Nibelungenhalle am Drachenfels Besucher von restaurierter Kuppel begeistert

KÖNIGSWINTER · Beim Umbaufest zeigten sich die Besucher von der restaurierten Nibelungenhalle am Drachenfels begeistert. Ein Jahr lang dauerte die Sanierung des Gebäudes.

"Wir wohnen in der Nibelungensiedlung in Köln und haben unseren Kindern schon viel über die Nibelungensage erzählt. Aber von dem Fest heute wurden wir völlig überrascht." Martina Tedsen hatte gar nicht registriert, dass die Nibelungenhalle am Drachenfels während der vergangenen zwölf Monate restauriert wurde. Aber der Familienausflug nach Königswinter wurde dennoch ein voller Erfolg. Denn die Halle ist seit einigen Wochen für Besucher wieder komplett zugänglich.

Dies war auch der Anlass für die Tourismus Siebengebirge GmbH, die Drachenfelsbahn, Schloss Drachenburg und Sealife, gemeinsam ein Umbaufest zu sponsern. Es gab die ersten 300 Bratwürste gratis, in der Zahnradbahn las Autorin Nicole Lahr aus ihrem Drachenfels-Krimi. Das Schloss sorgte für Livemusik in der Walhalla. Und Inhaberin Marlies Blumenthal gewährte freien Eintritt für Besucher bis zu 14 Jahren und einen Sonderpreis für "15 plus".

An der Kasse fragte die Chefin die kleinen Besucher: "Möchtet Ihr einen Drachen-Stempel auf die Hand?" Die waren begehrt. Nach der Hallenbesichtigung gab es den Drachen aber auch noch aus Stein und die Reptilien zu sehen. Aber vorher lauschten auch Martina Tedsens Kinder Florian (6) und Maren (4) noch den Schilderungen des Wagner-Kenners Peter Koch-Weißgerber, der die Bilder erklärte. Auch Sherin (5), Tochter von Kebira Grosser aus Hennef, hörte interessiert zu. "Mir gefällt das Schwert am besten", erklärte die Kleine. "Die Kuppel ist sehr gut gelungen", so Martina Tedsen.

Besonders das Tierkreiszeichen-Fenster der Fische, das dort oben schon eingebaut ist, beeindruckte. Im Vorraum der Nibelungenhalle sind mittlerweile die Entwürfe aller Fenster ausgestellt. Gestern legte auch Familie Frings-Schreiber aus Königswinter dort einen Stopp ein. Sie stiftete das Fenster des Tierkreiszeichens Schütze und sah den Entwurf mit ihren Namen zum ersten Mal. "Wir genießen die Atmosphäre hier und möchten für diese Halle etwas tun."

Oliver Bremm, Geschäftsführer der Tourismus Siebengebirge GmbH, verriet eine Entscheidung der Fest-Sponsoren: "Die Einnahmen von heute werden wir in ein Fenster investieren. Die Summe, die noch fehlt, legen wir gemeinsam drauf. Intention für das Fest heute war, dem Publikum zu zeigen, dass die Nibelungenhalle als weitere Attraktion am Drachenfels wieder da ist. Sie ist schön geworden." Alt-Bürgermeister Günter Hank schaute sich ebenfalls das Ergebnis der Restauration an. "Ich bin begeistert", sagte er. Sybille Thiem und Anya Geider informierten an einem Stand über die Deutsche Stiftung für Denkmalschutz, die einen finanziellen Beitrag für die Maßnahme geleistet hat.

Auch treue Wagnerianer waren gestern auf dem Berg. Gerti Kunze, zweite Vorsitzende des Richard-Wagner-Verbandes, Region Rhein-Sieg, besichtigte mit Schatzmeister Frank Brockmann diese Gedenkhalle für den von ihnen so verehrten Komponisten. "Es ist sehr gelungen, wieder toll hergerichtet. Da laufen mir Schauer über den Rücken", meinte Gerti Kunze. "Es ist topp", bestätigte auch Frank Brockmann.

Im nächsten Jahr plant der Wagner-Verband am 6. Juni ein großes Konzert in der Nibelungenhalle auf dem Drachenfels, natürlich mit Wagner. "An meinem Geburtstag", strahlte gestern Marlies Blumenthal. Wer weiß, vielleicht sind bis dahin auch alle Fenster in der Kuppel.

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