Gemütlich oder mit Herz Das sind die schönsten Schaufenster in Königswinter und Oberpleis

Königswinter/Oberpleis · Wohnzimmerflair und „herzlicher“ Durchblick: Die Teilnehmer am Schaufensterwettbewerb der WWG haben Besuchern und der Jury in der Königsiwnterer Altstadt und in Oberpleis besondere Einblicke beschert. Nun sind die Sieger des Wettbewerbs gekürt worden.

Die Preisträger des Schaufensterwettbewerb der WWG: Elvira Müller, Clara Wengel, Cassandra Child, Sascha Steinhöfel, Carmen Böckler, Benito di Lorenzo und Soledad Sichert. Es gratulierten: Königswinters Bürgermeister Lutz Wagner (KöWI, hi.li.) und WWG-Geschäftsführer Andreas Pätz (vo.re.)

Die Preisträger des Schaufensterwettbewerb der WWG: Elvira Müller, Clara Wengel, Cassandra Child, Sascha Steinhöfel, Carmen Böckler, Benito di Lorenzo und Soledad Sichert. Es gratulierten: Königswinters Bürgermeister Lutz Wagner (KöWI, hi.li.) und WWG-Geschäftsführer Andreas Pätz (vo.re.)

Foto: Frank Homann

Nostalgisch, auch magisch schaut es aus: das Schaufenster vom „Cosy Corner“ in der Königswinterer Altstadt. Der alte Ohrensessel hinter der Scheibe lädt geradezu dazu ein, in das bequeme Polster zu sinken, einen der danebenliegenden, gestapelten alten Schmöker zur Hand zu nehmen, einen Schluck Whisky in das bereitstehende Glas zu schenken und den Alltag hinter sich zu lassen. Kaum eine andere Dekoration hätte wohl besser zu einem Café gepasst, dessen Name übersetzt „gemütliche Ecke“ bedeutet. Das sah offenbar auch die Jury des diesjährigen Schaufensterwettbewerbs so und zeichnete die Inhaber Cassandra und Tony Child für ihr „Engagement, die Harmonie, die liebevolle Gesamtgestaltung ihres Schaufensters und den Bezug der Geschichte zu dem gemütlichen Inneren“ mit dem ersten Preis in der Altstadt aus.

Neun Geschäfte und Gastronomiebetriebe in der Königswinterer Altstadt und zwölf in Oberpleis hatten sich an der zweiten Auflage des Wettbewerbs beteiligt, der von Wirtschaftsförderungs- und Wohnungsbaugesellschaft (WWG) der Stadt Königswinter ausgeschrieben worden war. Altstadt und Oberpleis wurden getrennt bewertet. Auch in der Bergmetropole ging der Sieg nicht an ein typisches „Schaufenster-Geschäft“, sondern an die Gaststätte „Alter Zoll“. Ihre Ideen zur Gestaltung der Fenster hatten Inhaberin Soledad Sichert und Küchenchef Benito Di Lorenzo in einem neunseitigen Konzept niedergeschrieben und mit viel Liebe und Kreativität umgesetzt.

Fachwerkfenster liefern besondere Einblicke

Das war eine Herausforderung, da die Fensterchen in dem alten Fachwerkgebäude an der Siegburger Straße alles andere als Schaufenstergröße haben. Drei große transparenten Herzen laden nun zum Hineinschauen in die Fenster ein, der Inhalt dahinter widmet sich den Themenbereichen Natur, Heimat und Geschichte. Wer durch das weiße Herz schaut, entdeckt zum Beispiel historische Kostüme und Bücher. Im roten Heimat-Herz grüßt eine Beethoven-Figur mit Karnevalsmütze und Orden, und das dritte Herz erinnert mit Pflanzen und Früchten daran, dass Oberpleis „grün“ ist. „Die Nachbarn haben geholfen, die Herzen zu befestigen“, berichtet Sichert. Auch stammen viele Leihgaben von Kunden. „Am Ende war jeder richtig stolz über das Ergebnis.“ Und auch die Jury war beeindruckt, wobei der Wiedererkennungswert und der „Hinguckfaktor“ für die Bewertung besonders ausschlaggebend waren.

Der zweite Platz ging in der Altstadt an Sascha Steinhövel von „Sweet & Sticks“ in der Drachenfelsstraße und an die „Schmuckwerkstatt Mondstein“ von Elvira Müller an der Dollendorfer Straße in Oberpleis. Über den dritten Preis freuten sich Clara Wengel vom Braumodenladen in der Altstadt sowie Carmen Böckler von Schuh- und Modegeschäft „Laufsteg“ in Oberpleis.

Schöne Schaufenster werten Königswinter auf

Viel Lob erhielten auch die anderen Teilnehmer, deren Schaufenster am Ende nicht prämiert wurden. Die achtköpfige Jury habe sich die Entscheidung nicht leicht gemacht, berichtete WWG-Geschäftsführer Andreas Pätz. „Es gab eine Vielzahl phantasievoller und ambitionierter Beiträge“. Bürgermeister Lutz Wagner, selbst auch Jurymitglied, war „überrascht, wie kreativ die Umsetzung des Wettbewerbs angegangen wurde. Es waren ganz tolle Beiträge dabei“. In der heutigen Marktsituation sei es wichtig, über Schaufenster auf sich aufmerksam zu machen. „Das ist ihnen allen sehr gut gelungen“, so Wagner.

Andreas Pätz hob die Bedeutung schön gestalteter Schaufenster im Zusammenhang mit der Aufwertung der Ortszentren hervor: „Die Stadt schafft die Rahmenbedingungen für die Stadtentwicklung, aber es braucht das Tun der Menschen vor Ort, die ihr Umfeld verbessern und so dafür sorgen, dass man hier gerne lebt und arbeitet“. Und ein ganz wesentlicher Schlüssel zur Aufwertung seien Schaufenster.

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