„Jugend musiziert“ Die Künstler von morgen

Oberdollendorf · „Jugend musiziert“-Preisträger geben vor ihrer Fahrt zum Landeswettbewerb nach Münster ein „Trainingskonzert" in Oberdollendorf. Der Erlös ist für die Flüchtlingsarbeit der evangelischen Kirchengemeinde bestimmt.

 Konzert Jugend Musiziert Preistraeger Anna Hartmann, Justus Höfer, Sabrina Shih, Clara Wigger Foto: Frank Homann

Konzert Jugend Musiziert Preistraeger Anna Hartmann, Justus Höfer, Sabrina Shih, Clara Wigger Foto: Frank Homann

Foto: Frank Homann

Es war die Generalprobe vor dem großen Auftritt: Am kommenden Freitag, 24. März, findet in Münster der Landeswettbewerb von „Jugend musiziert“ statt, daher gaben die jungen Musiker, die sich im Regionalwettbewerb für die Fahrt nach Westfalen qualifiziert haben, am Sonntagabend in der evangelischen Kirche in Oberdollendorf noch ein letztes Konzert.

Das „Trainingskonzert“, wie es Musikschullehrer Johann-Peter Taferner bei der Anmoderation mit einem Augenzwinkern nannte, war dabei gleichzeitig auch ein Benefizkonzert für die Flüchtlingsarbeit der Kirchengemeinde Oberdollendorf.

Den Anfang machte das Klarinettenquartett der „Altersgruppe drei“ – geboren zwischen 2003 und 2004. Anna Hartmann, Justus Höfer, Sabrina Shih und Clara Wigger von der Königswinterer Musikschule begannen mit einem heiteren Quartett des Komponisten Carl Böhm, gefolgt von fünf Stücken von George Gershwin.

Wobei hier der Name des ersten Stückes – „Fascinating Rhythm“ – durchaus Programm für die folgenden, für das Quartett arrangierten Stücke war. Ob bei „Summertime“, „The Man I Love“, „Embraceable You“ oder „I got Rhythm“: die vier Klarinettisten bewiesen sowohl feines Taktgefühl als auch eine hervorragende Abstimmung.

Das Repertoire reicht von Mozart bis Gershwin

Nach dem Auftritt der Blasmusiker setzte sich dann Teresa Hartmann an den Flügel. Sie muss sich gegen andere Elf- und Zwölfjährige in der wohl schwierigsten, weil am stärksten vertretenden Kategorie „Klavier Solo“ behaupten. Vor der Konkurrenz scheuen muss sie sich aber sicherlich auch nicht. Denn das träumerische „Andante Espressivo“ aus Mendelssohns „Liedern ohne Worte“ gelang ihr ebenso wie das Adagio aus Mozarts Sonate in F-Dur und die „Tarantella“ von Prokofiev.

Mit der polyphonen Melodienführung eines Johann Sebastian Bachs begann Regina Walter, ebenfalls Pianistin und einzige Gastschülerin bei dem Konzert, in der Sinfonie in H-Moll ihren Auftritt. Im Anschluss spielte sie eine Nocturne von Glinka, bevor es stürmisch wurde: Zunächst mit Debussys Ragtime-Komposition „Golliwog's Cakewalk“ und dann mit „The Cat and the Mouse“ von Aaron Copland, einer wilden, auf den Tasten des Flügels ausgetragenen Verfolgungsjagd der beiden Tiere. Besonders mit dem letzten, durchaus virtuosen Stück begeisterte die junge Musikerin ihre Zuhörer.

Konstantin Duas, Sophie Fuchs, Friedrich Peters und Sabrina Shih an den Klarinetten sorgten für einen runden Abschluss. Sie präsentierten eine lebendige Caprice von Clare Grundman und ein „Allegro molto“, ebenfalls ein Stück von Mendelssohns „Lieder ohne Worte“, das Béla Kovács für die Klarinette arrangierte. Viel Gefühl bewiesen sie bei dem traurigen Tango „Adiós Nonino“, den Astor Piazzolla für seinen verstorbenen Vater komponiert hatte.

Zum Ende boten sie die dynamische Poursuite – auf Deutsch „Verfolgung“ – aus Henri Tomasis „Trois Divertissements“ dar. Die vier harmonierten auch in den schwierigen Passagen großartig und machten ebenso wie die zuvor Aufgetretenen deutlich, warum sie es bis in den Landeswettbewerb geschafft hatten. Lehrer Johann-Peter Taferner kann durchaus stolz auf seine Schüler sein, die mit viel Applaus gewürdigt wurden und hoffentlich auch in Münster Anerkennung finden werden.

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