Spielerisch die Region erkunden Diese Angebote gibt es im Siebengebirgsmuseum für Kinder

Königswinter · Das Siebengebirgsmuseum stellt sein museumspädagogisches Programm vor. Neu dabei: Ein ausleihbarer Wanderrucksack mit Lernmaterialien.

 Stellten museumspädagogische Angebote vor: Museumsleiterin Sigrid Lange (links) und Sandra Laute vom Siebengebirgsgymnasium und Bürgermeister Lutz Wagner.

Stellten museumspädagogische Angebote vor: Museumsleiterin Sigrid Lange (links) und Sandra Laute vom Siebengebirgsgymnasium und Bürgermeister Lutz Wagner.

Foto: Frank Homann

Beim Schulausflug ins Museum statt in den Zoo oder in den Freizeitpark – das mag bei manchen Kindern vielleicht im ersten Augenblick keine Begeisterungsstürme auslösen, kann aber eine echt coole Sache sein. Das Siebengebirgsmuseum in Königswinter jedenfalls hat sich einiges einfallen lassen, um nicht nur den Museumsbesuch, sondern auch die Erkundung der Region zu einem spannenden Erlebnis werden zu lassen.

„Wir haben ein schönes Programm, mit dem wir Familien, Kinder- und Jugendgruppen richtig gut unterhalten können“, ist sich Museumsleiterin Sigrid Lange sicher. Ziel ist es, in Zeiten der Pandemie nicht nur im Museum etwas anzubieten, sondern auch mit Aktionen nach draußen zu gehen – „Museum unterwegs“ nennt sich das Ganze. Schulklassen können dabei zum Beispiel eine Schatzsuche in Heisterbach buchen, sich als Steinmetze am Drachenfels betätigen oder bei einer Stadtrallye Spannendes entdecken und erfahren.

Ganz neu im Angebot des Museums ist der Museumsrucksack, der von Gruppen gegen eine Gebühr von 25 Euro ausgeliehen werden kann, und der abwechslungsreiche Aufgaben, Rätsel, Geschichten und Spiele rund um das Thema „Steinabbau im Siebengebirge“ enthält. „Während des Lockdowns hatten wir viele Anfragen von Schulen und Kindergärten, ob es nicht etwas gibt, was wir herausgeben könnten“, berichtet Lange. So entstand die Idee für den Museumsrucksack. „Andere Museen haben einen Museumskoffer, aber ins Siebengebirge passt ein Rucksack einfach besser“, findet die Museumsleiterin.

Die Materialien im Rucksack sind in fünf verschiedene Themen unterteilt, die in kleinen Gruppen bearbeitet und die sich anschließend gegenseitig vorgestellt werden können. Dazu gehört das Einstudieren eines kleinen Theaterstücks, das Bauen eines Vulkans, die genauere Erforschung der Siebengebirgssteine und sogar eine Denksportaufgabe für Rechenkünstler. Enthalten sind auch Informationen für die Lehrer oder Gruppenleiter, ein Film zum Vulkanismus im Siebengebirge sowie eine Wanderung zum Drachenfels, mit der das Thema abgerundet werden kann. Auf Wunsch kommt eine Museumspädagogin auch in die Schule und leitet Aufgaben und Rätsel an. Geeignet ist das Rucksackabenteuer für Kinder der dritten bis sechsten Klassen.

Die museumspädagogischen Angebote werden gut angenommen, berichtet Lange. „Im Juli sind wir schon gut gebucht“, freut sie sich. Nach wie vor sind Kinder- und Jugendgruppen natürlich auch im Museum willkommen. „Klassische Führungen können wir allerdings coronabedingt nicht anbieten, da die Räume für größere Gruppen zu klein sind.“ Stattdessen können sich Schulkinder zum Beispiel in Kleingruppen als Museumsdetektive betätigen oder ein Museumsquiz lösen. Auch der Museumsgarten wird bei solchen Aktionen genutzt. Das Siebengebirgsmuseum bietet zudem als außerschulischer Lernort mit seiner Dauerausstellung eine Fülle von Themen zur Geschichte des Siebengebirges, zu seinen Bewohnern, zur Kunst oder zur wirtschaftlichen Entwicklung – auch für höhere Klassen. Die Museumspädagogen gehen in Absprache mit den Lehrern auf Schwerpunkte ein, dazu zählen für ältere Schüler Themen wie „Jüdisches Leben in Königswinter“, die Rheinromantik oder auch „Nationalsozialismus im Siebengebirge“.

Gerne werden im Museum auch Geburtstagskinder mit ihren Gästen empfangen. Hier können die Kinder zum Beispiel eine Zeitreise durch die Geschichte des Museums unternehmen. Verkleidet als Dombaumeister, elegante Touristin, Flößer oder Mönch geht es dann auf Entdeckungstour, die mit der Kamera dokumentiert wird. Wer gar nicht mit einer Gruppe unterwegs ist, kann sich einer Familienführung anschließen, die immer am ersten Samstag im Monat um 15 Uhr stattfindet und mit einer Mal- oder Bastelaktion oder einem Quizspiel abgerundet wird.