50-jähriges Jubiläum Ehemaligentreffen des Gymnasiums am Oelberg war voller Erfolg

Oberpleis. · Das Ehemaligentreffen von Schülern und Lehrern des Gymnasiums am Oelberg stieß auf große Resonanz. Tausend Karten waren binnen weniger Wochen ausverkauft.

Für das Treffen anlässlich des 50. Jubiläums am Gymnasium am Oelberg wurden Tausend Karten verkauft.

Für das Treffen anlässlich des 50. Jubiläums am Gymnasium am Oelberg wurden Tausend Karten verkauft.

Foto: Frank Homann

Als die ersten E-Mails sie erreichten, stand die Entscheidung von Nora Abu-Oun schnell fest. „Mensch, da muss ich hin!“ So beschreibt sie ihren Gedankengang, als sie vom geplanten Ehemaligentreffen am Gymnasium am Oelberg erfuhr. Ihren Abschluss machte sie dort im Jahr 1995.

1969 begann der Betrieb des Gymnasiums mit zwei aus Siegburg ausgelagerten fünften Klassen. Anlässlich des 50-jährigen Jubiläums sollte ein Ehemaligentreffen mit ambitionierten Zielen stattfinden. Tausend Karten hatte das Organisationsteam um den federführenden Alfred Förner, der bis 2016 Sport- und Sozialwissenschaftslehrer am Gymnasium war, eingeplant. Es dauerte keine zwei Wochen, da war auch die letzte Karte vergriffen.

„Ich hab mich zuerst gefragt, ob er das alles organisiert kriegt“, erinnert sich auch Waldemar Lo­kotsch, an den Moment, in dem ihn die Mail mit der Ankündigung erreichte, während er inmitten der Menschenmasse im Foyer vor der Aula steht. Auf dem Namensschild, das er wie die anderen Ehemaligen an der Brust trägt, steht sein Abiturjahrgang: 1984. „Aber ich muss sagen: Das ist ihm sehr gut gelungen.“ Ein Satz, den man an diesem Abend häufiger hört.

Vielleicht auch, weil die Organisationsleistung wirklich außergewöhnlich ist. Das beginnt schon beim Anfang: Wie nimmt man Kontakt zu den gut 3800 Absolventen auf, die die Schule in ihren 50 Jahren hervorgebracht hat? Das Organisationsteam schrieb ein Programm, um über ein Schneeballsystem möglichst viele der ehemaligen Schüler per E-Mail zu erreichen. Recht erfolgreich, wie es scheint: Im vollgedrängten Foyer liest man auf den Namensschildern die verschiedensten Jahrgänge, die jüngeren etwas häufiger als die älteren.

Aber, und darauf war Organisator Förner sichtbar stolz, es gibt keinen Jahrgang, der nicht vertreten ist. Die 950 Karten für die Schüler – fünfzig gingen an Lehrer – sind von Absolventen der Abiturjahrgänge 1978 bis 2019 gekauft worden. „Das Fest hat im Vorfeld große Wellen geschlagen“, erzählte Förner, der das Gespräch immer wieder unterbrechen muss, um ehemalige Schüler oder Kollegen zu begrüßen.

Eine überwältigende Resonanz beim Ehemaligentreffen des Gymnasiums am Oelberg

Die Resonanz sei überwältigend gewesen. So habe er nicht nur per E-Mail das große Interesse und die Freude bekundet bekommen, auch auf der Straße und in Bonn sei er wiederholt auf das Fest angesprochen worden. Der Aufwand der zweijährigen Planung, den er und sein Team im Vorfeld hatten, habe sich definitiv gelohnt, resümierte er am Abend. „Es läuft noch besser als gehofft. Mich macht die extrem positive Grundstimmung wirklich baff.“ Diese Grundstimmung, die sich irgendwo zwischen Nostalgie und Euphorie bewegte, weckte Erinnerungen an einen Abiball. Zum Beispiel als Mitglieder aus vergangenen Jahrgängen des Schedrick-Schulchors unter Leitung von Irina und Pavel Brochin noch einmal auf der Bühne der Aula zusammenkamen und einige der Lieder sangen, die sie auch in ihrer Schulzeit gesungen hatten.

Die zuhörenden Ehemaligen in der Aula nahmen sich zu „Friends Will Be Friends“ oder „Until We Meet Again“ in die Arme, zückten wie auf einem Konzert die Smartphones, filmten und sangen mit. Zweifelsohne einer der Höhepunkte dieses Abends. Das Programm war ansonsten absichtlich recht lose gestaltet, um viel Platz für Gespräche zu lassen. Zuerst sprachen die fünf Schulleiter, die die Schule bisher leiteten, dann gab es einen Poetry Slam. Nach dem Schulchor-Revival trat eine vor dem Fest spontan zusammengetretene Band aus Lehrern und Schülern auf. Sowohl Band als auch Chor hatten ihre Auftritte auf Eigeninitiative angeboten und geprobt. Hier war die Verbundenheit zur alten Schule ebenso zu spüren, wie in den unzähligen Gesprächen.

Generell sind die Erinnerungen allgegenwärtig: Auf Tischen liegen Flyer mit der Geschichte der Schule, von der Elterninitiative zur Errichtung eines Gymnasiums im Jahr 1966, der Geschichte des Fördervereins, über Meilensteine wie die erste PC-Nutzung 1984, den ersten Schüleraustausch (1989 nach Pocatello in den USA), 1998 die erste Förderung der Partnerschule Malhada dos Capelas in Brasilien, 2000 die Eröffnung der Mensa, 2005 die Abkehr von und 2019 die Rückkehr zum neunten Gymnasialjahr. Daneben hängen an Pinnwänden Bilder der jeweiligen Abiturjahrgänge, in der Aula laufen im Hintergrund Bilder aus der Schulgeschichte in Dauerschleife. Und Schulhofsgefühle kommen auch auf. So erzählt Nora Abu-Oun von dem Augenblick, in dem sie auf dem Fest ankommt und in ihrer alten Schule dann plötzlich vor ihrer ersten Klassenlehrerin steht. Ihr erster Gedanke: „Geil, ich bin wieder in der Schule!“ Die Gespräche, die Stimmung, die Leute, die man trifft, „es ist der Wahnsinn“, fasst sie zusammen, um dann mit einem Wort zu schließen: „Gänsehautparty!“

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