Krankenhaus in Königswinter Der Abriss kann starten

KÖNIGSWINTER · Eigentlich hätten am Königswinterer Krankenhaus schon im Oktober die Bagger rollen sollen und das Gebäude längst verschwunden sein. So jedenfalls hatte es die Bauherrin - die gemeinnützige Gesellschaft der Franziskanerinnen zu Olpe mbH (GFO) - geplant, die an dieser Stelle ein Altenheim errichten will.

 Stillstand herrscht im Krankenhaus. Nachdem die Pläne für eine Tiefgarage vom Tisch sind, soll mit dem Abriss begonnen werden.

Stillstand herrscht im Krankenhaus. Nachdem die Pläne für eine Tiefgarage vom Tisch sind, soll mit dem Abriss begonnen werden.

Foto: Frank Homann

Doch dann war ihr die schwierige Parkplatzsituation in der Altstadt in die Quere gekommen. Denn geplant waren bis dato nur etwa 30 Plätze auf dem Gelände. Daher war bei Rat und Verwaltung der Wunsch nach einer Tiefgarage aufgekommen, um so eine Entlastung für die Altstadt zu erreichen.

"Dieser Herausforderung stellten sich Bauherr und Architekt in den vergangenen Wochen. Die intensive Prüfung hat jedoch ergeben, dass die Tiefgarage nicht wirtschaftlich zu betreiben ist. Hinzu kommen hohe Baukostenrisiken durch einen notwendigen Hochwasserschutz", so Nicole Fries, die bei der GFO für die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit zuständig ist.

Dass habe man den zuständigen Gremien mitgeteilt, die Abrissarbeiten können nun beginnen. Mit dem Baubeginn wird für Sommer gerechnet. Die Abrissarbeiten mitten in der engen Königswinterer Altstadt stellen die Bauherrin vor besondere Herausforderungen. Man bemühe sich, die Arbeiten so zu gestalten, dass sie die Anlieger möglichst wenig belasteten werden.

Dass ein solches Vorhaben aber nicht ohne Belästigungen vonstatten gehen könne, hatten die Verantwortlichen bereits bei der Bürgerversammlung deutlich gemacht: "So etwas bringt Krach, Lärm und Staub mit sich." Doch man bemühe sich - grundsätzlich, aber auch ganz besonders in diesem Fall - mit örtlichen Betrieben zusammen zu arbeiten, die für die Problematik sensibilisiert seien.

Dabei wirkt sich die Tatsache, dass die Tiefgarage nicht gebaut wird, positiv aus. Denn es muss weniger Bauschutt abtransportiert werden. Das neue Gebäude wird nicht unterkellert. Die bestehenden Keller sowie die alten Baugruben müssen aber verfüllt werden, bevor die neue Bodenplatte gegossen werden kann. Dafür will man die recycelbare, geschredderte Altsubstanz verwenden.

Auf einer Fläche von mehr als 5000 Quadratmetern plant die Bauherrin 80 Pflegeplätze und zehn Seniorenwohnungen. Im Erdgeschoss soll ein "halböffentlicher" Bereich entstehen. Sprich: Neben dem Eingangsbereich sollen dort Verwaltung und eine auch Außenstehenden zugängliche Cafeteria untergebracht sein.

Zudem gibt es Flächen, die man vermieten will, zum Beispiel an Arztpraxen. Darauf folgen drei Geschosse mit den Einzelzimmern für die Bewohner. Das Staffelgeschoss - einem ausgebauten Dach vergleichbar - soll die Wohnungen beinhalten. Die alte Krankenhauskapelle bleibt erhalten und wird direkt mit dem neuen Gebäude verbunden; allein dafür will man 400.000 Euro ausgeben. Einziehen in das neue Gebäude wird das Haus Katharina, das derzeit noch an der Kurfürstenstraße untergebracht ist. Insgesamt investiert die GFO nach eigenen Angaben rund neun Millionen in den neuen Standort.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort