Königswinter schließt Kooperationsvereinbarung CJD-Realschule hält Plätze für Wechsler frei

Königswinter · Durch eine Kooperationsvereinbarung mit der Jugenddorf-Christophorusschule (CJD) möchte die Stadt Königswinter Schülern, die nach der sechsten Klasse vom Gymnasium am Oelberg (GaO) in Oberpleis abgehen, eine Aufnahme an der CJD-Realschule sichern.

 Die Stadt Königswinter will mit der Jugenddorf-Christophorusschule eine Kooperationsvereinbarung schließen.

Die Stadt Königswinter will mit der Jugenddorf-Christophorusschule eine Kooperationsvereinbarung schließen.

Foto: Frank Homann

Die Realschule hält dafür in den Jahrgangsstufen fünf und sechs vier Plätze frei. Die Gelder (laut Verwaltung bis zu 17.400 Euro pro Jahr), die der Schule fehlen, weil ihr weniger Lehrerstellen zugewiesen werden, sollen von der Stadt erstattet werden. Der Vereinbarung soll der Stadtrat bei seiner Sitzung am 20. Dezember zustimmen.

Für manchen Schüler oder manche Schülerin des GaO kam nach der Erprobungsstufe am Ende der sechsten Klasse bisher das böse Erwachen, wenn sich das Gymnasium doch nicht als die geeignete Schule herausgestellt hatte. Die seit ihrem Start stets voll belegte Gesamtschule hatte in der Regel keine Möglichkeit, Quereinsteiger aufzunehmen. Die benachbarte Realschule sowie die Hauptschule laufen aus und kamen ebenfalls nicht in Frage. Und auch an der CJD-Realschule waren die Kapazitäten meist erschöpft.

Die Schüler mussten daher notgedrungen in die Nachbarstädte nach Beuel oder Hennef ausweichen. Zum Wechsel des Schultyps kam so auch noch der Ortswechsel. Diesen Missstand wollte die Stadt unbedingt beseitigen. „Die Lebenswirklichkeit zeigt, dass manchmal eben doch jemand, der aufs Gymnasium eingeschult wurde, dann auf die Realschule geht. Und bisher hatten wir für diese Schüler keine Möglichkeit“, sagt Dezernentin Heike Jüngling.

Sonja Friedrich, Schulleiterin des Gymnasiums am Oelberg, findet die Vereinbarung absolut sinnvoll. „Das Problem als solches besteht ja“, sagt sie. Wenn Schüler das Gymnasium verlassen, sei dieses verpflichtet, den Schülern und Eltern bei der Suche nach einer neuen Schule zu helfen. Und wenn die Schüler in eine andere Stadt wechseln müssten, sei das keine gute Sache.

„Die Eltern verstehen das nicht“, so Friedrich. Auch sie selbst sei der Meinung, dass es im eigenen Ort eine Möglichkeit geben müsse, eine Beschulung sicherzustellen. Andreas Breitenstein, Leiter der CJD-Realschule, freut sich, nun auch ganz offiziell Schüler aus Oberpleis aufnehmen zu können. „Wir sehen uns als Königswinterer Schule und möchten nicht mitverantworten, dass Königswinterer Kinder in andere Städte gefahren werden müssen.“

Die Realschule habe auch in der Vergangenheit schon mal Schüler aus Oberpleis aufgenommen, im vergangenen Jahr seien es zwei gewesen – Breitenstein: „Sie waren nach dem Wechsel selig“ – die Kommunikation mit dem Gymnasium sei sehr gut. „Aber das kam immer darauf an, ob wir Plätze frei hatten“, so Breitenstein. Nun seien diese Plätze garantiert. Gemeinsam mit dem Gymnasium werde man auch in Zukunft überlegen, für welche Schüler ein Wechsel zum CJD infrage komme.

„Viele Schüler sind mit G 8 einfach überfordert. Sie können bei uns einen guten mittleren Abschluss machen“, so der Schulleiter. Manch einer würde dann doch noch auf Umwegen Abiturient. Vor einem Jahr hätten 60 Prozent der Realschüler die Qualifikation nach der zehnten Klasse geschafft. Ein Teil bildet am CJD-Gymnasium eine eigene Klasse und macht anschließend Abitur. Andere gehen ans Berufskolleg oder auf die Höhere Handelsschule. Für das Schuljahr 2017/2018 werden an der Realschule 75 Schüler in drei Klassen aufgenommen – bei 142 Anmeldungen.

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