Petersberger Naturpark-Gespräche „Ein Naturschatz vor der Haustür“

KÖNIGSWINTER · NRW-Umweltminister Johannes Remmel hat am Donnerstag während der „Petersberger Naturpark-Gespräche“ die Gewinner des Landeswettbewerbs „Naturpark 2018“ gekürt: Es sind die Naturparke Rheinland und Sauerland-Rothaargebirge. Auch der Naturpark Siebengebirge ging nicht leer aus.

 NRW-Umweltminister Johannes Remmel (4.v.l.) war am Donnerstag zu Gast auf dem Petersberg.

NRW-Umweltminister Johannes Remmel (4.v.l.) war am Donnerstag zu Gast auf dem Petersberg.

Foto: Frank Homann

Der Naturpark Siebengebirge erhält Fördermittel für sein Projekt „Ausschilderung der Wanderwege“. Remmel hielt auf dem Petersberg eine flammende Rede für den Naturschutz in NRW: „Unser Bundesland hat eine faszinierende Natur, und diese Vielfalt wird ganz besonders in unseren zwölf Naturparken sichtbar.“ 40 Prozent der Landesfläche seien als Naturparke ausgewiesen.

Sie dienten gleichermaßen der Erholung, der Umweltbildung sowie dem Erhalt des Naturerbes und der Kulturlandschaften. „Naturparke haben sich zunehmend zu wichtigen Stützen des ländlichen Raums entwickelt, von deren Angeboten auch die Bevölkerung in Großstädten und Ballungszentren profitiert“, sagte der Umweltminister.

In NRW leben laut Remmel mehr als 43.000 verschiedene Tier-, Pilz- und Pflanzenarten: „Etwa 45 Prozent von ihnen stehen auf der aktuellen Roten Liste der gefährdeten Arten in NRW. Das unterstreicht, wie wichtig das Engagement der Naturparke ist.“ Daher danke er dem Landeskabinett dafür, dass jährlich für den Naturpark-Wettbewerb eine Million Euro als Fördermittel zur Umsetzung von Naturschutzprojekten bereitgestellt werden.

Der Naturpark Rheinland erhält 300.000 Euro für sein Projekt „Heimatland: Rheinland“. Inhaltlich sollen die Themen „Regionaltypische Nahrungsmittel“ und „Zuwanderung“ in den Vordergrund der Arbeit gestellt werden. Remmel lobte die Idee, die Naturschutzarbeit besser auf Menschen mit Migrationshintergrund auszurichten und dadurch die interkulturelle Begegnung zu fördern. „Dahinter verbirgt sich eine Herausforderung mit aktuellem Bezug“, so der Minister. Nordrhein-Westfalens jüngster Naturpark, Sauerland-Rothaargebirge, erhält ebenfalls 300.000 Euro für sein Projekt „Mitmach-Naturpark“.

Hans-Peter Lindlar, Vorsitzender des Verschönerungsvereins für das Siebengebirge (VVS), informierte in seiner Ansprache den Minister und die Vertreter der übrigen elf Naturparke über die aktuellen Entwicklungen im Naturpark Siebengebirge: „Weil wir nach reiflicher Überlegung zu der Erkenntnis gekommen sind, dass ein ehrenamtlich geführter Verein nur noch schwerlich die vielfältigen Aufgaben und Auflagen des Naturschutzes stemmen kann, wollen wir als VVS die Trägerschaft des Naturparks Siebengebirge abgeben.“

Lindlar dankte Remmel und Rhein-Sieg-Landrat Sebastian Schuster für die Bereitschaft und Unterstützung bei diesem Thema. Der Wirtschaftsausschuss des Kreise habe in dieser Woche als erstes kommunales Gremium einem möglichen Trägerwechsel zugestimmt.

Die Haushaltsberatungen der beteiligten Kommunen bezeichnete Lindlar als „Nagelprobe“ für die angestrebte Kooperation mit dem Naturpark Rheinland, weil dort über die erforderlichen Zuschüsse entschieden werden müsse. Der VVS könne zwar kein Geld in die neue Trägerkonstruktion stecken, „dafür aber viel Arbeit und Infrastruktur“.

So kündigte er an, dass der Verschönerungsverein demnächst auf der Margaretenhöhe neben dem Forsthaus Lohrberg ein Wildnis-Zentrum errichten will.

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