Interview mit Michael Häfner Die Aufgaben sind schwer, machen aber Spaß

KÖNIGSWINTER · Michael Häfner aus Heisterbacherrott hat sich für die Olympiade der Junior-Wissenschaftler qualifiziert. Von der Schulbank direkt ins Finale der Olympiade - für Michael Häfner, Schüler des CJD-Gymnasiums, kein Wunschtraum, sondern Realität.

 Michael Häfner will später Chemiker werden.

Michael Häfner will später Chemiker werden.

Foto: Frank Homann

Der 15-Jährige hat im Bundesentscheid der International Junior Science Olympiade (IJSO) unter rund 2000 Teilnehmern den sechsten Platz belegt und damit den Sprung ins deutsche Olympiateam der Nachwuchswissenschaftler geschafft.

Eigentlich sollte das deutsche Team im Dezember zum internationalen IJSO-Wettkampf in den Iran reisen?
Michael Häfner: Ja, aber leider wurde die Reise aus Sicherheitsgründen abgesagt, das deutsche Team nimmt an der letzten Runde also offiziell nicht mehr teil. Für uns gibt es aber ein Alternativprogramm in Hamburg. Unter anderem werden wir dort den Teilchenbeschleuniger DESY und Airbus Hamburg besichtigen.

Wie kommt man eigentlich ins Bundesfinale der Wissenschaftsolympiade?
Häfner: Man muss mehrere Runden meistern: Zunächst wird eine Hausaufgabe gestellt, die vom eigenen Lehrer bewertet wird. Ist die Leistung gut genug, gibt es in der zweiten Runde eine Klausur mit Fragen aus den drei Bereichen Chemie, Biologie und Physik. Die der dritten Runde, das Finale, geht über mehrere Tage und besteht aus einer theoretischen, einer experimentellen sowie einer Multiple-Choice-Klausur.

Sind die Aufgaben zu vergleichen mit denen in der Schule?
Häfner: Nein, die in der Schule sind leichter, da man wenigstens das Themengebiet kennt. Die Aufgaben des Wettbewerbs sind um einiges schwieriger, da Themen aus ganz unterschiedlichen Gebieten behandelt werden müssen.

Was wurden denn zum Beispiel für Aufgaben gestellt?
Häfner: Im experimentellen Teil mussten wir prüfen, ob sich Pflanzenfarbstoffe als Indikatoren eignen, anhand derer man nachweisen kann, ob Wasser sauer oder basisch ist. Zudem haben wir untersucht, wie viel Licht Wasser und Kaffeesahne absorbieren.

Wie hast du dich auf die Prüfungen vorbereitet?
Häfner: Zum einen habe ich noch mal alles, was ich in der Schule gelernt habe, wiederholt. Zum Anderen habe ich alle Klausuren aus den zweiten Runden der letzten Jahre durchgearbeitet. Damit ist man dann ganz gut gerüstet.

Das klingt nach viel Stress.
Häfner: Schon, aber es hat auch sehr viel Spaß gemacht. Vor allem habe ich viele Leute getroffen, die sich auch besonders für die Naturwissenschaften interessieren. Wir haben uns über viele Dinge unterhalten, über die man sonst eher nicht unterhält. Ich kannte ja auch den Ablauf, da ich im Vorjahr schon einmal im Bundesfinale stand.

Und im nächsten Jahr strebst du dann den Titel an?
Häfner: Nein, leider darf man bei der Teilnahme das 16. Lebensjahr noch nicht erreicht haben. Ich nehme aber stattdessen an der Chemie-Olympiade teil. In die zweite von fünf Runden habe ich es schon geschafft.

Was ist denn dein Lieblingsfach?
Häfner: Chemie. Das möchte ich später nach dem Abitur dann auch studieren.

Und was machst du, wenn du nicht gerade in der Schule bist oder für die Olympiade trainierst?
Häfner: In meiner Freizeit spiele ich vor allem Klavier und Orgel, unter anderem auch in einer Kirchenband. Außerdem trainiere ich Taekwondo.

Zur Person:
Michael Häfner ist 15 Jahre alt und besucht die Jahrgangsstufe 11 des Gymnasiums der Jungendorf-Christophorusschule. Er wohnt mit seiner Familie in Heisterbacherrott und ist ehemaliger Schüler der Stenzelberg-Grundschule. Beruflich möchte er später einmal "irgendetwas mit Chemie" machen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort