus Musik, Bildern und Texten. Publikum und Künstler sind vom Konzertort Siebengebirgsmuseum angetan.

 Olsi Leka (vorne) und Desar Sulejmani beim Konzert im Siebengebirgsmuseum.

Olsi Leka (vorne) und Desar Sulejmani beim Konzert im Siebengebirgsmuseum.

Foto: Frank Homann

Es war ein musikalisches Mahnmal gegen den Krieg, das Desar Sulejmani und Olsi Leka bei ihrem Konzert im Siebengebirgsmuseum in Königswinter errichteten. Nicht nur bewegende Melodien – virtuos gespielt auf dem Klavier und dem Violoncello – berührten die Zuhörer auf ganz besondere Weise, sondern auch eine Leinwandpräsentation mit Bildern und Texten aus dem Ersten Weltkrieg.

Fotograf Frederic Pauwels zeigte mit seinen Aufnahmen von ehemaligen Kampfplätzen, von Ruinen und Soldatenfriedhöfen, welche Narben der Krieg hinterlassen hat. Die deutschen, englischen und französischen Texte dazu stammten aus Tagebucheinträgen, Briefen und Niederschriften von Soldaten und Zeitzeugen – eine Zeitreise zurück in Jahre voller Grausamkeit, Leid und Elend. Musik, Bilder und texte vermittelten in Kombination eine Botschaft des Friedens, die kaum eindringlicher sein konnte.

„Wir möchten die Stimmung der Kriegszeit wiedergeben und die Gedanken und Gefühle der Menschen damals zum Ausdruck bringen“, so Sulejmani, der nicht nur als künstlerischer Leiter des Kulturvereins Pro Klassik, sondern auch als Musiker vor das Publikum trat.

Werke von Zeitzeugen des Krieges, aber auch Heiteres

Mit dem belgischen Cellisten Olsi Leka hatte er für das Abschlusskonzert der ersten „Königswinterer Akzente“ des Vereins, die unter dem Motto „Nie wieder Krieg“ standen, sowohl Werke von Franz Liszt, Robert Schumann und Franz Schubert ausgewählt, als auch Stücke zeitgenössischer Komponisten wie Arvo Pärt und Walentyn Sylwestrow.

Mit der „Elegie für Violoncello und Klavier“ von Vasyl Oleksandrovych Barvinsky und der „Nuit Calme“, der „Ruhigen Nacht“, von Henriette Bosmans waren zudem zwei Werke von Zeitzeugen des Ersten Weltkrieges dabei. Einen gewissen Gegenpart bildete die vergleichsweise leichte und heitere Komposition des Belgiers Eric Feldbusch, die von den Musikern in zwei Soloparts gespielt wurde.

Sie sollte zum Ausdruck bringen, dass es auch in der schweren Zeit immer wieder Lichtblicke und Stunden des Glücks gab, erläuterte Sulejmani. Beide Musiker stellten an diesem Abend eindrucksvoll unter Beweis, dass sie wahre Meister ihres Faches sind – mit viel Gefühl und Virtuosität schafften sie es, die Zuhörer zu begeistern und tief zu berühren.

Erstmals hatte der Verein Pro Klassik das Siebengebirgsmuseum als Veranstaltungsort gewählt – eine kleine, aber feine Konzertstätte, die sich für eine Wiederholung empfiehlt. „Das ist hier eine echte Entdeckung für mich“, schwärmte Sulejmani.

Für den Verein Pro Klassik ist das Veranstaltungsjahr nun erfolgreich zu Ende gegangen, auch wenn das Kammermusikkonzert am Sonntag deutlich mehr Zuhörer verdient hätte. Die neue Spielzeit beginnt im Januar 2019 unter anderem mit einem Kinderkonzert unter dem Motto „Zirkuswinter“ in Oberpleis.

Mehr Infos zum Programm im Internet unter www.pro-klassik.de

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