Sporthalle Aegidienberg Dreiteilbare Zweifeldhalle ist nicht zu finanzieren

BAD HONNEF · Die Sportvereine hatte Bürgermeister Otto Neuhoff gestern Morgen persönlich informiert, bevor die Unterlagen für die Ratssitzung am kommenden Donnerstag öffentlich wurden: Die von ihnen präferierte dreiteilbare Zweifeldhalle in Aegidienberg ist aus Sicht der Verwaltung vom Tisch. Sie lasse sich nicht finanzieren, so das Fazit der umfänglichen Prüfungen, die die Verwaltung nun den Politikern vorlegt.

 Auf diesem Grundstück soll die Sporthalle Aegidienberg entstehen.

Auf diesem Grundstück soll die Sporthalle Aegidienberg entstehen.

Foto: Archiv: Frank Homann

"Ich hätte gerne die große Lösung gehabt", bekannte Neuhoff gestern. Aber nach der genauen Prüfungen der Situation sei sie einfach nicht zu bezahlen. Laut Verwaltungsvorlage bliebe trotz der Spende über 500 000 Euro von Mäzen Joseph Bellinghausen und unter der Voraussetzung, dass der Förderkreis Bad Honnefer Sport tatsächlich noch einmal die gleiche Summe als Spenden einwirbt, eine Finanzierungslücke von 3,2 Millionen Euro.

Die müsste die Stadt aufbringen - und die ist bekanntlich im Haushaltssicherungskonzept. So kann die Stadt außer der Sportpauschale des Landes in Höhe von 68 000 Euro keine Eigenmittel in einen Neubau einbringen; ein öffentlich-privates Partnerschaftsmodell (ÖPP) hält die Verwaltung für nicht umsetzbar.

Und am Finanzierungsproblem, so Neuhoff, ändere auch eine Überführung der Sportstätten in einen Eigenbetrieb nichts. Zwar schüttet die Bad Honnef AG dann jährlich einen Gewinn von 200 000 aus - doch würde dieses Geld fast komplett für das für den Bau der großen Halle benötigte Darlehn aufgebraucht - für den übrigen Sportbereich blieben keine Mittel mehr übrig.

Der aber ist mit 300 000 Euro jährlich defizitär und der Sanierungsstau in den verschiedenen Honnefer Sportstätten ist ebenfalls beträchtlich. So dürften sich die Kosten alleine für die Sanierung des Stadions und der Halle Am Menzenberg nach Verwaltungsangaben auf rund eine Million, die für die Schulsporthallen auf 1,5 Millionen Euro belaufen.

Für Aegidienberg ist aus Sicht der Verwaltung eine Hallensanierung allerdings keine Option. "Das macht aus meiner Sicht keinen Sinn", betont Neuhoff. Denn zum einen ist die Spende von Joseph Bellinghausen an einen Neubau gekoppelt.

Ohne die Spende aber würde die Sanierung fast so teuer wie der Neubau einer Einfeldhalle. "Und wir haben keine zusätzlichen Hallenkapazitäten gewonnen, die wir dringend brauchen." Bleibt aus Verwaltungssicht also nur die Realisierung einer zusätzlichen Einfeldhalle in Einfachbauweise.

Dies entspreche auch dem Ergebnis der Sportstättenbedarfsanalyse, die einen Bedarf in Aegidienberg ausweise. Aber auch für die kleine Lösung gilt: "Die Finanzierung muss im Rahmen der Haushaltsberatungen geklärt werden", so Neuhoff. Denn auch in diesem Fall müssten andere Projekte dafür zurückgestellt werden.

Viel Zeit haben die Politiker allerdings nicht mehr. Denn bis 2017 muss die neue Halle fertig sein, sonst verfällt die Spende.

Die CDU sieht sich durch die Vorlage der Verwaltung bestätigt. Tatsächlich hatte sich eine Mehrheit im Rat der vorangegangenen Legislaturperiode nicht auf die große Lösung festlegen wollen. Sie wollten eine kleine Halle als Rückfalloption ebenfalls prüfen lassen.

Info

Der Rat tagt am Donnerstag, 23. Oktober, um 18 Uhr im Sitzungssaal des Rathauses.

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