Bad Honnefer Gospelchor 'n Joy gastiert in Heisterbacherrott Das Vaterunser auf Suaheli und kölsche Tön

HEISTERBACHERROTT · Ein viel umjubeltes Konzert hat der Bad Honnefer Gospelchor 'n Joy in der voll besetzten Emmauskirche in Heisterbacherrott gegeben. Die 80 Sänger boten Highlights aus 14 Jahren Chorgeschichte.

 Ein volles Haus hatte der Gospelchor „'n Joy“ bei seinem Gastspiel in der evangelischen Kirche in Heisterbacherrott.

Ein volles Haus hatte der Gospelchor „'n Joy“ bei seinem Gastspiel in der evangelischen Kirche in Heisterbacherrott.

Foto: Frank Homann

1988 hat Tracy Chapman anlässlich des 70. Geburtstags von Nelson Mandela im Londoner Wembley-Stadion das Stück „Talkin‘ ‘bout a Revolution“ gesungen - ein Lied, das zum Welthit wurde. Genau diesen Song hat ein kleiner Junge namens Anthony aus Mosambik einst immer wieder von seiner Mutter vorgesungen bekommen.

Am Samstagabend erklang „Talkin‘ ‘bout a Revolution“ in der evangelischen Emmauskirche in Heisterbacherrott - und versetzte die Zuhörer dort in ebenso große Begeisterung wie einst das Original die Menschen in London. Am Mikrofon glänzte der mittlerweile große Anthony, der seit einem Jahr Mitglied des Gospelchores ’n Joy der evangelischen Kirchengemeinde Bad Honnef ist.

Wo auch immer die Sänger aus der Nachbarstadt auftreten, bebt der Saal. Auch beim Benefizkonzert zugunsten der Stiftung „Unsere Gemeinde“ der evangelischen Kirchengemeinde Stieldorf-Heisterbacherrott musste man sich ernsthaft Gedanken um die Standfestigkeit des evangelischen Gotteshauses an der Dollendorfer Straße machen:

Begeistert wurde mitgeklatscht und applaudiert, wobei neben den Händen auch die Füße kräftig zum Einsatz kamen.

’n Joy - für die 80 Sänger, von denen 50 am Samstag auf der Bühne standen, ist dies nicht nur der Name ihres Chores, sondern auch Programm. Und dass ihnen Singen unglaublich viel Spaß macht, war den Männern und Frauen nicht nur anzusehen, sondern vor allem anzuhören.

Bereits beim Einzug hatten sie eine mitreißend gute Stimmung und Laune verbreitet, der sich kein Zuhörer in der voll besetzten Kirche entziehen konnte. Die Begeisterung und Leidenschaft zog sich durch das komplette Programm, in dem Highlights aus 14 Jahren Chorgeschichte präsentiert wurden. Chorleiter Johannes Weiß stand seiner Truppe in nichts nach und griff sehr zum Vergnügen von Sängern und Zuhörern sogar zur Luftgitarre.

Englisch, Französisch, Spanisch oder Schwedisch – gesungen wurden die Stücke natürlich in ihrer Originalsprache. Für die Sänger eine besondere Herausforderung: „Die Texte zu lernen ist nie einfach, aber in ganz fremden Sprachen ist es besonders schwierig“, so Chorsängerin Julia Braukmann.

Vor allem, wenn es sich um richtig exotische Sprachen handelt: So wurde das Vaterunser oder besser gesagt „Babayetu“ auf Suaheli gesungen, das vor allem in Ostafrika gesprochen wird.

Und gerade diese Mischung aus verschiedenen Sprachen, aus geistlichen und weltlichen Liedern, aus fröhlichen und eher besinnlichen Titeln, war es, die den besonderen Reiz des Konzerts ausmachten. Zu Gehör kamen unter anderem „Unser Stammbaum“ von den Bläck Fööss, der Coldplay-Hit „Viva la vida“ und Gospels wie „Testify“ und „We pray“. Bei vielen Stücken glänzten die Sänger nicht nur in der Gemeinschaft als Chor, sondern beeindruckten auch als Solisten.

Über den Auftritt des gefragten Chores und die bis komplett gefüllte Kirche freute sich ganz besonders der Vorstand der Gemeindestiftung - zumal die Begeisterung des Publikums letztendlich in klingender Münze zugunsten der Stiftung Ausdruck fand. 'n Yoy stehe für gute Laune, so Stiftungsvorsitzender Jens Röttgen: „Ich hoffe, dass sie alle ein Stück dieser guten Laune auch mit nach Hause nehmen.“

Er nutzte die Gelegenheit, auf das neueste Erfolgsprojekt der Stiftung hinzuweisen: den Mittagstisch für Senioren und alle, die gerne in Gemeinschaft essen möchten, der in Zusammenarbeit mit dem Familienzentrum Menschenkinder sowie der evangelischen und katholischen Kirchengemeinde realisiert wird. „Das Angebot findet einen so enormen Anklang, dass wir für die nächsten Wochen schon Wartelisten führen.“

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