Schwerer Unfall auf der A3 Corvette rast in Lastwagen

Königswinter · Ein Mann und eine Frau aus dem Main-Taunus-Kreis sind am Montagabend auf der A3 schwerst verletzt worden. Mit ihrem Sportwagen waren sie bei Bockeroth auf einen Lastwagen aufgefahren, der verbotswidrig auf die linke Spur gewechselt war. Die Frau befindet sich in Lebensgefahr.

Mit einem verbotswidrigen Überholmanöver hat ein 24-jähriger Lastwagenfahrer aus Bukarest am Montagabend, 9. Mai, einen schweren Unfall auf der A3 bei Bockeroth verursacht. Zwei 45 und 36 Jahre Insassen eines Sportwagens erlitten nach Polizeiangaben schwerste Verletzungen, als sie auf dem zweiten Überholstreifen mit hoher Geschwindigkeit auf den Sattelzug des Mannes auffuhren. Die Fahrbahn in Richtung Frankfurt war in der Folge vorübergehend komplett gesperrt.

Erste Erkenntnisse der Polizei deuteten darauf hin, dass es dem 24-Jährigen Rumänen wohl nicht schnell genug voranging, als er um 21.20 Uhr am Bockerother Berg mit seinem Laster zum Überholen auf den linken von drei Fahrstreifen wechselte.

Der Lastwagenfahrer gab nach Angaben der Kölner Polizei am Dienstag an, dass er nach links auf die Fahrbahn wechseln musste, da ein anderer Lastzug von rechts auf seine Fahrbahn wechselte.

Wie Patrick Nikolaiev, Sprecher der Autobahnpolizei, am Unfallort sagte, fuhren zu diesem Zeitpunkt zwischen dem Kreuz Bonn-Siegburg und der Anschlussstelle Königswinter sowohl auf der rechten als auch auf der mittleren Spur vor dem Mann noch weitere Sattelzüge. Der 24-Jährige sei nach ersten Erkenntnissen schneller unterwegs gewesen und deshalb entgegen der Straßenverkehrsordnung auf den zweiten Überholstreifen hinübergezogen.

Dort näherte sich jedoch zeitgleich der Sportwagen aus dem Main-Taunus-Kreis. Ein Fahrer, der direkt dahinter unterwegs gewesen war, gab der Polizei gegenüber später an, dass seine eigene Geschwindigkeit etwa 200 Stundenkilometer betragen habe. Die Corvette, in der der 45-jährige Mann als Fahrer und die 36-jährige Frau als Beifahrerin gesessen hatten, sei aber noch um einiges schneller unterwegs gewesen.

Dem aus seiner Sicht plötzlich ausscherenden Laster konnte der Fahrer des Sportwagens nicht mehr ausweichen. Nach einer Vollbremsung rammte er zunächst die Mittelplanke, ehe sein Fahrzeug unter den Auflieger des Sattelzuges geriet.

Unfallzeugen wählten den Notruf. Die Leitstelle entsendete daraufhin zwei Notärzte sowie drei Rettungswagen und die Sankt Augustiner Feuerwehr auf die A3. Letztere befreite die beiden schwerstverletzten Personen - Lebensgefahr konnte laut Nikolaiev nicht ausgeschlossen werden - aus dem Unfallwrack und übergab sie an den Rettungsdienst, der sie wiederum in Krankenhäuser brachte.

Der 24-jährige Unfallverursacher erlitt einen Schock und wurde ebenfalls vom Rettungsdienst behandelt. Nach Angaben der Kölner Polizei befand sich die Frau auch am Dienstagmittag weiterhin in Lebensgefahr.

Dass nachfolgende Verkehrsteilnehmer nicht sofort eine Rettungsgasse gebildet hatten, hatte die Feuerwehr nach Auskunft ihres Sprechers Sascha Lienesch zuvor einige zusätzliche Minuten Anfahrtszeit gekostet.

Für die Unfallaufnahme sperrte die Polizei anschließend ab dem Kreuz Bonn-Siegburg die Fahrbahn. Autofahrer, die aus Richtung Köln kamen, wurden auf die A560 abgeleitet. Erst gegen Mitternacht konnte der Verkehr die Unfallstelle über den Seitenstreifen umfahren. Die Autobahn konnte erst gegen 4.15 Uhr wieder freigegeben werden.

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