Markus Stromiedel zu Gast in der CJD-Schule in Königswinter Die mystische Kraft der Bücher

KÖNIGSWINTER · Der Anfang ist schwer, das Ende auch. Und in der Mitte müssen die Ideen ebenfalls stimmen. Schreiben ist anstrengend, sagt Markus Stromiedel, und zitiert ein geflügeltes Wort: "20 Prozent ist Inspiration, 80 Prozent Transpiration."

 "20 Prozent Inspiration, 80 Prozent Transpiration": Der Bonner Autor Markus Stromiedel hat Drehbücher und Romane geschrieben.

"20 Prozent Inspiration, 80 Prozent Transpiration": Der Bonner Autor Markus Stromiedel hat Drehbücher und Romane geschrieben.

Foto: Frank Homann

Im Rahmen der Lesereihe "Käpt'n Book" besuchte der in Bonn lebende Schriftsteller und Drehbuchautor die CJD-Schule in Königswinter. Stromiedel schreibt für Erwachsene, erschuf die Figur des schnoddrigen Tatort-Kommissars Borowski aus Kiel und entwickelte Drehbücher für den Ermittler Stubbe.

Beides ziemlich betagte Herren, zumindest aus Sicht eines Mittelstufen-Schülers. Aber Markus Stromiedel, selbst Vater, hat auch erfolgreiche Jugendbücher erdacht. Den "Torwächter" beispielsweise, aus dem er vorträgt. Es ist Mystik darin enthalten, ein geheimnisvoller Turm mit magischer Anziehungskraft, ein (zunächst) trauriger Held namens Simon und ein zotteliges Mädchen, das zu seiner Freundin wird. Ein Abenteuerbuch also, dessen Inhalt an klassische Jugendromane erinnert.

Tatsächlich begeistert sich Markus Stromiedel für die Werke des längst verstorbenen Michael Ende. Das erzählt er den Schülern in der CJD-Aula bei einer Fragerunde nach der Lesung. Die Mädchen und Jungen lassen sich nicht lange bitten. Die Fragen prasseln im Dutzend auf ihn ein: Warum schreiben Sie? Wie entsteht Spannung? Lesen Sie ihre eigenen Bücher? Woher kommen die Ideen? Wie wird daraus ein Buch? Die Einführung in die Welt der Bücher stößt also durchaus auf Resonanz. Über die Unterschiede zwischen einem Roman und einem Film wird geredet.

"Für mich", sagt der Autor, "ist es ein großes Glück zu sehen, wenn die Bilder, die ich mir ausgedacht habe, bei euch ankommen." Kino im Kopf nennt er das. Schon als Kind habe er sich vorgestellt, über Türen in eine andere Welt einzutauchen. Nun konnten also die Mittelstufen-Schüler in seine Welt hineinschauen.

Wenn die Neugierde so groß ist, ist wohl einiges richtig gelaufen bei der Auswahl des Gastes. Hella Hüwels vom Selbstlernzentrum der Schule ist jedenfalls zufrieden mit dem Verlauf des Lesefestes in Königswinter, das mit zwei geförderten Veranstaltungen erstmals am CJD stattgefunden hat: "Wir würden das gerne im kommenden Jahr fortsetzen."

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