Verschönerungsverein in Königswinter Dem Indischen Springkraut den Kampf angesagt

KÖNIGSWINTER · Es ist unscheinbar und doch schädlich. Erstmals im 19. Jahrhundert aus dem Himalaya nach England importiert, ist das Indische Springkraut heute auf beinahe dem gesamten europäischen Kontinent anzutreffen - und es verbreitet sich noch immer rasend schnell. So auch im Siebengebirge: Längst sind Wegesränder und Bachläufe zugewuchert von den invasiven Fremdbürgern, die langsam aber sicher die heimische Flora verdrängen.

 Sie zupften und zupften und zupften: 25 Helfer des VVS machten mit vereinten Kräften dem Indischen Springkraut den Garaus.

Sie zupften und zupften und zupften: 25 Helfer des VVS machten mit vereinten Kräften dem Indischen Springkraut den Garaus.

Foto: Frank Homann

Dies nahm der Verschönerungsverein für das Siebengebirge (VVS) zum Anlass, um am vergangenen Samstag Naturfreunde und Waldliebhaber aus der Region zu einer gemeinsamen Sonderaktion am Stenzelberg einzuladen. Ziel war es, rund zwei Hektar Waldgebiet von dem ungebetenen Eindringling zu befreien. "Das Indische Springkraut gibt es hier erst seit ungefähr fünf Jahren, und schon jetzt bestimmt es die Pflanzenoberfläche maßgeblich", erklärte Hans Peter Lindler, Vorsitzender des VVS. "Es ist eine Gefahr für die Flora des Siebengebirges."

Mit Arbeitshandschuhen und passender Kleidung ausgerüstet erschienen rund 25 hilfsbereite Teilnehmer, um mit vereinten Kräften dem Unkraut den Garaus zu machen. Zweieinhalb Stunden lang wurde fleißig ausgemistet, wobei sich die Teilnehmer auch nicht von Brombeersträuchern und Brennnesselflächen abschrecken ließen. "Ich habe die Pflanze schon oft im Wald gesehen, wusste aber nicht, dass sie schädlich ist", sagte Alfred Brüwer, Mitglied des Verschönerungsvereins. "Jetzt helfe ich natürlich mit, sie zu entfernen."

Die an der Wurzel herausgerupften Stängel wurden anschließend in Säcken bis zur Reise auf den Komposthaufen zwischengelagert. Der Zeitpunkt für die Aktion war perfekt gewählt: Da sich das Kraut noch nicht in der Blütezeit befand, lief niemand Gefahr, aus Versehen noch zusätzlich zu der Verbreitung des Eindringlings beizusteuern. Durch den Regen in der vorangegangenen Nacht ließ es sich sogar besonders leicht aus dem aufgeweichten Erdboden herausziehen. So kamen insgesamt einige Kilogramm an entferntem Unkraut zusammen.

Der VVS wertete die Veranstaltung als Erfolg, wies jedoch darauf hin, dass die gesamte Arbeit noch nicht getan sei. Weitere solcher Angebote sind deshalb in Planung.

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