CJD-Realschule Königswinter Dem Schulalltag musikalisch Paroli geboten

KÖNIGSWINTER · Rund 130 CJD-Realschüler hatten unter dem Motto "Und das Tollste sind die Pausen" zum Konzert eingeladen.

 Rund 130 Schüler der CJD-Realschule gaben bei ihrem Konzert einen unterhaltsamen Einblick in den Schulalltag.

Rund 130 Schüler der CJD-Realschule gaben bei ihrem Konzert einen unterhaltsamen Einblick in den Schulalltag.

Foto: Frank Homann

"Und das Tollste sind die Pausen": Das Motto des Konzertes war zugleich auch das Eröffnungslied. Die Unterstufe der CJD-Realschule hatte gemeinsam mit ihrer Musiklehrerin Brigitte Schmitt in die Aula der Christophorusschule Königswinter geladen. In der Einladung hieß es, die fünften und sechsten Klassen würden gemeinsam "singen, tanzen, musizieren". Tatsächlich aber geschah auf der Bühne noch viel mehr: Die Zuschauer erlebten Schüler, die sich regelrecht Luft machten, und eine Lehrerin, die mit herzerfrischender Selbstironie ihren ganzen Berufsstand auf den Arm nahm.

Zurück zum Anfang: Einzeln rief Schmitt die Klassen 5 a, 5 b, 6 a, 6 b und 6 t auf die Bühne, die die Jungen und Mädchen in weißen Hemden und Blusen sowie dunklen Hosen und Röcken betraten. Fünf Klassen, insgesamt 130 Kinder, und Lehrerin Schmitt, die ihnen "die Stücke auf den Leib" geschrieben hatte, stellten sich auf. Schmitt hatte Text und Musik der meisten Lieder geschrieben - so auch das Titellied. Mit einem eigenen Glockenorchester, Rasseln und Trommeln sang die Gruppe dann voller Überzeugung: "Jeden Morgen viel zu früh ... nach dem Frühstück ruft das CJD".

Den berühmten Spruch "Wenn alles schläft und einer spricht, den Zustand nennt man Unterricht" begleitete Schmitt freudestrahlend am Klavier. "Dieses Konzert widerlegt eigentlich den Liedtext, denn wir hatten jede Menge Spaß im Unterricht", so Schmitt. Das zu glauben, fiel nicht schwer. "Wir haben hier jeden Tag das pralle Leben in der Schule. Wut, Trauer, Liebe, Liebeskummer, das alles fällt auf engstem Raum zusammen", kündigte Schmitt ein weiteres Lied an. "Aber an zwei Tagen kommen die Schüler wie Zombies in die Schule." Richtig, die Zeugnistage.

Die Schüler sangen "Alle tragen Schwarz, ein großer Trauertag" und Schmitts Text machte augenzwinkernd auf die schier unmenschlichen Zustände der Zeugnisübergabe aufmerksam: "Erst die Klasse putzen, das ist Quälerei", beschwerten sich die Schüler. Und boten mit dem Konzert dem Schulbetrieb musikalisch ein klein wenig Paroli.

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