Friedenskundgebung mit 500 Teilnehmern Demonstranten in Königswinter zeigen Solidarität mit der Ukraine

Königswinter · 500 Menschen haben in Königswinter gegen den Krieg in der Ukraine demonstriert und ihre Solidarität mit dem angegriffenen Land gezeigt. Alle, die vorübergehend Wohnraum zur Verfügung stellen können, werden gebeten, dies der Stadtverwaltung mitzuteilen.

 „Stop Putin“: Menschen in Königswinter protestieren gegen den Krieg in der Ukraine.

„Stop Putin“: Menschen in Königswinter protestieren gegen den Krieg in der Ukraine.

Foto: Frank Homann

Rund 500 Menschen waren am Mittwoch auf den Marktplatz in Königswinter gekommen, um ihre Solidarität mit der Ukraine auszudrücken. SPD, CDU, Bündnis 90/Die Grünen, FDP, die Königswinterer Wählerinitiative sowie die katholische Gemeinde Königswinter, die evangelische Gemeinde Oberkassel-Königswinter und der alevitische Kultur- und Solidaritätsverein Siebengebirge hatten zu einer gemeinsamen Kundgebung eingeladen.

„Frieden ist nicht alles, aber ohne Frieden ist alles nichts“ – mit diesem Zitat des ehemaligen Bundeskanzlers Willy Brandt brachte Nils Suchetzky vom Organisatorenteam „Solidarität mit der Ukraine“ die Stimmung zur verheerenden Kriegssituation in der Ukraine auf den Punkt. „Wir haben diese Kundgebung spontan angemeldet. Damit wollen wir ein kleines, aber deutliches Zeichen setzen“, wandte sich Suchetzky zum Auftakt der Kundgebung an die Menschen. Mutig seien die Ukrainer, die in diesem kaltblütigen Krieg für die Freiheit ihrer Familien kämpften.

Bürgermeister Lutz Wagner ist fassungslos

„Wir als Europäer stehen an der Seite der ukrainischen Frauen, Kinder und Soldaten“, sagte Lutz Wagner, Bürgermeister von Königswinter. Er zeigte sich sichtlich bewegt von der großen Solidarität der Menschen, die auf dem Marktplatz gekommen waren. Viele hielten Plakate in die Höhe. „No war“, „Stop Putin“ oder „We stand with Ukraine“ stand da zu lesen. Europafähnchen wurden geschwenkt, und die ukrainischen Farben Blau und Gelb waren oft zu sehen. „Wir sind wütend. Das für uns Unvorstellbare ist geschehen“, drückte Wagner seine Fassungslosigkeit aus. Der Krieg sei von langer Hand geplant gewesen. Putin versuche die Souveränität in einem unabhängigen Nachbarland zu Fall zu bringen, das Brudervolk in die Knie zu zwingen. Damit habe er das Fass zum Überlaufen gebracht. „Wir stehen hier für Werte in einer freien Welt“, betonte Wagner. Ein friedliches Miteinander sei elementar. „Vergessen wir nie, wie wertvoll Frieden ist.“

In einer Schweigeminute gingen die Gedanken der Teilnehmer in die Ukraine. Vertreter verschiedener Parteien ergriffen das Wort. Gnadenlos sei das Lebensrecht anderer missachtet worden, das Ausmaß an Bösartigkeit sei unfassbar, lautete etwa eine Einschätzung vom Rednerpult. Klare Kante gegen den Krieg zu zeigen sei gut, indes sei es wichtig, auch positive Energien zu entwickeln, damit der Krieg ein Ende finden könne, hieß es in einem anderen Appell. Krieg missachte das Recht von Kindern auf ein Leben ohne Angst und auf ein Recht auf Schutz.

Kinder zünden Kerzen an

Vertreter der Religionsgemeinschaften drückten ebenfalls ihre Besorgnis und Anteilnahme aus und dankten für die große Solidarität, die auf dem Marktplatz spürbar sei. Kinder zündeten am Brunnen Kerzen an, um leuchtende Zeichen für den Frieden zu setzen. Die Kundgebung wurde musikalisch von einem spontan arrangierten Musiktrio mit Liedern aus der Friedensbewegung begleitet.

„Auch wir werden Flüchtlinge aus der Ukraine mit offenen Armen empfangen“, sagte Lutz Wagner und verwies auf die Möglichkeiten, zu helfen, etwa durch Wohnraumangebote. Privatpersonen, die vorübergehend Wohnraum zur Verfügung stellen können, werden gebeten, dies der Stadtverwaltung mitzuteilen – entweder über ein Formular auf der städtischen Homepage (www.koenigswinter.de/de/ukraine.html) oder über die E-Mail-Adresse hilfe.ukraine@koenigswinter.de. Über diese Adresse werden zudem weitere Hilfsangebote gesammelt, wie Dolmetscherdienste (Ukrainisch und Russisch) und ehrenamtliche Angebote. Nachrichten, die auf dieser E-Mail-Adresse eingehen, werden montags bis freitags kurzfristig beantwortet. Auch wurde ein Info-Telefon eingerichtet. Unter 0 22 44 / 8 89 50 55 werden zu den Sprechzeiten der Verwaltung zusätzlich Hilfsangebote aufgenommen und Fragen beantwortet.

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