Bürgermeister Peter Wirtz "Die Talsohle ist durchschritten"

KÖNIGSWINTER · Als "Trauerspiel" hatte Peter Wirtz die Situation in der Altstadt vor wenigen Monaten noch bezeichnet. Inzwischen ist der Bürgermeister überzeugt, dass "die Talsohle durchschritten ist", wie er bei der traditionellen Pressekonferenz der CDU-Fraktion auf dem Oelberg feststellte.

Wirtz wohnt im Sanierungsgebiet an der Winzerstraße. Deshalb legt er auch Wert darauf, dass er sich zu diesem Thema nicht als Bürgermeister, sondern als einfacher Bürger äußert. Weil er täglich am Ort des Geschehens ist, registriert er dort auch intensiv die Veränderungen.

"Man konnte in diesem Jahr sehen, wie viele Menschen mehr in Königswinter unterwegs sind. Das ist ein Zeichen, dass die Maßnahmen greifen." Dazu gehören vor allem die großen Regionale-Projekte mit der Neugestaltung des Drachenfelsplateaus an der Spitze.

"Königswinter ist wieder ein attraktives Ziel, auch wenn viele Ecken noch nicht schön sind", so Wirtz. Das würden auch die Umsatzzahlen der Drachenfelsbahn, der gastronomischen Betriebe und mancher Gewerbetreibender belegen. Er räumt aber auch eigenes Verschulden dafür ein, dass die Altstadtsanierung nach dem Start vor neun Jahren nur schleppend voran ging, Vielleicht haben wir auch zu viel gleichzeitig gemacht", sagt Wirtz.

Jetzt müsse es heißen: "Schwamm drüber, was gewesen ist. Es hat gute Sachen gegeben und es hat schlechte Sachen gegeben - gerade in der Kommunikation." Am 17. Oktober findet der Neustart der Altstadtsanierung mit einer Informationsveranstaltung für die Bürger statt.

Ein Weg zur Belebung der Altstadt könnte ein Outlet Center sein auch wenn viele Stadtplaner eine solche Ansiedlung kritisch sehen. CDU- und FDP-Fraktion hatten im Januar im Planungs- und Umweltausschuss einen entsprechenden Prüfantrag gestellt. Dahinter steht die Frage, wie der von der Stadt angekaufte Teil des Hayes-Lemmerz-Geländes und das Bobby-Gelände entwickelt werden können.

Die Verwaltung wurde beauftragt, die Voraussetzungen und konkreten Möglichkeiten zur Beseitigung des Leerstandes zu ermitteln. Wobei sich die Situation in diesem Jahr durch Projekte wie die Ateliers der Künstlergruppe "antiform" und "Schnuppermieten" gebessert hat. In der Arbeitsgruppe "Altstadtentwicklung" wurde das Konzept bereits vorgestellt. Gewerbetreibende hätten zum Teil mit Interesse, zum Teil aber auch mit Ablehnung reagiert, sagte Wirtz.

Am 20. November wird das Konzept des potenziellen Investors in einer Sondersitzung des Planungsausschusses vorgestellt. "Dabei geht es unter anderem auch um die Einbindung der Hauptstraße, damit das Outlet Center kein Solitär wird", sagte Wirtz. Der Bürgermeister deutet an, dass ein Outlet Center viele Probleme mit sich bringen könnte, die aber lösbar seien. "Einfach wird das Ganze jedoch nicht werden. Der Regionalplan müsste geändert und die Nachbarkommunen beteiligt werden." Vor allem dürfe ein Outlet Center nicht zu Lasten der öffentlichen Plätze gehen.

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