Das fand auch Bürgermeister Peter Wirtz. "Eine hervorragende Idee. Dieser Park ist prädestiniert für solch eine Veranstaltung", meinte er, gab eine Spende für die Jugendarbeit in ein altes Tenorhorn und wünschte den Gastgebern fürs nächste Mal mehr Zuspruch. Denn noch viel mehr Tische hätten an diesem idyllischen Ort aufgebaut werden können. Vielleicht schreckten manche die Unwetterwarnung. Andere scheuten möglicherweise den Transport des Mobiliars. "Aber da hätten wir helfen können", sagte Peter Biwer.

Wie es geht, zeigte Elisabeth Felderhoff. Die 93-Jährige hatte ihren Rollator mit dem Picknickkorb beladen - mit weißem Porzellan und weißer Tischdecke, weißer Vase und weißen Nelken. Sie selbst war ganz in Weiß. "Es ist wunderschön hier", sagte die charmante alte Dame aus dem "Verenenhof". Begleitet wurde Elisabeth Felderhoff von Gernot Seiffert, der ebenfalls im Seniorenzentrum wohnt. Die beiden waren so reizend, dass die Jury ihnen einen Ehrenpreis zuerkannte.

Sogar ein weißes Schaf war beim "Dîner" dabei. Ein Freundeskreis aus dem Wiesengrund hatte nicht nur große Buchsbäume, sondern auch dieses Tier als Dekoration neben den Tisch gestellt. Unter dem weißen Tischtuch leuchtete ein roséfarbener Untergrund durch, der sich farbmäßig in Tüchern und Hutbändern wiederfand. Und auch Rosen-Service und Rosenstrauß lagen ganz auf Linie. Gisela Landsberg hatte Johannis- und Himbeertörtchen für diese ganz besondere Kaffeetafel gezaubert.

"Jeder hatte seine Aufgabe", meinte diese Tischbesatzung, zu der auch Ric Becker, Renate und Ulrich Starke sowie Ursula und Wolfgang Adelt gehörten. Ihnen wurde Platz zwei zuerkannt. Peter Biwert überreichte ein Fässchen Kölsch.

Auch die "Miss NRW" von 1962, Christine Bosse, machte bei dieser Aktion des Bläsercorps mit. Zusammen mit Rudi Haid sowie Edeltraud und Josef Hötger bildete sie ein Quartett ganz in Weiß. An einem edel ausgestatteten Tisch mit feinen Gläsern, Leuchtern und Engelfigürchen amüsierten sie sich vortrefflich und labten sich an raffiniert zubereiteten Speisen. "Wir wollten so ein 'Dîner en blanc' eigentlich mal in Paris mitmachen", berichtete Josef Hötger. Nun war's eben Oberpleis. Für ihren gelungenen Auftritt gab es Platz drei.

Eine Hochzeitstafel hätte nicht mehr Staat machen können. Unterm weißen Zeltdach dinierte ein zwölf Personen starker Freundeskreis, der dann auch siegte, an einem edel gedeckten Tisch, wo bis hin zum Serviettenring alles stimmte. "Jeder hatte seine Aufgabe", sagte Frank Klein. Es gab zum Beispiel Saté-Spieße mit Grillgemüse, Melonen mit Schinken, Crème brûlée und Kuchen. An der Tafel saßen auch Martina Schubert-Klein, Michael Schneider, Conny Klein, Hans Demer, Helena Baloun-Demer, Klaus Oberkötter, Anabel Troska, Bärbel Schmiedinghoff, Ralf Büllesbach sowie Ulrike und Peter Biwer.

2014 will auch Jenny Dohr ganz auf Weiß setzen. Sie war mit Freundin und Familie spontan zum Picknick gekommen. "Das ist eine tolle Atmosphäre hier. Nächstes Jahr ziehen wir unsere Hochzeitskleider an."

Auch Lydia Hallerbach schwärmte vom "Weiß" an den anderen Tischen. "Wir haben erst wenige Stunden vor dem Beginn von der Veranstaltung erfahren", sagte die Tante des ersten Vorsitzenden des Bläsercorps, Andreas Nonnen. "2014 sind wir auch in Weiß da."

1988 sprengte die private Party von Francois Pasquier die Dimension des eigenen Gartens. Monsieur zog also mit seiner Gesellschaft um in den nahegelegenen "Bois de Boulogne" im Südwesten von Paris. Seither treffen sich immer im Juni von Kopf bis Fuß weißgekleidete Menschen in der Stadt an der Seine zum gemeinsamen Mahl. Bis zur letzten Minute wird der Platz für das Massenpicknick geheim gehalten. Nicht so in Oberpleis. Hier lud das Bläsercorps Auel-Gau schon vor Wochen zum "Dîner en blanc" in den mitten im Zentrum gelegenen Park.