Frösche mit Sonnenbrand CJD-Kita Rauschendorf führt Musical auf

RAUSCHENDORF · Mit Feuereifer proben derzeit die Jungen und Mädchen des CJD-Kindergartens in Rauschendorf für ihr Musical "Der Sonnenmacher". Aufgeführt wird das Stück am Samstag und Sonntag, 23. und 24. Juni.

Ein Laubfrosch ist eigentlich grasgrün – es sei denn, er sitzt zu lange in der Sonne. Dann nämlich wird selbst der grünste Frosch roter als die Feuerwehr. Ein solches Sonnenbrandopfer sitzt oben in dem Baum, der zurzeit in der Turnhalle des CJD-Kindergartens in Rauschendorf wächst, und klagt lautstark sein Leid: „Die Beine jucken bis zum Zeh, die Lider zucken, der Kopf tut weh. Die Arme brennen wie auch der Bauch, ich könnte flennen und tu es auch.“

Wie es überhaupt so weit kommen konnte, das erzählen die Kindergartenkinder in ihrem Musical „Der Sonnenmacher“. Aufgeführt wird das Stück am Samstag und Sonntag, 23. und 24. Juni. Noch wird in den Räumen des Kindergartens mit Feuereifer geprobt. Luisa, die gemeinsam mit Annabell das große Los gezogen hat und die Hauptrolle spielen darf, quakt: „Die Schnaken hier im Baum sind heute aber mal wieder besonders lecker.“ Noch etwas zaghaft klingt ihr Stimmchen, aber der Text sitzt bereits: „Jetzt habe ich alle aufgefuttert. Ich glaube, ich sollte mal nachsehen, ob oben noch mehr sind.“

Einsatz für Leo, der eine wahrhaft tragende Rolle hat: An einem langen Seil bewegt er die große Sonnenkugel auf und ab – je nach Wetterlage. Denn der Frosch entpuppt sich als echter „Sonnenmacher“: Klettert er den Baum hinauf, strahlt die Sonne hoch vom Himmel. Klettert er hinunter, wird das Wetter schlecht. Damit die anderen Tiere im Wald ihn bewundern, lässt sich der Forsch überreden, sehr lange oben im Baum zu sitzen – mit schmerzhaften Konsequenzen.

Natürlich wird in einem Musical nicht nur geschauspielert, sondern auch gesungen und getanzt. Und selbstverständlich singen die Kinder alle Lieder selbst, teils im Chor, teils als Solisten. Da gerade diese Solorollen heiß begehrt waren, singt jedes Kind nur eine Strophe. So können pro Lied gleich mehrere Solisten zum Einsatz kommen.

Das Los entschied über die Besetzung

So manches Tränchen sei bei denen geflossen, bei denen es nicht mit einer „eigenen“ Strophe oder einer Hauptrolle geklappt hat, berichtet Kindergartenleiterin Bernadette Griese. „Natürlich möchte jeder etwas Besonderes machen.“ Der Fairness halber wurde die Besetzung daher ausgelost. Aber auch alle anderen Kindergartenkinder dürfen als Akteure auf der Bühne glänzen: als tanzende Schnake zum Beispiel, beim fröhlichen Käferreigen oder beim Regenschirmtanz à la Gene Kelly.

„Da die Kinder unbedingt wollten, dass in dem Stück auch Äffchen vorkommen, haben wir kurzerhand auch einen Affentanz einstudiert“, so Griese. Mittlerweile können die meisten Mädchen und Jungen nicht nur ihre eigenen, sondern alle Texte, Lieder und Tänze in- und auswendig. „Die Eltern erzählen, dass die Kinder die Lieder auch zu Hause rauf und runter singen“, freut sich die Kindergartenleiterin.

Mit von der Partie sind auch die allerjüngsten Kindergartenkinder. Sie dürfen in die Kostüme der kleinen Frösche schlüpfen und ebenfalls ein Tänzchen aufführen. Die Tänze sind übrigens die größte Herausforderung beim Einstudieren des Musicals, erzählt Griese. „Den Text lernen die Kinder sehr, sehr schnell. Aber es bei den Tänzen zu schaffen, dass tatsächlich alle zur selben Zeit das gleiche machen, ist ganz schön schwierig.“

Vor acht Jahren hatte der Kindergarten das Musical von Jörg Hilbert schon einmal aufgeführt. Da es damals sowohl bei den Zuschauern als auch den Kindern so gut angekommen war, hatte man sich nun zu einer Neuauflage entschieden – mit neuen Kostümen, die mit viel Liebe zum Detail von den Erzieherinnen und Eltern genäht und gebastelt wurden, und mit einem neuen Bühnenbild. Hierfür hat die Rauschendorfer Künstlerin Marianne Weber eine zauberhafte Teichlandschaft auf eine riesige Leinwand gepinselt.

Die Aufführungen

Zu sehen ist das Musical am Samstag und Sonntag, 23. und 24. Juni, jeweils um 15 Uhr in der Aula der Jugenddorf Christophorusschule in Königswinter. Karten für drei Euro – Kinder unter zwei Jahren haben freien Eintritt – gibt es im CJD-Kindergarten Rauschendorf, 02244/4748, in der Apotheke in Stieldorf, der Buchhandlung Seidel und Millinger in Oberpleis sowie der Bücherstube Dollendorf.

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