Buchvorstellung im Siebengebirgsmuseum „Die Flut könnte auch bei uns passieren“

Königswinter · Im Siebengebirgsmuseum haben GA-Reporter und eine Betroffene aus Swisttal über die Flut im Juli 2021 berichtet. Vorgestellt wurde dort das Buch „Die Jahrhundertflut – Chronik einer Katastrophe“ des GA.

Von der Jahrhundertflut an der Ahr, der Swist und dem Orbach berichten GA-Fotograf Martin Gausmann (v. l.), GA-Ressortleiter Jörg Manhold und Flutopfer Aletta Kösling aus Swisttal-Odendorf im Königswinterer Siebengebirgsmuseum.

Von der Jahrhundertflut an der Ahr, der Swist und dem Orbach berichten GA-Fotograf Martin Gausmann (v. l.), GA-Ressortleiter Jörg Manhold und Flutopfer Aletta Kösling aus Swisttal-Odendorf im Königswinterer Siebengebirgsmuseum.

Foto: Frank Homann

„Die Flut könnte auch bei uns passieren.“ Der Vorsitzende des Heimatvereins Siebengebirge, Burkhard Rinkens, griff im Siebengebirgsmuseum bei der Buchvorstellung „Die Jahrhundertflut – Chronik einer Katastrophe“ die Frage auf, die viele Zuhörer angesichts der durchlaufenden Bilderschau aus den betroffenen Flutgebieten im Foyer auf den Lippen hatten. Rinkens begrüßte auf dem Podium Jörg Manhold, Ressortleiter Regionales, Martin Gausmann, GA-Fotograf an der Ahr, und Aletta Kösling, betroffene Bürgerin aus Swisttal-Odendorf.

„Die Flutkatastrophe ist ein großes Thema, über das man viele Stunden sprechen kann“, sagte Jörg Manhold. Die Nacht vom 14. auf den 15. Juli 2021 habe für viele Menschen alles verändert. Da zahlreiche Reporter des General-Anzeigers in den betroffenen Gebieten ansässig seien und selbst, weil betroffen, kaum in der Lage waren zu berichten, sei „die zweite Garde“, also Reporter aus anderen GA-Redaktionen, vor Ort zum Einsatz gekommen und hätten in Wort und Bild die Situation dokumentiert. Insbesondere in den ersten Tagen nach der Flut sei der Berichterstattung ein umfassender Raum in allen Ausgaben eingeräumt worden.

GA-Reporter berichten, obgleich sie selbst von Flut betroffen sind

„Welche Macht das Wasser hat, kann man sich vorher nicht vorstellen“, erzählte Aletta Kösling, die mit ihrer Familie miterleben musste wie ihr Anwesen, ein Bauernhof, vom Wasser eingenommen wurde. 200 Liter pro Quadratmeter Niederschlag seien vor Ort in Odendorf gemessen worden. Fotograf Martin Gausmann, auch selbst betroffen, hat viele Eindrücke mit der Kamera festgehalten. „Als das Wasser in unserem Haus wieder sank und wir auch überlebt hatten, haben wir begriffen: Wir sind die glücklichsten Menschen der Erde“, erklärte Gausmann.

Seit Beginn des Hochwasserinfernos haben viele Bürger innerhalb weniger Monate sieben Millionen Euro über die Aktion Weihnachtslicht des General-Anzeigers gespendet. Auch von dem Erlös des Buches „Die Jahrhundertflut – Chronik einer Katastrophe“ gehen je verkauftem Exemplar zwei Euro an die Flutopfer an Ahr und Swist. „Die Erinnerung ist der erste Schritt, die Ereignisse einzuordnen und aus den Erfahrungen zu lernen, vielleicht Hoffnung zu schöpfen“, führt Helge Matthiesen, Chefredakteur des General-Anzeigers, in einem Vorwort in die Chronik ein.

„Die Jahrhundertflut – Chronik einer Katastrophe“, General-Anzeiger und Edition Lempertz, hat 128 Seiten und kostet 20 Euro. Das Buch ist im Buchhandel erhältlich. ISBN: 978-3-96058-456-8.

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