Müllsammler der Bürgergemeinschaft Bockerother sagen dem Dreck den Kampf an

BOCKEROTH · Leider meinen viele Leute immer noch, dass sie ihren Müll einfach in der Natur entsorgen können." Holger Willcke, Vorsitzender der Bürgergemeinschaft Bockeroth, ärgert sich jedes Jahr aufs Neue über die unzähligen Glasflaschen, Getränkedosen, Zigarettenschachteln und den ganzen anderen Unrat, den er gemeinsam mit seinen Mistreitern in Wald und Flur rund um Bockeroth einsammelt.

 Große Ausbeute: Die Bockerother haben aufgeräumt.

Große Ausbeute: Die Bockerother haben aufgeräumt.

Foto: Gabriele Quarg

"Vor allem nahe der Autobahn war die Müllausbeute beim Frühjahrsputz wieder einmal besonders groß. "Autofenster auf, Müll raus, fertig - so funktioniert das", so Willcke kopfschüttelnd. Insgesamt hatten gut zwei Dutzend ehrenamtliche Putzmänner und -frauen den Kampf gegen all das aufgenommen, was andere gedankenlos weggeworfen oder einfach fallen gelassen haben.

Fast vollzählig angetreten war die Vereinsspitze des HSV Bockeroth, die erst kürzlich bei der Jahreshauptversammlung neu gewählt worden ist. Vorsitzende Martina Raderschall hatte sämtliche Vorstandskollegen zum Mitmachen bewegt: ihren Vorgänger und jetzigen Stellvertreter Lothar Lehmacher, Marianne Eckhardt (Kassiererin), Christoph Thaysen (Abteilungsleiter Handball Senioren), Carmen Elenz-Burgunder (Abteilungsleiterin Handball Jugend), Maggie Knappe (Abteilungsleiterin Freizeitsport) sowie die Platzwarte Herbert Lehmacher und Bernd Walter.

Lediglich die Abteilungsleiterin Freizeitsport Jugend, Ann-Kristin Metz-Klemen, sowie Geschäftsführer Michael Lehmacher fehlten entschuldigt. Unterstützt wurden die HSV-Sportler vom Vorstand der Bürgergemeinschaft und vielen Mitgliedern, für die es ebenfalls Ehrensache war, nicht nur vor der eigenen Haustüre zu kehren. "Zwei Familien, die heute leider nicht mitmachen konnten, sind sogar schon vorher Müll sammeln gewesen", freut sich Willcke über das Engagement der Bockerother Bürger.

Insgesamt füllte all das, was rund um Bockeroth im Grünen anstatt im Mülleimer entsorgt worden ist, in diesem Jahr 15 große, blaue Müllsäcke. "Immerhin, die großen Teile sind über die Jahre hinweg weniger geworden", resümiert Willcke - ein Verdienst der Teilnehmer der Saubermachaktion, die im Ort seit mehr als zehn Jahren jeden Frühling stattfindet. Nicht ins Bild passte da allerdings der große stählerne Armierungskorb, den die Müllsammler aus dem Bachlauf nahe dem Sportplatz fischten.

"Der war vor drei Wochen noch nicht da", ärgert sich Willcke. Keine Frage, dass das Baumaterial ganz gezielt hier abgeladen worden ist - ebenso wie die zerbrochenen Kacheln und der alte Grill, die im Wald garantiert nichts zu suchen haben. Nun wird der gesammelte Müll von den Mitarbeitern des städtischen Bauhofs fachkundig entsorgt.

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