Bauprojekt bei Königswinter Drachenbrücke an der B42 wird saniert

Siebengebirge · Die Arbeiten an der B42 starten am kommenden Montag und sollen rund ein Jahr dauern. Die Verkehrsführung bleibt unverändert.

 Der Landesbetrieb saniert ab kommender Woche die Drachenbrücke. Zeitweise werden dazu Parkplätze an der Talstation gesperrt.

Der Landesbetrieb saniert ab kommender Woche die Drachenbrücke. Zeitweise werden dazu Parkplätze an der Talstation gesperrt.

Foto: Frank Homann

Früher als gedacht beginnt die Sanierung der Drachenbrücke auf der Bundesstraße 42 bei Königswinter. Wie der zuständige Landesbetrieb Straßenbau NRW am Montag mitteilte, starten die Arbeiten zur Verstärkung des rund 650 Meter langen Bauwerks oberhalb der Altstadt am kommenden Montag, 15. Juni.

Noch im Januar waren die Planer davon ausgegangen, dass die Sanierung frühestens Ende dieses Jahres in Angriff genommen werden kann. „Manchmal geht es dann eben doch schneller als gedacht“, sagt Sebastian Bauer, Sprecher der Regionalniederlassung Rhein-Berg des Landesbetriebs, auf GA-Nachfrage.

Die Sanierung der 1962 fertiggestellten und vor rund 13 Jahren sanierten Hochstraßenbrücke ist seit mehr als zwei Jahre ein Dauerthema – insbesondere für die Autofahrer. Wie berichtet, hatten damals Untersuchungen des Landesbetriebs ergeben, dass die Drachenbrücke statische Mängel aufweist. Zugrunde gelegt wurden dabei die Vorgaben der sogenannten Nachtberechnungsrichtlinie des Bundes, die sicherstellen soll, dass auch ältere Straßenbrücken dem gestiegenen Verkehrsaufkommen standhalten können.

Bei der Drachenbrücke, über die täglich rund 27.000 Fahrzeuge, darunter 800 Lastwagen, rollen, war das nicht der Fall. Als erste Konsequenz änderte der Landesbetrieb die Verkehrsführung: Seit Herbst 2018 geht es in jede Fahrtrichtung nur noch einspurig über die Brücke mit entsprechendem Stau insbesondere im Berufsverkehr. Gestiegene Kosten und die starke Baukonjunktur verzögerten  wiederholt den Start der Arbeiten, der ursprünglich für Frühjahr 2019 vorgesehen war.

Vollsperrung an drei Wochenenden

„Nach der Ausschreibung konnten die Aufträge jetzt an die Fachfirmen vergeben und mit ihnen abgestimmt werden“, sagt Bauer. Ab kommenden Montag werde zunächst die Baustelle eingerichtet. „Da werden die Autofahrer zunächst noch wenig von den Bautätigkeiten mitbekommen.“

Während der gesamten Zeit soll die einspurige Verkehrsführung in jede Richtung beibehalten werden, eine wechselseitige Verkehrsführung, die auch schon einmal in Rede stand, ist kein Thema. Voraussichtlich an drei Wochenenden muss die B 42 jedoch voll gesperrt werden. Die Sperrungen wie auch mögliche zusätzliche Einschränkungen werden vorab angekündigt.

Insgesamt veranschlagt der Landesbetrieb rund 3,8 Millionen Euro für die Sanierung der Drachenbrücke. In einem ersten Schritt werden die Betonbauteile an der Unterseite der Brücke zur Erhöhung der Tragfähigkeit verstärkt, „bewehrt“ wie es in der Fachsprache heißt. Nach Angaben des Landesbetriebs werden dazu rund 3500 etwa zwei Meter lange L-förmige Verstärkungen in Schlitze eingebaut, die zuvor durch einen Hochdruckwasserstrahl geformt werden.

„Das sind relativ zeitintensive Arbeiten“, so Bauer, für die auf der Brücke keine Verkehrseinschränkungen notwendig seien. Ab Herbst sollen dann zusätzliche „Spannbewehrungen“ eingebaut werden, für die dann Verschiebungen der Fahrspuren auf der Brücke erfolgen.

Während einiger Bauabschnitte sei es zudem erforderlich, Parkplätze unterhalb der Drachenbrücke an der Talstation zu sperren. Dies sei erforderlich, da dort Gerüste zur Bearbeitung der Brückenunterseite aufgebaut werden. Mit der Stadt Königswinter sei vereinbart worden, dass jeweils nur zwei Brückenfelder – ein Feld entspricht dem Raum zwischen zwei Pfeilern – zugleich bearbeitet werden dürfen, sodass die Zahl der gesperrten Parkplätze begrenzt bleibt.

Insgesamt kalkuliert der Landesbetrieb für die Sanierung ein Jahr Bauzeit ein. Läuft alles nach Plan, könnte der Verkehr über die Drachenbrücke also im Sommer 2021 wieder zweispurig in jede Richtung rollen.

Sanierung der Tunnelkette an der B42

In zeitlichem Zusammenhang mit der Sanierung der Drachenbrücke steht die Sanierung der Tunnelkette an der B 42 zwischen Königswinter und Bonn. In den drei Bauwerken, die zwischen 1981 und 1984 entstanden, muss unter anderem die komplette Sicherheitstechnik erneuert werden. Die Planungen laufen bereits seit 2012.

Schwierig ist unter anderem die Verkehrsführung während der Sanierung. So ist vorgesehen, die Fahrspuren in den Tunneln während der Bauzeit wechselseitig zu sperren. Jeweils in der Tunnelhälfte, in der nicht gearbeitet wird, soll dann der Verkehr einspurig in jede Richtung geführt werden.

Nach Auskunft des Landesbetriebs werden derzeit die Ausschreibungsunterlagen für das Großprojekt fertiggestellt, die Veröffentlichung ist für das dritte Quartal geplant. Die Bauarbeiten sollen Mitte 2021 beginnen, die Bauzeit schätzt der Landesbetrieb auf zwei Jahre.

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