Unterstützung Ehrenamtliche Hilfe im Alltag für Flüchtlingskinder

Königswinter · Die Hausaufgaben- und Lernunterstützung von Flüchtlingskindern in Stieldorf erhält eine Spende der Sparda Bank. Das ehrenamtliche Projekt besteht bereits seit Mitte der 90er Jahre und wurde mit Einsetzen der Flüchtlingswelle ausgeweitet.

„Kindern und Jugendlichen einen guten Start im Schulalltag zu ermöglichen: Sinnvoller kann man Geld wohl kaum investieren“: Heike Jüngling hatte am Freitagmorgen einen erfreulichen Termin in ihrem Kalender stehen. Peter Goerke, Bereichsleiter Bonn der Sparda-Bank West, überreichte der Königswinterer Dezernentin stellvertretend einen Spendenscheck in Höhe von 2000 Euro des Gewinnsparvereins. Das Geld fließt in ein ehrenamtlich getragenes Projekt zur Hausaufgaben- und Lernunterstützung von Flüchtlingskindern in Stieldorf.

„Eigentlich gibt es das ehrenamtliche Engagement in der Stieldorfer Flüchtlingsunterkunft bereits seit Mitte der 1990er Jahre“, sagte Sozialamtsleiterin Hildegard Walter. Mit Einsetzen der Flüchtlingswelle 2015 sei aber der Einsatz auch dort deutlich ausgeweitet worden. Einmal wöchentlich leisteten Ehrenamtliche etwa sonntags in einem eigenen Raum in der Flüchtlingsunterkunft Hilfe bei den Hausaufgaben. Doch habe sich mittlerweile herausgestellt, dass es weiteren Bedarf gibt.

Ein festes Team von sechs bis acht Helfern

Anja Krall von der evangelischen Kirchengemeinde Stieldorf-Heisterbacherrott und Sabine Bembenek von der Stabsstelle Integration und Flüchtlinge erarbeiteten ein Projekt zur täglichen Hausaufgabenbetreuung und Nachhilfe, dessen Betreuung Sozialarbeiterin Sibylle Götz übernahm. „Mittlerweile haben wir ein festes Team von sechs bis acht Helfern“, so Götz. „Darunter die älteste mit 80 Jahren.“

Täglich betreuen sie nachmittags bei den Grundschülern die Hausaufgaben, bei den älteren Kindern gibt es vier Mal pro Woche Nachhilfe unter anderem in Mathematik, Deutsch und Englisch. „Insgesamt sind es rund 20 Jungen und Mädchen“, so Götz.

"Das hält fit im Kopf."

Eine im Team der Ehrenamtlichen ist Jutta Froitzheim. „Es gibt Kinder, die mit Begeisterung lernen möchten“, hat sie festgestellt. „Andere müssen auch schon mal motiviert werden.“ Zum Beispiel durch ein gemeinsames Spiel nach den Hausaufgaben. Oder durch Stempel und Sticker, wenn die Konzentration gestimmt hat. Neben der Sprachbarriere müsse auch sie selbst sich immer wieder in neue Wege eindenken. „Aber das hält fit im Kopf“, sagt Froitzheim. Zudem stellten sich mittlerweile erste Erfolge ein, das steigere zusätzlich die Motivation bei allen Beteiligten. Mit der Spende werden unter anderem weitere Bücher, Hefte, Stühle und Schreibtische für die Kinder angeschafft.

Es habe sich in den vergangenen Jahren gezeigt, dass sich die Bedürfnisse der Menschen ändern, die Unterstützung in der Flüchtlingshilfe daher auch nichts Statisches sein könne: „Man muss kreativ an die Erfordernisse herangehen und hier funktioniert es.“ Ein Urteil, das Bembenek nur bestätigen kann. „Die Ehrenamtlichen hier in Königswinter springen nicht irgendwann ab, sondern bleiben am Ball.“

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