Bauprojekt in Ittenbach Ehemaliges Shell-Gelände soll wieder bebaut werden

Ittenbach · Er gilt als Schandfleck in der Ittenbacher Ortsmitte, könnte nun aber wieder bebaut werden. Ein Investor hat Pläne für den Platz, auf dem früher eine Shell-Tankstelle war und der seit 13 Jahren unbebaut ist.

13 Jahre nachdem die Shell-Tankstelle auf dem Grundstück gegenüber des Marienplatzes in Ittenbach zunächst geschlossen und wenig später abgerissen wurde, könnte die Fläche in diesem Jahr tatsächlich wieder bebaut werden.

Ein Investor plant dort und auf dem angrenzenden Grundstück, auf dem sich jetzt noch das Eckgebäude Königswinterer Straße/Kantering befindet, ein Bauprojekt mit Ladenlokalen, Arztpraxen und Wohnungen.

Im Mai 2016 hatte Investor Rolf Wilken noch für Juli oder August mit der Baugenehmigung der Stadt Königswinter gerechnet. Vier Wochen später sollte Baubeginn sein. Inzwischen schreiben wir Februar 2017 – und getan hat sich noch nichts. „Die Verhandlungen mit dem Landesbetrieb Straßen NRW über den Linksabbieger haben die Planungen um ein Jahr verzögert“, sagt Wilken.

Der Landesbetrieb hat den Investor verpflichtet, eine Abbiegespur von der Königswinterer Straße in den Kantering zu bauen. Da es ohne eine Einigung mit dieser Behörde auch keine Baugenehmigung der Stadt gebe, seien ihm die Hände gebunden.

Schriftliche Bestätigung fehlt noch

„Mündlich ist diese Einigung jetzt jedoch erzielt worden. Es fehlt nur noch die schriftliche Bestätigung“, sagt Wilken. Dies teilt auch die Verwaltung der Politik in einer Vorlage für die Sitzung des Bau- und Verkehrsausschusses am Dienstag, 7. Februar, mit, wo das Thema auf der Tagesordnung steht. Wenn er die schriftliche Bestätigung habe, sagt Wilken, werde er die Baupläne entsprechend anpassen. Der Bauantrag liege bei der Stadt und werde dann hoffentlich schnell bearbeitet.

Auf den Landesbetrieb ist Wilken nicht gerade gut zu sprechen, weil der Bau des Linksabbiegers nach seiner Meinung originäre Aufgabe der Behörde gewesen wäre. „Die Entschärfung der Kreuzung steht seit Jahren auf der Liste der dringend zu erledigenden Projekte.“ Indem man die Kosten auf den Investor abgewälzt habe, sei das gesamte Bauvorhaben gefährdet worden.

„Die Kosten für den Linksabbieger sind so hoch, dass ich Probleme mit der finanzierenden Bank bekommen habe.“ Er schätzt sie auf rund 200.000 Euro, was rund zehn Prozent des Gesamtinvests ausmachen würde.

Bau soll im Sommer begonnen werden

Nachdem mehrere Anläufe in den vergangenen 13 Jahren, den Schandfleck in der Ortsmitte zu bebauen, gescheitert sind, soll es diesmal aber trotzdem klappen. „Sobald die Baugenehmigung in Aussicht gestellt ist, beginnt die Vermarktungsphase für die Praxis- und Gewerbeflächen“, sagt Wilken. Konkrete Interessenten seien bisher neben der Apotheke Ärzte und ein Bäcker.

„Ich hoffe, dass im Sommer mit dem Bau begonnen werden kann“, sagt Wilken. Vorher würde das Eckgebäude, in dem sich zuletzt eine griechische Grillstube befunden hatte, abgerissen. Früher waren hier die „Schlemmerstuben Kante-Eck“ zu Hause. In dem Gebäude hatte der Ittenbacher Heinrich Dahm seit 1910 eine Bäckerei betrieben. 1931 stellte er den Antrag auf Konzession einer Kaffeewirtschaft mit Ausschank von alkoholfreien Getränken.

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