Bürgerverein Stieldorferhohn feiert 50-jähriges Bestehen Dörfliche Tradition vermittelt Verbundenheit

Stieldorferhohn · Die kommunale Neuordnung 1969 zog in vielen Orten die Gründung von Bürgervereinen nach sich - so auch in Stieldorferhohn, wo mit einiger Verspätung durch Corona jetzt das 50-jährige Bestehen gefeiert wurde.

 Der sogenannte Paiaskampf gehört beim Pfingstfest in Stieldorferhohn dazu. Ernst geht es dabei aber natürlich nicht zu.

Der sogenannte Paiaskampf gehört beim Pfingstfest in Stieldorferhohn dazu. Ernst geht es dabei aber natürlich nicht zu.

Foto: Frank Homann

Das Pfingstfest hat in Stieldorferhohn eine lange Tradition. Gemeinsam mit dem Junggesellenverein des Dorfes zieht der Bürgerverein jährlich alle Register, um ein vielseitiges Programm auf die Beine zu stellen, so unter anderem den Jux-„Paiaskampf“ von Junggesellen und Bürgerverein. Das Besondere in diesem Jahr zudem: Der Bürgerverein feierte Jubiläum. Zwar war das halbe Jahrhundert schon 2020 voll. Wegen der Pandemie musste die Feier ausfallen und wurde nun zwei Jahre später nachgeholt.

Bürgerverein: Gründung nach der Kommunalen Neuordnung

„In Stieldorferhohn halten die Dorfbewohner zusammen“: Da waren sich Markus Pittelko, Erster Vorsitzender des Bürgervereins, und sein Vize Eric Louge einig. Das Dorf sei etwas ganz Besonderes. Jeder, der nach Stieldorferhohn ziehe, werde mit offenen Armen empfangen, so das Vorsitzenden-Duo weiter. Wer Zeit und Lust habe, könne sich an den Aktivitäten des Bürgervereins beteiligen. Ein Muss gebe es freilich nicht.

Dörfer orientierten sich neu

Gegründet hatte sich der Bürgerverein einst im Zuge der Kommunalen Neuordnung 1969. Bei der Gebietsreform mussten sich zahlreiche Dörfer neu orientieren. „Die Einwohner der Dörfer hatten damals Angst, mit ihren Anliegen in Vergessenheit zu geraten“, erzählte Heinz-Peter Olbrück, alteingesessenes Mitglied des Bürgervereins. Deshalb sei es 1970 vielerorts zur Gründung von Bürgervereinen gekommen. Auch in Stieldorferhohn wollten die Bürger nicht in der großen Gemengelage einer Kommune untergehen, sondern ihr wichtiges „höhnsches“ Brauchtum weiter pflegen. 37 Jahre lang war das Pfingstfest übrigens auf Olbrücks „Höhner Hof“ ausgerichtet worden.

Dörfliche Traditionen seien wichtig, um den Bewohnern das Gefühl von Verbundenheit zu vermitteln, so Olbrück, der mit ein wenig Wehmut noch an die Zeit der Pfingstfeste auf seinem Hof denkt. Erhöhte Feuerschutzauflagen hatten seinerzeit dieser schönen Tradition den Garaus bereitet.

Insbesondere für Kinder seien die Veranstaltungen im Dorfgeschehen prägend. Der Dank des Bürgervereins gelte deshalb insbesondere der Familie Nietzer, auf deren Siloplatte seit vielen Jahren das Pfingstfest mit all seinen Aufbauten weiter stattfinden könne, betonte Olbrück.

Von der Müllsammelaktion bis zur Dorfverschönerung mit Bänken und Spielplatz

Bei Veranstaltungen und Aktionen zeigt der Bürgerverein bis heute seine ganze Stärke. Da gibt es etwa die Müllsammelaktion „Sauberes Stieldorferhohn“, im Mai wird eine Maiwanderung organisiert oder es wird Ende der Sommerferien das Hüttenfest in der „Höhnschen Hütt“ im Lauterbachtal ausgerichtet. In den Jahresreigen fallen auch die Kranzniederlegung am Denkmal für die Gefallenen in Stieldorferhohn, die Sankt Martins- und die Nikolausfeier oder das Weihnachtsbaum schmücken. Die Dorfältesten haben ihre Seniorenfeier.

Im Laufe der Jahre hat der rührige Bürgerverein auch für die Möblierung im Dorf gesorgt. Insgesamt 13 Bänke wurden auf Initiative des Vereins aufgestellt. Auch ein Spielplatz wurde angelegt.

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